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   BSG, 26.10.2023 - B 10 ÜG 1/22 R   

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BSG, 26.10.2023 - B 10 ÜG 1/22 R (https://dejure.org/2023,29650)
BSG, Entscheidung vom 26.10.2023 - B 10 ÜG 1/22 R (https://dejure.org/2023,29650)
BSG, Entscheidung vom 26. Oktober 2023 - B 10 ÜG 1/22 R (https://dejure.org/2023,29650)
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Volltextveröffentlichungen (5)

  • Sozialgerichtsbarkeit.de

    Entschädigungsklage bei überlanger Verfahrensdauer

  • rechtsprechung-im-internet.de

    § 198 Abs 1 S 1 GVG, § 198 Abs 2 S 2 GVG, § 198 Abs 3 GVG, § 198 Abs 4 S 1 GVG, § 198 Abs 6 GVG
    Überlanges Gerichtsverfahren - unangemessene Verfahrensdauer - keine Geldentschädigung bei objektiv bedeutungsloser Ausgangsklage - Klage gegen einen vor Geburt erlassenen Aufhebungsbescheid über Grundsicherungsleistungen für andere Familienmitglieder - ...

  • rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)
  • rechtsportal.de
  • datenbank.nwb.de

    Überlanges Gerichtsverfahren - unangemessene Verfahrensdauer - keine Geldentschädigung bei objektiv bedeutungsloser Ausgangsklage - Klage gegen einen vor Geburt erlassenen Aufhebungsbescheid über Grundsicherungsleistungen für andere Familienmitglieder - ...

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Wird zitiert von ... (0)Neu Zitiert selbst (33)

  • BSG, 12.12.2019 - B 10 ÜG 3/19 R

    Überlanges Gerichtsverfahren - Verfahren der Streitwertfestsetzung als

    Auszug aus BSG, 26.10.2023 - B 10 ÜG 1/22 R
    Trotz des offensichtlichen Schreibversehens der Prozessbevollmächtigten bei der Angabe des Aktenzeichens ("S 1 AS 377/14" anstatt "S 19 AS 377/14") konnte das SG den Schriftsatz dem gerügten Verfahren ohne größere Schwierigkeiten mit zumutbarem Aufwand zuordnen und hat dies auch getan (zur Notwendigkeit der Verfahrenszuordnung einer Verzögerungsrüge als Wirksamkeitsvoraussetzung BSG Urteil vom 27.3.2020 - B 10 ÜG 4/19 R - SozR 4-1720 § 198 Nr. 19 RdNr 42 ff; zur Unbeachtlichkeit offensichtlicher Schreibversehen BSG Urteil vom 12.12.2019 - B 10 ÜG 3/19 R - SozR 4-1720 § 198 Nr. 18 RdNr 28) .

    Ausgehend hiervon spricht nach § 198 Abs. 2 Satz 1 GVG eine "starke" (aber widerlegbare) Vermutung für einen immateriellen Nachteil der Klägerinnen zu 1. und 2. aufgrund der eingetretenen Verzögerung (vgl BSG Urteil vom 12.12.2019 - B 10 ÜG 3/19 R - SozR 4-1720 § 198 Nr. 18 RdNr 40; BVerwG Urteil vom 5.6.2020 - 5 C 3/19 D - juris RdNr 12; BT-Drucks 17/3802 S 19, 40 f; vgl auch Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte Urteil vom 29.3.2006 - 36813/97 - NJW 2007, 1259 RdNr 204) , weshalb eine Wiedergutmachung auf andere Weise nach § 198 Abs. 4 GVG anstatt einer Entschädigung in Geld auch nur ausnahmsweise in Betracht kommt (BSG Urteil vom 12.2.2015 - B 10 ÜG 11/13 R - BSGE 118, 102 = SozR 4-1720 § 198 Nr. 9, RdNr 36; BSG Urteil vom 3.9.2014 - B 10 ÜG 12/13 R - SozR 4-1720 § 198 Nr. 4 RdNr 59) .

    Ob eine solche Wiedergutmachung auf andere Weise im konkreten Streitfall ausreichend ist, beurteilt sich nach § 198 Abs. 2 Satz 2 GVG auf der Grundlage einer umfassenden Abwägung sämtlicher Umstände des Einzelfalls iS von § 198 Abs. 1 Satz 2 GVG (BSG Urteil vom 12.12.2019 - B 10 ÜG 3/19 R - SozR 4-1720 § 198 Nr. 18 RdNr 40; BFH Urteil vom 23.3.2022 - X K 6/20 - BFHE 276, 308 - juris RdNr 42; BVerwG Urteil vom 29.2.2016 - 5 C 31/15 D - juris RdNr 45; BGH Urteil vom 23.1.2014 - III ZR 37/13 - BGHZ 200, 20 - juris RdNr 62; BT-Drucks 17/3802 S 20) .

    Bedeutung erlangen können auch durch die unangemessene Verfahrensdauer erlangte Vorteile, die das Gewicht der erlittenen Nachteile aufwiegen (vgl zum Vorstehenden insgesamt BSG Urteil vom 12.12.2019 - B 10 ÜG 3/19 R - SozR 4-1720 § 198 Nr. 18 RdNr 40 mwN) .

    Es kann den konkreten Umfang der unangemessenen Dauer lediglich dahingestellt sein lassen, wenn auf eine Geldentschädigung nach den Umständen des Einzelfalls ersichtlich kein Anspruch besteht (vgl BSG Urteil vom 12.12.2019 - B 10 ÜG 3/19 R - SozR 4-1720 § 198 Nr. 18 RdNr 30 ff) .

    Auf die rechtsfehlerfreie Feststellung des konkreten Verzögerungsumfangs kann im Fall der Klägerinnen zu 1. und 2. auch nicht ausnahmsweise deshalb verzichtet werden, weil auf eine Entschädigungszahlung nach den weiteren Umständen des Einzelfalls ersichtlich kein Anspruch besteht (vgl BSG Urteil vom 12.12.2019 - B 10 ÜG 3/19 R - SozR 4-1720 § 198 Nr. 18 RdNr 30 ff) .

    Entscheidend ist zudem, ob und wie sich der Zeitablauf nachteilig auf die Verfahrensposition der Klägerinnen zu 1. und 2. und den geltend gemachten Anspruch sowie möglicherweise auf ihre weiteren geschützten Interessen ausgewirkt hat (vgl BSG Urteil vom 12.12.2019 - B 10 ÜG 3/19 R - SozR 4-1720 § 198 Nr. 18 RdNr 34; BSG Urteil vom 3.9.2014 - B 10 ÜG 2/13 R - BSGE 117, 21 = SozR 4-1720 § 198 Nr. 3, RdNr 29) .

    Tatsächliche Anhaltspunkte für eine dem Zweck des § 198 GVG widersprechende und sich auf einen Entschädigungsanspruch nachteilig auswirkende Haltung eines "Dulde und Liquidiere" der Klägerinnen zu 1. und 2. im erstinstanzlichen Ausgangsverfahren (vgl hierzu allgemein BSG Urteil vom 12.12.2019 - B 10 ÜG 3/19 R - SozR 4-1720 § 198 Nr. 18 RdNr 46; BT-Drucks 17/3802 S 20 f, 41) hat das Entschädigungsgericht ebenfalls nicht hinreichend festgestellt.

    Auf die rechtsfehlerfreie Feststellung des Verzögerungsumfangs kann hier ausnahmsweise deshalb verzichtet werden, weil der Kläger zu 3. auf eine Entschädigungszahlung nach den vom Entschädigungsgericht für den Senat bindend (§ 163 SGG) festgestellten weiteren Umständen des Einzelfalls ersichtlich keinen Anspruch hat (vgl BSG Urteil vom 12.12.2019 - B 10 ÜG 3/19 - SozR 4-1720 § 198 Nr. 18 RdNr 30) .

  • BSG, 24.03.2022 - B 10 ÜG 4/21 R

    Überlanges Gerichtsverfahren - Entschädigungsklage - unangemessene

    Auszug aus BSG, 26.10.2023 - B 10 ÜG 1/22 R
    Dies ist prozessrechtlich zulässig (BSG Urteil vom 24.3.2022 - B 10 ÜG 4/21 R - BSGE 134, 32 = SozR 4-1720 § 198 Nr. 21, RdNr 9; BSG Urteil vom 27.3.2020 - B 10 ÜG 4/19 R - SozR 4-1720 § 198 Nr. 19 RdNr 11, jeweils mwN) .

    Die Angemessenheit der Dauer eines sozialgerichtlichen Verfahrens ist nach ständiger Rechtsprechung des BSG in drei Schritten zu prüfen (stRspr; zB BSG Urteil vom 24.3.2022 - B 10 ÜG 4/21 R - BSGE 134, 32 = SozR 4-1720 § 198 Nr. 21, RdNr 15 ff mwN) .

    Auch wenn das Entschädigungsbegehren - wie hier - auf das erstinstanzliche Verfahren beschränkt ist, bleibt der materiell-rechtliche Bezugsrahmen für die Prüfung der Angemessenheit der Verfahrensdauer und die Bestimmung des zeitlichen Umfangs einer Überlänge bei einem derart beschränkten Begehren nach § 198 Abs. 6 Nr. 1 GVG gleichwohl das gesamte gerichtliche Verfahren, dh von der Einleitung bis zum rechtskräftigen Abschluss (BSG Urteil vom 24.3.2022 - B 10 ÜG 4/21 R - BSGE 134, 32 = SozR 4-1720 § 198 Nr. 21, RdNr 28 mwN) .

    Die fehlenden Feststellungen zur Angemessenheit der Dauer auch des Berufungsverfahrens sind aber schon deshalb notwendig, weil die einer Instanz zur Verfügung stehende, nicht ausgeschöpfte Vorbereitungs- und Bedenkzeit entschädigungsmindernd auf eine vorhergehende Instanz übertragen werden kann (zur Möglichkeit einer instanzübergreifenden Verrechnung der Vorbereitungs- und Bedenkzeiten BSG Urteil vom 24.3.2022 - B 10 ÜG 4/21 R - BSGE 134, 32 = SozR 4-1720 § 198 Nr. 21, RdNr 23 ff) .

  • BSG, 27.03.2020 - B 10 ÜG 4/19 R

    Anspruch auf Entschädigung für ein überlanges sozialgerichtliches Verfahren;

    Auszug aus BSG, 26.10.2023 - B 10 ÜG 1/22 R
    Dies ist prozessrechtlich zulässig (BSG Urteil vom 24.3.2022 - B 10 ÜG 4/21 R - BSGE 134, 32 = SozR 4-1720 § 198 Nr. 21, RdNr 9; BSG Urteil vom 27.3.2020 - B 10 ÜG 4/19 R - SozR 4-1720 § 198 Nr. 19 RdNr 11, jeweils mwN) .

    Sie ist als allgemeine Leistungsklage statthaft (§ 54 Abs. 5 SGG; stRspr; zB BSG Urteil vom 27.3.2020 - B 10 ÜG 4/19 R - SozR 4-1720 § 198 Nr. 19 RdNr 14 mwN) .

    Schon in Anbetracht der geringen Mindestanforderungen an den Inhalt einer Verzögerungsrüge (hierzu BSG Urteil vom 27.3.2020 - B 10 ÜG 4/19 R - SozR 4-1720 § 198 Nr. 19 RdNr 25 und 28 f mwN) musste das SG den Schriftsatz ihrer Prozessbevollmächtigten vom 8.11.2017 bei objektiver Würdigung unter Berücksichtigung aller erkennbaren Umstände des Einzelfalls als solche verstehen (zur Auslegungsbefugnis des Senats und den insoweit maßgeblichen Grundsätzen BSG Urteil vom 27.3.2020 - B 10 ÜG 4/19 R - SozR 4-1720 § 198 Nr. 19 RdNr 32 ff mwN) .

    Trotz des offensichtlichen Schreibversehens der Prozessbevollmächtigten bei der Angabe des Aktenzeichens ("S 1 AS 377/14" anstatt "S 19 AS 377/14") konnte das SG den Schriftsatz dem gerügten Verfahren ohne größere Schwierigkeiten mit zumutbarem Aufwand zuordnen und hat dies auch getan (zur Notwendigkeit der Verfahrenszuordnung einer Verzögerungsrüge als Wirksamkeitsvoraussetzung BSG Urteil vom 27.3.2020 - B 10 ÜG 4/19 R - SozR 4-1720 § 198 Nr. 19 RdNr 42 ff; zur Unbeachtlichkeit offensichtlicher Schreibversehen BSG Urteil vom 12.12.2019 - B 10 ÜG 3/19 R - SozR 4-1720 § 198 Nr. 18 RdNr 28) .

  • BVerwG, 29.02.2016 - 5 C 31.15

    (Gestaltungs-)Zeitraum; Abweichung vom Pauschalbetrag; Abwägung;

    Auszug aus BSG, 26.10.2023 - B 10 ÜG 1/22 R
    Ob eine solche Wiedergutmachung auf andere Weise im konkreten Streitfall ausreichend ist, beurteilt sich nach § 198 Abs. 2 Satz 2 GVG auf der Grundlage einer umfassenden Abwägung sämtlicher Umstände des Einzelfalls iS von § 198 Abs. 1 Satz 2 GVG (BSG Urteil vom 12.12.2019 - B 10 ÜG 3/19 R - SozR 4-1720 § 198 Nr. 18 RdNr 40; BFH Urteil vom 23.3.2022 - X K 6/20 - BFHE 276, 308 - juris RdNr 42; BVerwG Urteil vom 29.2.2016 - 5 C 31/15 D - juris RdNr 45; BGH Urteil vom 23.1.2014 - III ZR 37/13 - BGHZ 200, 20 - juris RdNr 62; BT-Drucks 17/3802 S 20) .

    Darüber hinaus kann es darauf ankommen, wie lange das Verfahren sich verzögert hat (vgl BFH Urteil vom 23.3.2022 - X K 6/20 - BFHE 276, 308 - juris RdNr 48; BVerwG Urteil vom 29.2.2016 - 5 C 31/15 D - juris RdNr 45) , ob das Ausgangsverfahren für den Verfahrensbeteiligten, auch angesichts der gesamten bisherigen Länge (BSG Urteil vom 21.2.2013 - B 10 ÜG 1/12 KL - BSGE 113, 75 = SozR 4-1720 § 198 Nr. 1, RdNr 46) , eine besondere Dringlichkeit aufwies oder ob diese zwischenzeitlich entfallen war.

    Im Übrigen sind Beteiligte über ihre Verantwortung für selbst verursachte Verzögerungen hinaus nicht verpflichtet, aktiv darauf hinzuwirken, dass das Gericht das Verfahren fördert und in angemessener Zeit zum Abschluss bringt (vgl BVerwG Urteil vom 29.2.2016 - 5 C 31/15 D - juris RdNr 21) .

  • BSG, 17.12.2020 - B 10 ÜG 1/19 R

    Überlanges Gerichtsverfahren - Entschädigungsklage - Beigeladener im

    Auszug aus BSG, 26.10.2023 - B 10 ÜG 1/22 R
    Der Eintritt der Rechtshängigkeit, die gemäß § 94 Satz 2 SGG erst mit der Zustellung der Klage beim Beklagten beginnt (hier am 30.5.2022), ist insoweit unerheblich (BSG Urteil vom 17.12.2020 - B 10 ÜG 1/19 R - BSGE 131, 153 = SozR 4-1720 § 198 Nr. 20, RdNr 16 mwN) .

    Hinsichtlich des zeitlichen Umfangs der unangemessenen Dauer des Ausgangsverfahrens muss sich das Entschädigungsgericht regelmäßig konkret festlegen, weil sowohl die Art der Entschädigung (Geldentschädigung oder Wiedergutmachung auf andere Weise) als auch deren Höhe (§ 198 Abs. 2 Satz 3 und 4 GVG) hiervon abhängen (vgl BSG Urteil vom 17.12.2020 - B 10 ÜG 1/19 R - BSGE 131, 153 = SozR 4-1720 § 198 Nr. 20, RdNr 44; BSG Urteil vom 3.9.2014 - B 10 ÜG 2/14 R - SozR 4-1720 § 198 Nr. 5 RdNr 29) .

    Die auch im Fall der Zurückverweisung vorzunehmende Streitwertfestsetzung für das Revisionsverfahren (BSG Urteil vom 17.12.2020 - B 10 ÜG 1/19 R - BSGE 131, 153 = SozR 4-1720 § 198 Nr. 20, RdNr 63 mwN) beruht auf § 197a Abs. 1 Satz 1 Teilsatz 1 SGG iVm § 47 Abs. 1 Satz 1, § 52 Abs. 3 Satz 1, § 63 Abs. 2 Satz 1 GKG.

  • BSG, 03.09.2014 - B 10 ÜG 2/14 R

    Überlanges Gerichtsverfahren - Entschädigungsklage - Erhebung der

    Auszug aus BSG, 26.10.2023 - B 10 ÜG 1/22 R
    Hinsichtlich des zeitlichen Umfangs der unangemessenen Dauer des Ausgangsverfahrens muss sich das Entschädigungsgericht regelmäßig konkret festlegen, weil sowohl die Art der Entschädigung (Geldentschädigung oder Wiedergutmachung auf andere Weise) als auch deren Höhe (§ 198 Abs. 2 Satz 3 und 4 GVG) hiervon abhängen (vgl BSG Urteil vom 17.12.2020 - B 10 ÜG 1/19 R - BSGE 131, 153 = SozR 4-1720 § 198 Nr. 20, RdNr 44; BSG Urteil vom 3.9.2014 - B 10 ÜG 2/14 R - SozR 4-1720 § 198 Nr. 5 RdNr 29) .

    Diesen ist regelmäßig eine überdurchschnittliche Bedeutung für ihre Empfänger beizumessen (BVerfG Beschluss vom 10.1.2023 - 1 BvR 1346/22 ua - juris RdNr 13; BVerfG Beschluss vom 27.9.2011 - 1 BvR 232/11 - juris RdNr 18; BSG Urteile vom 3.9.2014 - B 10 ÜG 9/13 R - SozR 4-1720 § 198 Nr. 6 RdNr 48 und - B 10 ÜG 2/14 R - SozR 4-1720 § 198 Nr. 5 RdNr 39) .

  • BFH, 23.03.2022 - X K 6/20

    Überlange Verfahrensdauer und Wiedergutmachung auf andere Weise als durch

    Auszug aus BSG, 26.10.2023 - B 10 ÜG 1/22 R
    Ob eine solche Wiedergutmachung auf andere Weise im konkreten Streitfall ausreichend ist, beurteilt sich nach § 198 Abs. 2 Satz 2 GVG auf der Grundlage einer umfassenden Abwägung sämtlicher Umstände des Einzelfalls iS von § 198 Abs. 1 Satz 2 GVG (BSG Urteil vom 12.12.2019 - B 10 ÜG 3/19 R - SozR 4-1720 § 198 Nr. 18 RdNr 40; BFH Urteil vom 23.3.2022 - X K 6/20 - BFHE 276, 308 - juris RdNr 42; BVerwG Urteil vom 29.2.2016 - 5 C 31/15 D - juris RdNr 45; BGH Urteil vom 23.1.2014 - III ZR 37/13 - BGHZ 200, 20 - juris RdNr 62; BT-Drucks 17/3802 S 20) .

    Darüber hinaus kann es darauf ankommen, wie lange das Verfahren sich verzögert hat (vgl BFH Urteil vom 23.3.2022 - X K 6/20 - BFHE 276, 308 - juris RdNr 48; BVerwG Urteil vom 29.2.2016 - 5 C 31/15 D - juris RdNr 45) , ob das Ausgangsverfahren für den Verfahrensbeteiligten, auch angesichts der gesamten bisherigen Länge (BSG Urteil vom 21.2.2013 - B 10 ÜG 1/12 KL - BSGE 113, 75 = SozR 4-1720 § 198 Nr. 1, RdNr 46) , eine besondere Dringlichkeit aufwies oder ob diese zwischenzeitlich entfallen war.

  • BSG, 03.09.2014 - B 10 ÜG 12/13 R

    Überlanges Gerichtsverfahren - unangemessene Verfahrensdauer - Zwölfmonatsregel -

    Auszug aus BSG, 26.10.2023 - B 10 ÜG 1/22 R
    Ausgehend hiervon spricht nach § 198 Abs. 2 Satz 1 GVG eine "starke" (aber widerlegbare) Vermutung für einen immateriellen Nachteil der Klägerinnen zu 1. und 2. aufgrund der eingetretenen Verzögerung (vgl BSG Urteil vom 12.12.2019 - B 10 ÜG 3/19 R - SozR 4-1720 § 198 Nr. 18 RdNr 40; BVerwG Urteil vom 5.6.2020 - 5 C 3/19 D - juris RdNr 12; BT-Drucks 17/3802 S 19, 40 f; vgl auch Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte Urteil vom 29.3.2006 - 36813/97 - NJW 2007, 1259 RdNr 204) , weshalb eine Wiedergutmachung auf andere Weise nach § 198 Abs. 4 GVG anstatt einer Entschädigung in Geld auch nur ausnahmsweise in Betracht kommt (BSG Urteil vom 12.2.2015 - B 10 ÜG 11/13 R - BSGE 118, 102 = SozR 4-1720 § 198 Nr. 9, RdNr 36; BSG Urteil vom 3.9.2014 - B 10 ÜG 12/13 R - SozR 4-1720 § 198 Nr. 4 RdNr 59) .

    Der Begriff "Rechtszug" wird in § 41 ZPO selbst (siehe auch Nr. 6) und in der ZPO allgemein (zB § 36 Abs. 1; § 38 Abs. 1 und 2; § 39; § 45 Abs. 3; § 64) sowie im SGG (zB § 8; § 29; § 39 Abs. 2; § 58 Abs. 2) entsprechend seinem allgemeinen und juristischen Bedeutungsgehalt als Synonym für "Instanz" verwendet (vgl zB Duden, Das große Wörterbuch der deutschen Sprache, Band 7, 3. Aufl 1999, Stichwort: "Rechtszug" und https://www.duden.de/rechtschreibung/Rechtszug, letzter Aufruf: 26.10.2023; Weber, Rechtswörterbuch, 24. Aufl 2022, Stichwort: "Rechtszug"; s zB auch BSG Urteil vom 3.9.2014 - B 10 ÜG 12/13 R - SozR 4-1720 § 198 Nr. 4 RdNr 63; BSG Urteil vom 30.3.1967 - 12 RJ 298/66 - juris RdNr 14 f; BSG Beschluss vom 30.11.2006 - B 9a SB 14/06 B - SozR 4-1750 § 41 Nr. 1 RdNr 5; BSG Beschluss vom 26.7.2006 - B 3 KR 6/06 B - SozR 4-1500 § 197a Nr. 4 RdNr 8; BSG Beschluss vom 29.5.2006 - B 2 U 391/05 B - SozR 4-1500 § 193 Nr. 3 RdNr 16; BSG Beschluss vom 12.4.2000 - B 9 V 57/99 B - juris RdNr 4) .

  • SG Darmstadt, 14.04.2021 - S 19 AS 377/14
    Auszug aus BSG, 26.10.2023 - B 10 ÜG 1/22 R
    Die Kläger - eine Mutter, ihre Tochter und ihr Sohn - begehren Entschädigung für die unangemessene Dauer eines Gerichtsverfahrens vor dem SG Darmstadt (zuletzt S 19 AS 377/14) .

    Trotz des offensichtlichen Schreibversehens der Prozessbevollmächtigten bei der Angabe des Aktenzeichens ("S 1 AS 377/14" anstatt "S 19 AS 377/14") konnte das SG den Schriftsatz dem gerügten Verfahren ohne größere Schwierigkeiten mit zumutbarem Aufwand zuordnen und hat dies auch getan (zur Notwendigkeit der Verfahrenszuordnung einer Verzögerungsrüge als Wirksamkeitsvoraussetzung BSG Urteil vom 27.3.2020 - B 10 ÜG 4/19 R - SozR 4-1720 § 198 Nr. 19 RdNr 42 ff; zur Unbeachtlichkeit offensichtlicher Schreibversehen BSG Urteil vom 12.12.2019 - B 10 ÜG 3/19 R - SozR 4-1720 § 198 Nr. 18 RdNr 28) .

  • BGH, 23.01.2014 - III ZR 37/13

    Entschädigungsanspruch wegen überlanger Dauer eines Gerichtsverfahrens:

    Auszug aus BSG, 26.10.2023 - B 10 ÜG 1/22 R
    Ob eine solche Wiedergutmachung auf andere Weise im konkreten Streitfall ausreichend ist, beurteilt sich nach § 198 Abs. 2 Satz 2 GVG auf der Grundlage einer umfassenden Abwägung sämtlicher Umstände des Einzelfalls iS von § 198 Abs. 1 Satz 2 GVG (BSG Urteil vom 12.12.2019 - B 10 ÜG 3/19 R - SozR 4-1720 § 198 Nr. 18 RdNr 40; BFH Urteil vom 23.3.2022 - X K 6/20 - BFHE 276, 308 - juris RdNr 42; BVerwG Urteil vom 29.2.2016 - 5 C 31/15 D - juris RdNr 45; BGH Urteil vom 23.1.2014 - III ZR 37/13 - BGHZ 200, 20 - juris RdNr 62; BT-Drucks 17/3802 S 20) .
  • BSG, 03.09.2014 - B 10 ÜG 2/13 R

    Überlanges Gerichtsverfahren - Entschädigungsklage - unangemessene

  • BSG, 07.09.2017 - B 10 ÜG 1/16 R

    Überlanges Gerichtsverfahren - Ausschluss eines Richters - Mitwirkung am

  • BVerfG, 27.09.2011 - 1 BvR 232/11

    Teilweise stattgebender Kammerbeschluss: Verletzung der Rechtsschutzgarantie (Art

  • BSG, 24.03.2022 - B 10 ÜG 2/20 R

    Überlanges Gerichtsverfahren - Entschädigungsklage - unangemessene

  • BSG, 21.02.2013 - B 10 ÜG 1/12 KL

    Überlanges Gerichtsverfahren - Nichtzulassungsbeschwerde - unangemessene Dauer -

  • BSG, 03.09.2014 - B 10 ÜG 9/13 R

    Überlanges Gerichtsverfahren - Entschädigungsklage - unangemessene

  • BSG, 12.02.2015 - B 10 ÜG 7/14 R

    Überlanges Gerichtsverfahren - Entschädigungsklage - unangemessene

  • BSG, 29.05.2006 - B 2 U 391/05 B

    sozialgerichtliches Verfahren - Kostenentscheidung - Bezeichnung der Beteiligten

  • BSG, 05.05.2015 - B 10 ÜG 5/14 R

    Überlanges Gerichtsverfahren - Entschädigungsklage - Umfang des

  • BSG, 26.07.2006 - B 3 KR 6/06 B

    Zulässigkeit einer kombinierten Kostenentscheidung nach § 193 SGG und § 197a SGG

  • LSG Berlin-Brandenburg, 24.01.2019 - L 37 SF 102/18

    Überlanges Gerichtsverfahren - Entschädigungsklage - Vielkläger -

  • BSG, 30.11.2006 - B 9a SB 14/06 B

    Ausschließung von Gerichtspersonen - Mitwirkung im früheren Rechtszug

  • BSG, 12.02.2018 - B 10 ÜG 12/17 B

    Nichtzulassungsbeschwerde - grundsätzliche Bedeutung einer Rechtssache -

  • BVerfG, 10.01.2023 - 1 BvR 1346/22

    Nichtannahme von Verfassungsbeschwerden betreffend die Dauer zweier

  • BSG, 12.04.2000 - B 9 V 57/99 B

    Verlust des Rügerechts bei Verletzung des rechtlichen Gehörs

  • BSG, 11.03.2021 - B 11 SF 5/21 S

    Bestimmung eines örtlich zuständigen LSG

  • BSG, 30.03.1967 - 12 RJ 298/66
  • BSG, 12.02.2015 - B 10 ÜG 11/13 R

    Überlanges Gerichtsverfahren - Entschädigungsklage - keine Begrenzung der

  • BSG, 13.06.2018 - GS 1/17

    Anforderungen an die Revisionsbegründung nach § 164 Abs. 2 S. 3 SGG im

  • BVerwG, 05.06.2020 - 5 C 3.19

    Keine Widerlegung der Nachteilsvermutung bei überlangem Gerichtsverfahren allein

  • EGMR, 29.03.2006 - 36813/97

    SCORDINO c. ITALIE (N° 1)

  • BSG, 15.12.2015 - B 10 ÜG 1/15 R

    Überlanges Gerichtsverfahren - Wiedergutmachung auf andere Weise - gerichtliche

  • BSG, 09.03.2023 - B 10 ÜG 2/21 R

    Überlanges Gerichtsverfahren - unangemessene Verfahrensdauer - Streit um die

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