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   LSG Sachsen, 20.12.2016 - 3 AS 1111/14 B   

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LSG Sachsen, 20.12.2016 - 3 AS 1111/14 B (https://dejure.org/2016,70599)
LSG Sachsen, Entscheidung vom 20.12.2016 - 3 AS 1111/14 B (https://dejure.org/2016,70599)
LSG Sachsen, Entscheidung vom 20. Dezember 2016 - 3 AS 1111/14 B (https://dejure.org/2016,70599)
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Wird zitiert von ... (0)Neu Zitiert selbst (44)

  • LSG Sachsen, 08.03.2006 - L 1 B 30/06

    Festsetzung eines Ordnungsgeldes wegen Ungebühr; Zwischenrufe bei Vernehmung

    Auszug aus LSG Sachsen, 20.12.2016 - 3 AS 1111/14
    Sinn dieser Vorschrift ist es, den gesamten Geschehensablauf, der zu dem Beschluss geführt hat, unter dem unmittelbaren frischen Eindruck des Geschehens von dem Vorsitzenden - so konkret wie möglich - schriftlich niederlegen zu lassen, um dem Beschwerdegericht ein möglichst objektives, von Erinnerungsfehlern freies und so umfassendes Bild des Vorgangs zu geben, dass es Grund und Höhe der Festsetzung des Ordnungsmittels regelmäßig ohne weitere Ermittlungen nachprüfen kann (vgl. OLG Stuttgart, Beschluss vom 6. Juli 1979 - 3 WS 207/79 - Justiz 1979, 347 = Rdnr. 3; KG Berlin, Beschluss vom 28. November 2001 - 1 AR 1437/01 - 5 Ws 737/01, 1 AR 1437/01, 5 Ws 737/01 - Rdnr. 4; OLG Rostock, Beschluss vom 6. Januar 2003 - I Ws 472/02 - Rdnr. 24, m. w. N.; Sächs. LSG, Beschluss vom 8. März 2006 - L 1 B 30/06 KR - Rdnr. 17, m. w. N.; Kissel/Mayer, a. a. O., § 182 Rdnr. 2, m. w. N.; vgl. auch OLG Koblenz, Beschluss vom 11. Dezember 2009 - 4 W 784/09 - Rdnr. 7, m. w. N.; OLG Nürnberg, Beschluss vom 14. März 2013 - 1 WS 102/13 - Rdnr. 14; Lückemann, in: Zöller, Zivilprozessordnung [31. Aufl., 2016], § 182 GVG Rdnr. 2, m. w. N.).

    (4.1) Diese Rechtsfolge gilt zum einen für die fehlende oder unzureichende Protokollierung der "Veranlassung" (vgl. OLG Stuttgart, Beschluss vom 6. Juli 1979, a. a. O., m. w. N.; OLG Karlsruhe, Beschluss vom 14. Februar 1997, a. a. O.; Sächs. LSG, Beschluss vom 8. März 2006 - L 1 B 30/06 KR - Rdnr. 18, m. w. N.; OLG Nürnberg, Beschluss vom 14. März 2013, a. a. O., Rdnr. 12 ff.; Kissel/Mayer, a. a. O., § 182 Rdnr. 7; Lückemann, a. a. O., § 182 GVG Rdnr. 2, m. w. N.).

    Ob dieser Auffassung zu folgen ist, kann vorliegend offen bleiben, weil der Kläger den ihm im Ordnungsgeldbeschluss zur Last gelegten Vorwurf der Ungebühr bestreitet (ebenfalls offengelassen: Sächs. LSG, Beschluss vom 8. März 2006 - L 1 B 30/06 KR - Rdnr. 21, m. w. N.).

    (4.2) Zum anderen ist der Ordnungsgeldbeschluss aufzuheben, wenn der Beschluss nicht oder nicht ausreichend protokolliert wurde (vgl. Sächs. LSG, Beschluss vom 8. März 2006 - L 1 B 30/06 KR - Rdnr. 18, m. w. N.; Kissel/Mayer, a. a. O., § 182 Rdnr. 10, m. w. N.).

    d) In der Rechtsprechung wird zum Teil gefordert, dass - möglicherweise unabhängig von der erforderlichen Anhörung - vor dem Erlass des Ordnungsgeldbeschlusses wegen des Opportunitätsprinzips und des Verhältnismäßigkeitsgrundsatzes (zum Grundsatz der Verhältnismäßigkeit bei sitzungspolizeilichen Maßnahmen: BVerfG, Beschluss vom 18. Februar 1970 - 1 BvR 226/69 - BVerfGE 28, 21 ff. = NJW 1970, 851 = Rdnr. 19; BVerfG, Beschluss vom 7. April 1978 - 2 BvR 202/78 - BVerfGE 48, 118 ff. = NJW 1978, 1048 f. = Rdnr. 19; Kissel/Mayer, a. a. O...., § 176 Rdnr. 14 und § 178 Rdnr. 42) eine Abmahnung (vgl. Bay. LSG, Beschluss vom 20. Dezember 2010 - L 2 R 381/10 B - Rdnr. 6 und 8; Kissel/Mayer, a. a. O., § 176 Rdnr. 23 und § 178 Rdnr. 42) oder die Androhung des Ordnungsgeldes (vgl. Sächs. LSG, Beschluss vom 8. März 2006 - L 1 B 30/06 KR - Rdnr. 24) erfolgen muss, oder dass dem Betroffenen Gelegenheit zu geben ist, sich zu entschuldigen (vgl. OLG Rostock, Beschluss vom 6. Januar 2003 - I Ws 472/02 - Rdnr. 17; OLG Koblenz, Beschluss vom 18. Mai 2007 - 4 W 365/07 - Rdnr. 5; OLG Köln, Beschluss vom 7. Mai 2008 - 2 Ws 223/08 - NJW 2008, 2865 ff. = Rdnr. 32; vgl. aber zur nachtäglichen Entschuldigung: OLG Karlsruhe, Beschluss vom 3. August 2016 -11 W 75/16 - MDR 2016, 1287 f. = Rdnr. 23).

  • OLG Karlsruhe, 14.02.1997 - 14 W 1/97
    Auszug aus LSG Sachsen, 20.12.2016 - 3 AS 1111/14
    Aus der Vorgabe in § 182 GVG , dass sowohl der Ordnungsmittelbeschluss als auch dessen Veranlassung in das Protokoll aufzunehmen sind, folgt, dass die Beschlussbegründung und die Beschreibung des die Verhängung des Ordnungsmittels auslösenden Verhaltens inhaltlich voneinander zu trennen sind (vgl. OLG Karlsruhe, Beschluss vom 14. Februar 1997 - 14 W 1/97 - MDR 1997, 687, m. w. N.; Lückemann, a. a. O., § 182 GVG Rdnr. 2, m. w. N.; Hartmann, in: Baumbach/Lauterbach/Albers/Hartmann, Zivilprozessordnung [74. Aufl., 2016], § 182 GVG Rdnr. 2).

    Kundgaben der Missachtung müssen auch hinsichtlich der Gesten exakt beschrieben werden (vgl. OLG Karlsruhe, Beschluss vom 14. Februar 1997 -14 W 1/97 - MDR 1997, 687; Kissel/Mayer, a. a. O., § 182 Rdnr. 3; vgl. auch OLG Koblenz, Beschluss vom 11. Dezember 2009, a. a. O., Rdnr. 8, m. w. N.).

    Eine nachträgliche Ergänzung des Protokollierten ist nicht zulässig (vgl. OLG Karlsruhe, Beschluss vom 14. Februar 1997, a. a. O.; Kissel/Mayer, a. a. O., § 182 Rdnr. 4; Hommel, in: Peters/Sautter/Wolff, Kommentar zum Sozialgerichtsgesetz [Stand: 99. Erg.-Lfg., Februar 2016], § 61 [§ 182 GVG Anm. Abs. 2]).

    (4.1) Diese Rechtsfolge gilt zum einen für die fehlende oder unzureichende Protokollierung der "Veranlassung" (vgl. OLG Stuttgart, Beschluss vom 6. Juli 1979, a. a. O., m. w. N.; OLG Karlsruhe, Beschluss vom 14. Februar 1997, a. a. O.; Sächs. LSG, Beschluss vom 8. März 2006 - L 1 B 30/06 KR - Rdnr. 18, m. w. N.; OLG Nürnberg, Beschluss vom 14. März 2013, a. a. O., Rdnr. 12 ff.; Kissel/Mayer, a. a. O., § 182 Rdnr. 7; Lückemann, a. a. O., § 182 GVG Rdnr. 2, m. w. N.).

    Ausnahmsweise soll ein Protokollierungsmangel nicht zur Aufhebung des Ordnungsgeldbeschlusses führen, wenn der Betroffene die Richtigkeit der im Beschluss angegebenen "Veranlassung" nicht bestreitet (vgl. OLG Hamm, Beschluss vom 3. Mai 1963 - 3 Ws 144/63 - NJW 1963, 1791 = [Leitsatz Satz 2]; OLG Stuttgart, Beschluss vom 6. Juli 1979, a. a. O.; OLG Karlsruhe, Beschluss vom 14. Februar 1997, a. a. O.; OLG Düsseldorf, Beschluss vom 20. September 2000 - 2 Ws 220/00 - JMBl NW 2001, 91 ff. = Rdnr. 23 ff., m. w. N....; Lückemann, a. a. O., § 182 GVG Rdnr. 2, m. w. N.; Kissel/Mayer, a. a. O., § 182 Rdnr. 8, m. w. N.; Hartmann, a. a. O.).

  • OLG Nürnberg, 14.03.2013 - 1 Ws 102/13
    Auszug aus LSG Sachsen, 20.12.2016 - 3 AS 1111/14
    Sinn dieser Vorschrift ist es, den gesamten Geschehensablauf, der zu dem Beschluss geführt hat, unter dem unmittelbaren frischen Eindruck des Geschehens von dem Vorsitzenden - so konkret wie möglich - schriftlich niederlegen zu lassen, um dem Beschwerdegericht ein möglichst objektives, von Erinnerungsfehlern freies und so umfassendes Bild des Vorgangs zu geben, dass es Grund und Höhe der Festsetzung des Ordnungsmittels regelmäßig ohne weitere Ermittlungen nachprüfen kann (vgl. OLG Stuttgart, Beschluss vom 6. Juli 1979 - 3 WS 207/79 - Justiz 1979, 347 = Rdnr. 3; KG Berlin, Beschluss vom 28. November 2001 - 1 AR 1437/01 - 5 Ws 737/01, 1 AR 1437/01, 5 Ws 737/01 - Rdnr. 4; OLG Rostock, Beschluss vom 6. Januar 2003 - I Ws 472/02 - Rdnr. 24, m. w. N.; Sächs. LSG, Beschluss vom 8. März 2006 - L 1 B 30/06 KR - Rdnr. 17, m. w. N.; Kissel/Mayer, a. a. O., § 182 Rdnr. 2, m. w. N.; vgl. auch OLG Koblenz, Beschluss vom 11. Dezember 2009 - 4 W 784/09 - Rdnr. 7, m. w. N.; OLG Nürnberg, Beschluss vom 14. März 2013 - 1 WS 102/13 - Rdnr. 14; Lückemann, in: Zöller, Zivilprozessordnung [31. Aufl., 2016], § 182 GVG Rdnr. 2, m. w. N.).

    Die fehlende Darstellung kann auch nicht durch nachträglich abgegebene dienstliche Erklärungen des Vorsitzenden, des Protokollführers oder anderer Verfahrensbeteiligter ersetzt werden (vgl. OLG Stuttgart, Beschluss vom 6. Juli 1979, a. a. O.; KG Berlin, Beschluss vom 3. Juni 1998 - 1 AR 1404/97 - 3 Ws 303/98, 1 AR 1404/97, 3 Ws 303/98 - Rdnr. 3, m. w. N.; OLG Nürnberg, Beschluss vom 14. März 2013, a. a. O.; Baumbach, a. a. O.; Hommel, a. a. O.; Lückemann, a. a. O.).

    (4.1) Diese Rechtsfolge gilt zum einen für die fehlende oder unzureichende Protokollierung der "Veranlassung" (vgl. OLG Stuttgart, Beschluss vom 6. Juli 1979, a. a. O., m. w. N.; OLG Karlsruhe, Beschluss vom 14. Februar 1997, a. a. O.; Sächs. LSG, Beschluss vom 8. März 2006 - L 1 B 30/06 KR - Rdnr. 18, m. w. N.; OLG Nürnberg, Beschluss vom 14. März 2013, a. a. O., Rdnr. 12 ff.; Kissel/Mayer, a. a. O., § 182 Rdnr. 7; Lückemann, a. a. O., § 182 GVG Rdnr. 2, m. w. N.).

    Der erkennende Senat hat bereits im Urteil vom 15. Januar 2015 dargelegt, dass er den zitierten Regelungen den allgemeinen Rechtsgedanken entnimmt, dass Kosten, die durch eine fehlerhafte Sachbehandlung eines Gerichts verursacht werden, den Parteien nicht zur Last fallen dürfen und daher der Staatskasse auferlegt werden können (vgl. Sächs. LSG, Urteil vom 15. Januar 2015 - L 3 AS 861/14 - Rdnr. 21; im Ergebnis ebenso: Bay. LSG, Beschluss vom 1. September 2009 - L 2 B 1076/08 AS - Rdnr. 12, m. w. N.; OLG Nürnberg, Beschluss vom 14. März 2013 - 1 Ws 102/13 - ; vgl. auch Kopp/Schenke, a. a. O., § 155 Rdnr. 24).

  • OLG Stuttgart, 06.07.1979 - 3 Ws 207/79

    Ordnungsgeld wegen Zwischenrufen in der Hauptverhandlung; Pflicht die Vorgänge,

    Auszug aus LSG Sachsen, 20.12.2016 - 3 AS 1111/14
    Sinn dieser Vorschrift ist es, den gesamten Geschehensablauf, der zu dem Beschluss geführt hat, unter dem unmittelbaren frischen Eindruck des Geschehens von dem Vorsitzenden - so konkret wie möglich - schriftlich niederlegen zu lassen, um dem Beschwerdegericht ein möglichst objektives, von Erinnerungsfehlern freies und so umfassendes Bild des Vorgangs zu geben, dass es Grund und Höhe der Festsetzung des Ordnungsmittels regelmäßig ohne weitere Ermittlungen nachprüfen kann (vgl. OLG Stuttgart, Beschluss vom 6. Juli 1979 - 3 WS 207/79 - Justiz 1979, 347 = Rdnr. 3; KG Berlin, Beschluss vom 28. November 2001 - 1 AR 1437/01 - 5 Ws 737/01, 1 AR 1437/01, 5 Ws 737/01 - Rdnr. 4; OLG Rostock, Beschluss vom 6. Januar 2003 - I Ws 472/02 - Rdnr. 24, m. w. N.; Sächs. LSG, Beschluss vom 8. März 2006 - L 1 B 30/06 KR - Rdnr. 17, m. w. N.; Kissel/Mayer, a. a. O., § 182 Rdnr. 2, m. w. N.; vgl. auch OLG Koblenz, Beschluss vom 11. Dezember 2009 - 4 W 784/09 - Rdnr. 7, m. w. N.; OLG Nürnberg, Beschluss vom 14. März 2013 - 1 WS 102/13 - Rdnr. 14; Lückemann, in: Zöller, Zivilprozessordnung [31. Aufl., 2016], § 182 GVG Rdnr. 2, m. w. N.).

    Die fehlende Darstellung kann auch nicht durch nachträglich abgegebene dienstliche Erklärungen des Vorsitzenden, des Protokollführers oder anderer Verfahrensbeteiligter ersetzt werden (vgl. OLG Stuttgart, Beschluss vom 6. Juli 1979, a. a. O.; KG Berlin, Beschluss vom 3. Juni 1998 - 1 AR 1404/97 - 3 Ws 303/98, 1 AR 1404/97, 3 Ws 303/98 - Rdnr. 3, m. w. N.; OLG Nürnberg, Beschluss vom 14. März 2013, a. a. O.; Baumbach, a. a. O.; Hommel, a. a. O.; Lückemann, a. a. O.).

    (4.1) Diese Rechtsfolge gilt zum einen für die fehlende oder unzureichende Protokollierung der "Veranlassung" (vgl. OLG Stuttgart, Beschluss vom 6. Juli 1979, a. a. O., m. w. N.; OLG Karlsruhe, Beschluss vom 14. Februar 1997, a. a. O.; Sächs. LSG, Beschluss vom 8. März 2006 - L 1 B 30/06 KR - Rdnr. 18, m. w. N.; OLG Nürnberg, Beschluss vom 14. März 2013, a. a. O., Rdnr. 12 ff.; Kissel/Mayer, a. a. O., § 182 Rdnr. 7; Lückemann, a. a. O., § 182 GVG Rdnr. 2, m. w. N.).

    Ausnahmsweise soll ein Protokollierungsmangel nicht zur Aufhebung des Ordnungsgeldbeschlusses führen, wenn der Betroffene die Richtigkeit der im Beschluss angegebenen "Veranlassung" nicht bestreitet (vgl. OLG Hamm, Beschluss vom 3. Mai 1963 - 3 Ws 144/63 - NJW 1963, 1791 = [Leitsatz Satz 2]; OLG Stuttgart, Beschluss vom 6. Juli 1979, a. a. O.; OLG Karlsruhe, Beschluss vom 14. Februar 1997, a. a. O.; OLG Düsseldorf, Beschluss vom 20. September 2000 - 2 Ws 220/00 - JMBl NW 2001, 91 ff. = Rdnr. 23 ff., m. w. N....; Lückemann, a. a. O., § 182 GVG Rdnr. 2, m. w. N.; Kissel/Mayer, a. a. O., § 182 Rdnr. 8, m. w. N.; Hartmann, a. a. O.).

  • LSG Bayern, 20.12.2010 - L 2 R 381/10

    Sozialgerichtliches Verfahren - Ordnungsmittel bei ungebührlichem Verhalten -

    Auszug aus LSG Sachsen, 20.12.2016 - 3 AS 1111/14
    OLG, Beschluss vom 21. August 2003 - 3 W 41/03 - NJW 2004, 451 = Rdnr. 3; OLG Hamm, Beschluss vom 3. Juni 2008 - 1 Ws 338/08 - NStZ-RR 2009, 93 = Rdnr. 6; Bay. LSG, Beschluss vom 20. Dezember 2010 - L 2 R 381/10 B - Rdnr. 9; Kissel/Mayer, a. a. O., § 178 Rdnr. 45, m. w. N.; Meissner, in: Schoch/Schneider/Bier, Verwaltungsgerichtsordnung [30. Erg.-Lfg., Februar 2016], § 55 Rdnr. 45; Wagner, in: Hennig: Sozialgerichtsgesetz [35. Erg.-Lfg., September 2016], § 61 Rdnr. 18).

    Dies wird zum Beispiel angenommen, wenn die Ungebühr und der darauf gerichtete Wille des Angeklagten völlig außer Frage stehen und die Anhörung nicht nur nicht zur Klärung des Falles beitragen kann, sondern diesem nur zu weiteren Ausfällen Gelegenheit geben würde (vgl. OLG Hamm, Beschluss vom 5. Dezember 1989, a. a. O.; KG Berlin, Beschluss vom 6. November 1996, a. a. O.; KG Berlin, Beschluss vom 22. Oktober 1997, a. a. O.; OLG Rostock, Beschluss vom 6. Januar 2003, a. a. O., Rdnr. 18, m. w. N.; OLG Hamm, Beschluss vom 3. Juni 2008, a. a. O.; OLG Köln, Beschluss vom 3. Februar 2010 - 2 Ws 62/10 - Rdnr. 24, m. w. N.; Bay. LSG, Beschluss vom 20. Dezember 2010, a. a. O.; Brandenb.

    d) In der Rechtsprechung wird zum Teil gefordert, dass - möglicherweise unabhängig von der erforderlichen Anhörung - vor dem Erlass des Ordnungsgeldbeschlusses wegen des Opportunitätsprinzips und des Verhältnismäßigkeitsgrundsatzes (zum Grundsatz der Verhältnismäßigkeit bei sitzungspolizeilichen Maßnahmen: BVerfG, Beschluss vom 18. Februar 1970 - 1 BvR 226/69 - BVerfGE 28, 21 ff. = NJW 1970, 851 = Rdnr. 19; BVerfG, Beschluss vom 7. April 1978 - 2 BvR 202/78 - BVerfGE 48, 118 ff. = NJW 1978, 1048 f. = Rdnr. 19; Kissel/Mayer, a. a. O...., § 176 Rdnr. 14 und § 178 Rdnr. 42) eine Abmahnung (vgl. Bay. LSG, Beschluss vom 20. Dezember 2010 - L 2 R 381/10 B - Rdnr. 6 und 8; Kissel/Mayer, a. a. O., § 176 Rdnr. 23 und § 178 Rdnr. 42) oder die Androhung des Ordnungsgeldes (vgl. Sächs. LSG, Beschluss vom 8. März 2006 - L 1 B 30/06 KR - Rdnr. 24) erfolgen muss, oder dass dem Betroffenen Gelegenheit zu geben ist, sich zu entschuldigen (vgl. OLG Rostock, Beschluss vom 6. Januar 2003 - I Ws 472/02 - Rdnr. 17; OLG Koblenz, Beschluss vom 18. Mai 2007 - 4 W 365/07 - Rdnr. 5; OLG Köln, Beschluss vom 7. Mai 2008 - 2 Ws 223/08 - NJW 2008, 2865 ff. = Rdnr. 32; vgl. aber zur nachtäglichen Entschuldigung: OLG Karlsruhe, Beschluss vom 3. August 2016 -11 W 75/16 - MDR 2016, 1287 f. = Rdnr. 23).

  • OLG Hamm, 05.12.1989 - 3 Ws 686/89
    Auszug aus LSG Sachsen, 20.12.2016 - 3 AS 1111/14
    Nach allgemeiner Auffassung gilt dieses Verfahrensgrundrecht auch im Ordnungsgeldverfahren (vgl. OLG Hamm, Beschluss vom 5. Dezember 1989 - 3 Ws 686/89 - Rdnr. 2; KG Berlin, Beschluss vom 6. November 1996 - 1 AR 1353/96 - 4 Ws 179/96, 1 AR 1353/96 - 4 Ws 180/96, 4 Ws 179/96, 4 Ws 180/96 - Rdnr. 3; KG Berlin, Beschluss vom 22. Oktober 1997 - 1 AR 244/95 - 3 Ws 596/97, 1 AR 244/95, 3 Ws 596/97 - Rdnr. 8; OLG Rostock, Beschluss vom 6. Januar 2003 - I Ws 472/02 - Rdnr. 16, m. w. N.; Brandenb.

    Dies wird zum Beispiel angenommen, wenn die Ungebühr und der darauf gerichtete Wille des Angeklagten völlig außer Frage stehen und die Anhörung nicht nur nicht zur Klärung des Falles beitragen kann, sondern diesem nur zu weiteren Ausfällen Gelegenheit geben würde (vgl. OLG Hamm, Beschluss vom 5. Dezember 1989, a. a. O.; KG Berlin, Beschluss vom 6. November 1996, a. a. O.; KG Berlin, Beschluss vom 22. Oktober 1997, a. a. O.; OLG Rostock, Beschluss vom 6. Januar 2003, a. a. O., Rdnr. 18, m. w. N.; OLG Hamm, Beschluss vom 3. Juni 2008, a. a. O.; OLG Köln, Beschluss vom 3. Februar 2010 - 2 Ws 62/10 - Rdnr. 24, m. w. N.; Bay. LSG, Beschluss vom 20. Dezember 2010, a. a. O.; Brandenb.

    Eine unterbliebene Anhörung kann im Beschwerdeverfahren nicht mehr nachgeholt werden (vgl. OLG Hamm, Beschluss vom 5. Dezember 1989, a. a. O. Rdnr. 4; OLG Rostock, Beschluss vom 6. Januar 2003, a. a. O., Rdnr. 20, m. w. N.; Kissel/Mayer, a. a. O., m. w. N.).

  • OLG Köln, 07.05.2008 - 2 Ws 223/08

    Rechtmäßigkeit der Festsetzung einer Ordnungsmaßnahme gegen einen Rechtspfleger

    Auszug aus LSG Sachsen, 20.12.2016 - 3 AS 1111/14
    d) In der Rechtsprechung wird zum Teil gefordert, dass - möglicherweise unabhängig von der erforderlichen Anhörung - vor dem Erlass des Ordnungsgeldbeschlusses wegen des Opportunitätsprinzips und des Verhältnismäßigkeitsgrundsatzes (zum Grundsatz der Verhältnismäßigkeit bei sitzungspolizeilichen Maßnahmen: BVerfG, Beschluss vom 18. Februar 1970 - 1 BvR 226/69 - BVerfGE 28, 21 ff. = NJW 1970, 851 = Rdnr. 19; BVerfG, Beschluss vom 7. April 1978 - 2 BvR 202/78 - BVerfGE 48, 118 ff. = NJW 1978, 1048 f. = Rdnr. 19; Kissel/Mayer, a. a. O...., § 176 Rdnr. 14 und § 178 Rdnr. 42) eine Abmahnung (vgl. Bay. LSG, Beschluss vom 20. Dezember 2010 - L 2 R 381/10 B - Rdnr. 6 und 8; Kissel/Mayer, a. a. O., § 176 Rdnr. 23 und § 178 Rdnr. 42) oder die Androhung des Ordnungsgeldes (vgl. Sächs. LSG, Beschluss vom 8. März 2006 - L 1 B 30/06 KR - Rdnr. 24) erfolgen muss, oder dass dem Betroffenen Gelegenheit zu geben ist, sich zu entschuldigen (vgl. OLG Rostock, Beschluss vom 6. Januar 2003 - I Ws 472/02 - Rdnr. 17; OLG Koblenz, Beschluss vom 18. Mai 2007 - 4 W 365/07 - Rdnr. 5; OLG Köln, Beschluss vom 7. Mai 2008 - 2 Ws 223/08 - NJW 2008, 2865 ff. = Rdnr. 32; vgl. aber zur nachtäglichen Entschuldigung: OLG Karlsruhe, Beschluss vom 3. August 2016 -11 W 75/16 - MDR 2016, 1287 f. = Rdnr. 23).

    OLG, Beschluss vom 21. August 2003 - 3 W 41/03 - NJW 2004, 451 = Rdnr. 4; OLG Köln, Beschluss vom 27. September 2006 - 1 Ws 30/06 - NJW 2006, 3298 f. = NStZ 2007, 181 = Rdnr. 19; OLG Köln, Beschluss vom 7. Mai 2008 - 2 Ws 223/08 - NJW 2008, 2865 f. = Rdnr. 35; OLG Celle, Beschluss vom 17. Mai 2016 - 2 Ws 88/16 - Rdnr. 17).

  • OLG Brandenburg, 21.08.2003 - 3 W 41/03

    Verhängung von Ordnungsgeld bei Verstoß gegen Handyverbot im Sitzungssaal

    Auszug aus LSG Sachsen, 20.12.2016 - 3 AS 1111/14
    OLG, Beschluss vom 21. August 2003 - 3 W 41/03 - NJW 2004, 451 = Rdnr. 3; OLG Hamm, Beschluss vom 3. Juni 2008 - 1 Ws 338/08 - NStZ-RR 2009, 93 = Rdnr. 6; Bay. LSG, Beschluss vom 20. Dezember 2010 - L 2 R 381/10 B - Rdnr. 9; Kissel/Mayer, a. a. O., § 178 Rdnr. 45, m. w. N.; Meissner, in: Schoch/Schneider/Bier, Verwaltungsgerichtsordnung [30. Erg.-Lfg., Februar 2016], § 55 Rdnr. 45; Wagner, in: Hennig: Sozialgerichtsgesetz [35. Erg.-Lfg., September 2016], § 61 Rdnr. 18).

    OLG, Beschluss vom 21. August 2003 - 3 W 41/03 - NJW 2004, 451 = Rdnr. 4; OLG Köln, Beschluss vom 27. September 2006 - 1 Ws 30/06 - NJW 2006, 3298 f. = NStZ 2007, 181 = Rdnr. 19; OLG Köln, Beschluss vom 7. Mai 2008 - 2 Ws 223/08 - NJW 2008, 2865 f. = Rdnr. 35; OLG Celle, Beschluss vom 17. Mai 2016 - 2 Ws 88/16 - Rdnr. 17).

  • OLG Hamm, 03.06.2008 - 1 Ws 338/08

    Ordnungsmittelbeschluss; Hauptverhandlung; Erlass; rechtliches Gehör

    Auszug aus LSG Sachsen, 20.12.2016 - 3 AS 1111/14
    OLG, Beschluss vom 21. August 2003 - 3 W 41/03 - NJW 2004, 451 = Rdnr. 3; OLG Hamm, Beschluss vom 3. Juni 2008 - 1 Ws 338/08 - NStZ-RR 2009, 93 = Rdnr. 6; Bay. LSG, Beschluss vom 20. Dezember 2010 - L 2 R 381/10 B - Rdnr. 9; Kissel/Mayer, a. a. O., § 178 Rdnr. 45, m. w. N.; Meissner, in: Schoch/Schneider/Bier, Verwaltungsgerichtsordnung [30. Erg.-Lfg., Februar 2016], § 55 Rdnr. 45; Wagner, in: Hennig: Sozialgerichtsgesetz [35. Erg.-Lfg., September 2016], § 61 Rdnr. 18).

    Dies wird zum Beispiel angenommen, wenn die Ungebühr und der darauf gerichtete Wille des Angeklagten völlig außer Frage stehen und die Anhörung nicht nur nicht zur Klärung des Falles beitragen kann, sondern diesem nur zu weiteren Ausfällen Gelegenheit geben würde (vgl. OLG Hamm, Beschluss vom 5. Dezember 1989, a. a. O.; KG Berlin, Beschluss vom 6. November 1996, a. a. O.; KG Berlin, Beschluss vom 22. Oktober 1997, a. a. O.; OLG Rostock, Beschluss vom 6. Januar 2003, a. a. O., Rdnr. 18, m. w. N.; OLG Hamm, Beschluss vom 3. Juni 2008, a. a. O.; OLG Köln, Beschluss vom 3. Februar 2010 - 2 Ws 62/10 - Rdnr. 24, m. w. N.; Bay. LSG, Beschluss vom 20. Dezember 2010, a. a. O.; Brandenb.

  • OLG Köln, 18.01.1993 - 9 W 6/93
    Auszug aus LSG Sachsen, 20.12.2016 - 3 AS 1111/14
    Sofern der Begriff der "Sitzung" in § 178 Abs. 1 Satz 1 GVG in Anlehnung an den Verhandlungsbegriff zu verstehen sein sollte, hätte mit dem Schluss des Erörterungstermins um 9.54 Uhr die Ordnungsgewalt der Kammervorsitzenden und die Pflicht des Klägers, sich der Sitzungspolizei des Gerichts unterzuordnen, geendet (vgl. OLG Köln, Beschluss vom 18. Januar 1993 - 9 W 6/93 - MDR 1993, 906 = Rdnr. 18, m. w. N.).

    In Teilen der Rechtsprechung der Oberlandesgerichte wird bei Ordnungsgeldbeschwerden auf § 467 Abs. 1 der Strafprozessordnung (StPO) zurückgegriffen (vgl. z. B. OLG Koblenz, Beschluss vom 13. Februar 1978 - 1 Ws 51/78 - MDR 1978, 693 = Rdnr. 5; OLG Köln, Beschluss vom 18. Januar 1993 - 9 W 6/93 - MDR 1993, 906 = Rdnr. 24; Brandenb.

  • KG, 06.11.1996 - 4 Ws 179/96
  • KG, 22.10.1997 - 3 Ws 596/97
  • BVerfG, 02.06.2010 - 1 BvR 448/06

    Verletzung des Anspruchs auf rechtliches Gehör im sozialgerichtlichen Verfahren

  • OLG Koblenz, 11.12.2009 - 4 W 784/09

    Anforderungen an die Begründung eines Beschlusses über die Verhängung eines

  • BVerfG, 30.04.2003 - 1 PBvU 1/02

    Rechtsschutz gegen den Richter I

  • BGH, 22.06.2011 - I ZB 77/10

    Ausbleiben der Partei im Verhandlungstermin trotz Anordnung des persönlichen

  • BGH, 12.06.2007 - VI ZB 4/07

    Verhängung eines Ordnungsgeldes wegen Nichterscheinens der persönlich geladenen

  • BVerfG, 18.02.1970 - 1 BvR 226/69

    Robenstreit

  • BVerfG, 05.02.2003 - 2 BvR 153/02

    Zur Gewährung rechtlichen Gehörs durch ausreichende Bemessung richterlich

  • BVerfG, 06.02.1979 - 2 BvR 154/78

    Gerichtspresse

  • LSG Sachsen, 13.08.2015 - L 3 AS 708/15

    Anhörung; Begründung; Dauer eines Hausverbotes; Ermessen; Erteilung eines

  • BVerfG, 07.04.1978 - 2 BvR 202/78

    Verfassungsrechtliche Unbedenklichkeit der Durchsuchung von Besuchern

  • BVerfG, 13.04.2007 - 1 BvR 3174/06

    Ahndung von ungebührlichem Verhalten (§ 178 GVG) in Gerichtsverhandlung ohne

  • OLG Karlsruhe, 03.08.2016 - 11 W 75/16

    Ordnungsmittelbeschluss: Ungebühr bei Bezeichnung der Gegenseite in der

  • OLG Koblenz, 18.05.2007 - 4 W 365/07

    Mündliche Verhandlung: Ordnungsgeldbeschluss wegen eines erhobenen Mittelfingers

  • OLG Köln, 27.09.2006 - 1 Ws 30/06

    "Ungebühr" i.S. des § 178 Abs. 1 Ordnungswidrigkeitengesetz (OWiG); Zulässigkeit

  • OLG Köln, 03.02.2010 - 2 Ws 62/10

    Ungebühr, Hauptverhandlung, Ordnungsgeld

  • OLG Brandenburg, 11.06.2013 - 2 Ws 12/13

    Ordnungsmittel gegen den Angeklagten im Strafverfahren: Verweigerung eines

  • LSG Bayern, 01.09.2009 - L 2 B 1076/08

    Sozialgerichtliches Verfahren - verfahrensfehlerhafter Ordnungsgeldbeschluss -

  • OLG Hamm, 08.07.2008 - 4 Ws 172/08

    Ordnungsmittelbeschluß; Zeuge; Aufhebung; fehlende Begründung des Beschlusses;

  • LSG Sachsen, 15.01.2015 - L 3 AS 861/14

    Sozialgerichtliches Verfahren; Urteil trotz Erledigterklärung

  • OLG Celle, 17.05.2016 - 2 Ws 88/16

    Ordnungsmittel wegen Ungebühr im Strafverfahren: Nichterscheinen zu einem

  • LSG Sachsen, 30.07.2014 - L 3 AS 796/14

    Angemessenheit einer richterlichen Frist; Anspruch auf Gewährung rechtlichen

  • OLG Düsseldorf, 11.01.1988 - 1 Ws (OWi) 19/88
  • OLG Koblenz, 01.03.1988 - 1 Ws 136/88

    Erlass eines Ordnungsgeldbeschlusses wegen Störung einer Hauptverhandlung;

  • VG Berlin, 04.01.2012 - 35 KE 10.11

    Verursachung von außergerichtlichen Kosten bei unrichtiger Sachbehandlung durch

  • OLG Koblenz, 13.02.1978 - 1 Ws 51/78
  • OLG Zweibrücken, 15.12.2004 - 3 W 199/04

    Ordnungsgeldbeschluss wegen Verletzung der Würde des Gerichts durch Zuschlagen

  • OLG Rostock, 19.07.2005 - 3 W 53/05

    Absichtliches Zuschlagen der Tür des Sitzungssaales rechtfertigt die Verhängung

  • BGH, 28.02.1956 - 5 StR 609/55

    Absehen von der Erteilung des letzten Wortes - Ausnahmefälle zur Durchbrechung

  • OLG Düsseldorf, 20.09.2000 - 2 Ws 220/00

    Wiedereinsetzung in den vorigen Stand von Amts wegen; Ursächlicher Zusammenhang

  • KG, 28.11.2001 - 5 Ws 737/01
  • KG, 03.06.1998 - 3 Ws 303/98
  • OLG Hamm, 03.05.1963 - 3 Ws 144/63
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