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   OLG Saarbrücken, 20.07.2022 - 5 U 72/21   

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https://dejure.org/2022,27277
OLG Saarbrücken, 20.07.2022 - 5 U 72/21 (https://dejure.org/2022,27277)
OLG Saarbrücken, Entscheidung vom 20.07.2022 - 5 U 72/21 (https://dejure.org/2022,27277)
OLG Saarbrücken, Entscheidung vom 20. Juli 2022 - 5 U 72/21 (https://dejure.org/2022,27277)
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Volltextveröffentlichungen (3)

  • Rechtsprechungsdatenbank Saarland

    § 6 Abs 1 S 1 VVG, § 6 Abs 4 S 1 VVG, § 59 Abs 2 VVG, § 63 VVG, § 192 Abs 5 S 1 VVG
    Inanspruchnahme von Krankentagegeldversicherer bei Altersrentenbezug

  • rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)

    1. Zur Inanspruchnahme eines Krankentagegeldversicherers und seines Vermittlers wegen vermeintlicher Zusagen über die Gewährung von Leistungen trotz Bezuges von Altersrente, auch unter dem Gesichtspunkt der gewohnheitsrechtlichen Erfüllungshaftung und des ...

  • rechtsportal.de

    Umstellung einer Krankentagegeldversicherung Schadensersatzansprüche wegen eines angeblichen Beratungsfehlers bzw. Zusicherungen Zusagen über die Gewährung von Leistungen trotz Bezuges von Altersrente Einschränkungen des Krankentagegeldbezugs bei Erreichen des ...

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Verfahrensgang

Papierfundstellen

  • NJW-RR 2023, 35
  • VersR 2022, 1426
 
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Wird zitiert von ... (2)Neu Zitiert selbst (34)

  • BGH, 20.06.1963 - II ZR 199/61

    Haftung des Versicherers

    Auszug aus OLG Saarbrücken, 20.07.2022 - 5 U 72/21
    Unter Geltung des alten, mit Ablauf des Jahres 2007 außer Kraft getretenen Versicherungsvertragsgesetzes war in der Rechtsprechung eine gewohnheitsrechtliche Erfüllungshaftung des Versicherers für Zusagen und für die Unterlassung der Korrektur von Fehlvorstellungen des Versicherungsnehmers im Zuge der Vertragsanbahnung durch den Agenten - jetzt: Versicherungsvertreter - allgemein anerkannt (RG, Urteil vom 2. April 1935 - VII 382/34, RGZ 147, 186; BGH, Urteil vom 20. Juni 1963 - II ZR 199/61, BGHZ 40, 22; Urteil vom 4. Juli 1989 - VI ZR 217/88, VersR 1989, 948; Urteil vom 21. Januar 2004 - IV ZR 44/03, VersR 2004, 361).

    Voraussetzung der gewohnheitsrechtlichen Erfüllungshaftung ist nämlich, dass der Versicherungsagent erkennt, dass sich der Versicherungsnehmer über einen wesentlichen Punkt des Versicherungsvertrages unrichtige Vorstellungen macht und deshalb verpflichtet ist, diese richtigzustellen; kommt er dieser Verpflichtung nicht nach, so muss der Versicherer für ihn einstehen (siehe nur BGH, Urteil vom 20. Juni 1963 - II ZR 199/61, BGHZ 40, 22).

    Den Versicherungsnehmer trifft in der Regel ein erhebliches eigenes Verschulden (vgl. § 254 BGB), wenn die Versicherungsbedingungen die Haftung für den Fall für den sich der Versicherungsnehmer versichert glaubt, ausdrücklich ausschließen und die Versicherungsbedingungen klar und eindeutig gefasst sind (vgl. BGH, Urteil vom 20. Juni 1963 - II ZR 199/61, BGHZ 40, 22; Urteil vom 9. Mai 1951 - II ZR 8/51, BGHZ 2, 87).

    Hierbei ist grundsätzlich unerheblich, ob der Versicherungsnehmer sich die Versicherungsbedingungen hat aushändigen lassen und ob er sie gelesen hat; es genügt, dass er sie sich hätte besorgen und lesen können (BGH, Urteil vom 20. Juni 1963 - II ZR 199/61, BGHZ 40, 22; Urteil vom 9. Mai 1951 - II ZR 8/51, BGHZ 2, 87; RGZ 86, 128, 132).

  • BGH, 13.11.2014 - III ZR 544/13

    Haftung des Versicherungsvermittlers: Hinweispflichten bei Wechsel der

    Auszug aus OLG Saarbrücken, 20.07.2022 - 5 U 72/21
    Soweit die Nichtbeachtung der Dokumentationspflicht zu Beweiserleichterungen zugunsten des Versicherungsnehmers bis hin zu einer Beweislastumkehr führen kann (vgl. BGH, Urteil vom 13. November 2014 - III ZR 544/13, BGHZ 203, 174 = VersR 2015, 107, m. w. N.), gilt dies nämlich nur in Ansehung solcher Umstände, über die auch tatsächlich beraten werden musste, d.h.: in Ansehung derer ein Anlass zur Beratung bestand (vgl. OLG Hamm, VersR 2019, 1076; s. auch BGH a.a.O.: "erforderlicher" Hinweis...).

    Als Versicherungsvertreter der Beklagten zu 1), der von dieser damit betraut ist, gewerbsmäßig Versicherungsverträge zu vermitteln oder abzuschließen (§ 59 Abs. 2 VVG; vgl. BGH, Urteil vom 13. November 2014 - III ZR 544/13, BGHZ 203, 174), treffen den Beklagten zu 2) im Zusammenhang mit der Vertragsvermittlung eigene, anlassbezogene Beratungspflichten nach § 61 Abs. 1 Satz 1 VVG.

    Davon kann nach dem Ergebnis der durchgeführten Beweisaufnahme aber nicht ausgegangen werden, und dies gereicht der Klägerin zum Nachteil unbeschadet der Tatsache, dass die Beratungsdokumentation (Bl. 460 ff. GA) dazu schweigt, weil darin nur solche Umstände aufzunehmen waren, für die ein Anlass zur Beratung bestand, und Beweiserleichterungen nur für gebotene, nicht dokumentierte Hinweise in Betracht kommen (vgl. BGH, Urteil vom 13. November 2014 - III ZR 544/13, BGHZ 203, 174; OLG Hamm, VersR 2019, 1076).

  • BGH, 23.10.2014 - III ZR 82/13

    Schadensersatzprozess wegen Falschberatung durch einen Versicherungsmakler:

    Auszug aus OLG Saarbrücken, 20.07.2022 - 5 U 72/21
    Die Feststellung eines durch die Verletzung von Beratungspflichten verursachten Schadens (§§ 249 ff. BGB) erfordert eine Prüfung, welchen Verlauf die Dinge ohne die (behauptete) Pflichtverletzung genommen hätten und wie sich die Vermögenslage des Anspruchstellers ohne die Pflichtverletzung konkret darstellen würde; darlegungs- und beweisbelastet ist grundsätzlich der Geschädigte (§ 287 ZPO; vgl. BGH, Urteil vom 22.05.1985 - IV a ZR 190/83, BGHZ 94, 356; Urteil vom 23. Oktober 2014 - III ZR 82/13, VersR 2015, 187).

    Die sog. Vermutung aufklärungsrichtigen Verhaltens hilft ihm dabei nur insoweit, als den Versicherer oder Vermittler die Darlegungs- und Beweislast dafür trifft, dass der Versicherungsnehmer sich über die aus der Aufklärung und Beratung folgenden Verhaltensempfehlungen hinweggesetzt hätte und deshalb der Schaden auch bei pflichtgemäßer Aufklärung und Beratung eingetreten wäre; auf den Eintritt eines bestimmten, konkret darzulegenden Schadens erstreckt sich diese Vermutung aber nicht (vgl. BGH, Urteil vom 22.05.1985 - IV a ZR 190/83, BGHZ 94, 356; Urteil vom 23. Oktober 2014 - III ZR 82/13, VersR 2015, 187; allgemein BGH, Urteil vom 8. November 1973 - III ZR 161/71, WM 1974, 128, 129; Urteil vom 8. Mai 2012 - XI ZR 262/10, BGHZ 193, 159, 181).

    Insbesondere der Eintritt eines bestimmten, konkret darzulegenden Schadens muss voll bewiesen werden, die Vermutung aufklärungsrichtigen Verhaltens greift insoweit nicht ein (vgl. BGH, Urteil vom 23. Oktober 2014 - III ZR 82/13, VersR 2015, 187; Senat, Urteil vom 5. März 2021 - 5 U 37/20, VersR 2021, 774).

  • OLG Saarbrücken, 05.03.2021 - 5 U 37/20

    Haftung des Versicherungsmaklers: Beratungspflichtverletzung in Zusammenhang der

    Auszug aus OLG Saarbrücken, 20.07.2022 - 5 U 72/21
    Ein ersatzfähiger Schaden ist erwiesen, wenn der Kläger im Falle ordnungsgemäßer Beratung anderweitigen Versicherungsschutz erworben und wegen eines hiernach gedeckten Versicherungsfalles Entschädigung in geltend gemachter Höhe erhalten hätte (Senat, Urteil vom 5. März 2021 - 5 U 37/20, VersR 2021, 774).

    Deshalb gilt sie uneingeschränkt auch nur in den Fällen, in denen für den Versicherungsnehmer bei zutreffender Beratung eine einzige verständige Entschlussmöglichkeit bestanden hätte (BGH, Urteil vom 30. November 2017 - I ZR 143/16, VersR 2018, 349), nicht jedoch, wenn - wie hier - mehrere alternative, gleichermaßen vorstellbare Verhaltensweisen denkbar sind, zwischen denen sich der Versicherungsnehmer zunächst entscheiden muss (BGH, Urteil vom 19. Juli 2011 - VI ZR 367/09, VersR 2011, 1276; Senat, Urteil vom 5. März 2021 - 5 U 37/20, VersR 2021, 774, m.w.N.).

    Insbesondere der Eintritt eines bestimmten, konkret darzulegenden Schadens muss voll bewiesen werden, die Vermutung aufklärungsrichtigen Verhaltens greift insoweit nicht ein (vgl. BGH, Urteil vom 23. Oktober 2014 - III ZR 82/13, VersR 2015, 187; Senat, Urteil vom 5. März 2021 - 5 U 37/20, VersR 2021, 774).

  • BGH, 06.11.1967 - II ZR 71/65

    Haftung für Auskunftserteilung oder Bestätigungen im Versicherungsverhältnis -

    Auszug aus OLG Saarbrücken, 20.07.2022 - 5 U 72/21
    Begründet wurde dies damit, dass es zu den Aufgaben des Versicherungsagenten gehöre, dem Versicherungsnehmer über einen abzuschließenden oder schon abgeschlossenen Versicherungsvertrag, über Inhalt und Bedeutung der Versicherungsbedingungen oder über sonstige vertragswesentliche Punkte die nötige Aufklärung zu geben; in diesem Rahmen erteilte Auskünfte müsse der Versicherer im allgemeinen gegen sich gelten lassen (BGH, Urteil vom 6. November 1967 - II ZR 71/65, VersR 1968, 35; Kollhosser, in: Prölss/Martin, VVG 27. Aufl., § 43 Rn. 29 ff.).

    Für eine von der Klägerin mit der Berufung eingewandte Haftung des Beklagten zu 2) als Vertreter ohne Vertretungsmacht (§ 179 Abs. 1 BGB; vgl. dazu BGH, Urteil vom 6. November 1967 - II ZR 71/65, VersR 1968, 35; Kollhosser, in: Prölss/Martin, VVG 27. Aufl., § 43 Rn. 46) bestehen im Streitfall keine Anhaltspunkte.

    Denn die gesetzliche Vollmacht des Versicherungsvertreters (§§ 69, 71 VVG) erstreckt sich grundsätzlich nicht darauf, für den Versicherer rechtsgeschäftliche Erklärungen abzugeben (vgl. BGH, Urteil vom 6. November 1967 - II ZR 71/65, VersR 1968, 35; Dörner, in: Prölss/Martin, a.a.O., § 69 Rn. 14), und dass der Beklagte zu 2) kraft entsprechender rechtsgeschäftlicher Vereinbarung (§ 167 Abs. 1 BGB) über weitergehende Befugnisse verfügte, hat dieser unwiderlegt in Abrede gestellt.

  • OLG Saarbrücken, 08.05.2019 - 5 U 75/18

    Wirksamkeit der Abtretung von nach Eintritt des Versicherungsfalles fällig

    Auszug aus OLG Saarbrücken, 20.07.2022 - 5 U 72/21
    Diese Verpflichtung besteht beim Vertrieb von Versicherungen als vorvertragliche Pflicht (Rudy, in: Prölss/Martin, a.a.O., § 6 Rn. 2); darüber hinaus aber auch nach Vertragsschluss und während der Dauer des Versicherungsverhältnisses, soweit für den Versicherer ein Anlass für eine Nachfrage und Beratung erkennbar ist (§ 6 Abs. 4 VVG; vgl. Senat, Urteil vom 8. Mai 2019 - 5 U 75/18, VersR 2019, 1038).

    Auch sonst kann der Versicherer im Einzelfall - anlassbezogen - gehalten sein, sachdienliche Informationen und Auskünfte zu erteilen; zu einer allgemeinen Rechtsberatung ist er allerdings nicht verpflichtet (Senat, Urteil vom 8. Mai 2019 - 5 U 75/18, VersR 2019, 1038; OLG Hamm, VersR 2019, 213; Armbrüster, in: MünchKomm-VVG, a.a.O., § 6 Rn. 198; Rudy, in: Prölss/Martin, a.a.O. § 6 Rn. 21).

    Weil mehrere Möglichkeiten bestehen, dieses Ziel zu erreichen, muss der Versicherungsnehmer nachvollziehbar dartun, wie er sich bei ordnungsgemäßer Beratung verhalten hätte und wie sich seine Vermögenslage dann insgesamt - und nicht lediglich bezogen auf einzelne Schadenspositionen, vgl. BGH, Urteil vom 26. Juli 2018 - I ZR 274/16, VersR 2019, 629; Senat, Urteil vom 8. Mai 2019 - 5 U 75/18, VersR 2019, 1038 - gestaltet hätte.

  • OLG Saarbrücken, 26.06.2019 - 5 U 89/18

    Anfechtung eines Risiko-Lebensversicherungsvertrags wegen arglistiger Täuschung

    Auszug aus OLG Saarbrücken, 20.07.2022 - 5 U 72/21
    Allerdings schuldet der Versicherer danach nicht stets und in allen Fällen Aufklärung und Beratung; vielmehr ist es grundsätzlich Aufgabe des Versicherungsnehmers, sich in eigener Verantwortung über die zu versichernden Risiken klar zu werden und über den hierfür in Betracht kommenden Versicherungsschutz zu informieren (vgl. Senat, Urteil vom 19. Oktober 2011 - 5 U 71/11-14, VersR 2012, 1029; Urteil vom 26. Juni 2019 - 5 U 89/18, VersR 2020, 91; OLG Hamm, ZfS 2016, 449).

    Abgesehen von dem Fall, dass ein Versicherungsnehmer seinen Wunsch nach weitergehender Beratung konkret zum Ausdruck bringt, kann von einem Versicherer nur dann Aufklärung und Beratung erwartet werden, wenn sich ein konkretes Bedürfnis hierfür offenbart, welches auch nach der Konzeption der §§ 6 Abs. 1, 61 Abs. 1 VVG - dort: "Anlass" - eine Aufklärungs- und Beratungspflicht auslöst (Senat, Urteil vom 26. Juni 2019 - 5 U 89/18, VersR 2020, 91; OLG Hamm, ZfS 2016, 449).

    Ein solches Bedürfnis besteht immer dann, wenn der Versicherungsnehmer sich erkennbar falsche Vorstellungen über den abzuschließenden Vertrag oder den Umfang des Versicherungsschutzes macht oder wegen der Komplexität der Materie jedenfalls mit Missverständnissen und Irrtümern des Versicherungsnehmers zu rechnen ist oder das erkennbar zu versichernde Risiko von dem ins Auge gefassten Versicherungsschutz nicht vollständig umfasst wird (Senat, Urteile vom 19. Oktober 2011 - 5 U 71/11-14, VersR 2012, 1029 und vom 26. Juni 2019 - 5 U 89/18, VersR 2020, 91; OLG Hamm, ZfS 2016, 449, jew. m.w.N.).

  • OLG Hamm, 12.08.2015 - 20 U 149/15

    Umfang der Beratungspflicht eines Versicherers

    Auszug aus OLG Saarbrücken, 20.07.2022 - 5 U 72/21
    Allerdings schuldet der Versicherer danach nicht stets und in allen Fällen Aufklärung und Beratung; vielmehr ist es grundsätzlich Aufgabe des Versicherungsnehmers, sich in eigener Verantwortung über die zu versichernden Risiken klar zu werden und über den hierfür in Betracht kommenden Versicherungsschutz zu informieren (vgl. Senat, Urteil vom 19. Oktober 2011 - 5 U 71/11-14, VersR 2012, 1029; Urteil vom 26. Juni 2019 - 5 U 89/18, VersR 2020, 91; OLG Hamm, ZfS 2016, 449).

    Abgesehen von dem Fall, dass ein Versicherungsnehmer seinen Wunsch nach weitergehender Beratung konkret zum Ausdruck bringt, kann von einem Versicherer nur dann Aufklärung und Beratung erwartet werden, wenn sich ein konkretes Bedürfnis hierfür offenbart, welches auch nach der Konzeption der §§ 6 Abs. 1, 61 Abs. 1 VVG - dort: "Anlass" - eine Aufklärungs- und Beratungspflicht auslöst (Senat, Urteil vom 26. Juni 2019 - 5 U 89/18, VersR 2020, 91; OLG Hamm, ZfS 2016, 449).

    Ein solches Bedürfnis besteht immer dann, wenn der Versicherungsnehmer sich erkennbar falsche Vorstellungen über den abzuschließenden Vertrag oder den Umfang des Versicherungsschutzes macht oder wegen der Komplexität der Materie jedenfalls mit Missverständnissen und Irrtümern des Versicherungsnehmers zu rechnen ist oder das erkennbar zu versichernde Risiko von dem ins Auge gefassten Versicherungsschutz nicht vollständig umfasst wird (Senat, Urteile vom 19. Oktober 2011 - 5 U 71/11-14, VersR 2012, 1029 und vom 26. Juni 2019 - 5 U 89/18, VersR 2020, 91; OLG Hamm, ZfS 2016, 449, jew. m.w.N.).

  • BGH, 22.05.1985 - IVa ZR 190/83

    Versicherungsmakler als Sachwalter

    Auszug aus OLG Saarbrücken, 20.07.2022 - 5 U 72/21
    Die Feststellung eines durch die Verletzung von Beratungspflichten verursachten Schadens (§§ 249 ff. BGB) erfordert eine Prüfung, welchen Verlauf die Dinge ohne die (behauptete) Pflichtverletzung genommen hätten und wie sich die Vermögenslage des Anspruchstellers ohne die Pflichtverletzung konkret darstellen würde; darlegungs- und beweisbelastet ist grundsätzlich der Geschädigte (§ 287 ZPO; vgl. BGH, Urteil vom 22.05.1985 - IV a ZR 190/83, BGHZ 94, 356; Urteil vom 23. Oktober 2014 - III ZR 82/13, VersR 2015, 187).

    Die sog. Vermutung aufklärungsrichtigen Verhaltens hilft ihm dabei nur insoweit, als den Versicherer oder Vermittler die Darlegungs- und Beweislast dafür trifft, dass der Versicherungsnehmer sich über die aus der Aufklärung und Beratung folgenden Verhaltensempfehlungen hinweggesetzt hätte und deshalb der Schaden auch bei pflichtgemäßer Aufklärung und Beratung eingetreten wäre; auf den Eintritt eines bestimmten, konkret darzulegenden Schadens erstreckt sich diese Vermutung aber nicht (vgl. BGH, Urteil vom 22.05.1985 - IV a ZR 190/83, BGHZ 94, 356; Urteil vom 23. Oktober 2014 - III ZR 82/13, VersR 2015, 187; allgemein BGH, Urteil vom 8. November 1973 - III ZR 161/71, WM 1974, 128, 129; Urteil vom 8. Mai 2012 - XI ZR 262/10, BGHZ 193, 159, 181).

  • OLG Saarbrücken, 26.04.2017 - 5 U 36/16

    Haftung des Versicherungsvermittlers: Pflichtverletzungen im Rahmen der Beratung

    Auszug aus OLG Saarbrücken, 20.07.2022 - 5 U 72/21
    Insoweit muss er - wie der Versicherer selbst - über diejenigen Punkte, die für den Abschluss des konkreten Vertrages üblicherweise von wesentlicher Bedeutung sind, aufklären und etwaige irrige Vorstellungen des Versicherungsnehmers in zentralen Punkten richtigstellen (Senat, Urteil vom 26. April 2017 - 5 U 36/16, VersR 2018, 480; Urteil vom 24. November 2021 - 5 U 20/19, VersR 2022, 371; OLG München, VersR 2012, 1292; Dörner, in: Prölss/Martin, a.a.O., § 61 Rn. 24).

    Allerdings schuldet er hierbei - im Vergleich zum Versicherungsmakler - nur eine eingeschränkte Produktberatung und muss grundsätzlich seine eigene Marktposition nicht schwächen (Senat, Urteil vom 26. April 2017 - 5 U 36/16, VersR 2018, 480).

  • OLG Hamm, 05.12.2018 - 20 U 146/18

    Schadensersatzansprüche des Versicherungsnehmers in der privaten

  • OLG Saarbrücken, 24.11.2021 - 5 U 20/19

    Haftung eines Versicherungsvertreters wegen Verletzung von Beratungspflichten aus

  • OLG Saarbrücken, 19.10.2011 - 5 U 71/11

    Gebäudeversicherung: Entschädigung für eine serienmäßig gefertigte Einbauküche;

  • OLG Brandenburg, 12.02.2020 - 11 U 150/17

    Rückzahlung von Krankentagegeld

  • OLG Frankfurt, 23.11.2012 - 7 U 256/10

    Kein Anspruch auf Krankentagegeld ab Zeitpunkt vorgezogener Rentenzahlung durch

  • BGH, 09.05.1951 - II ZR 8/51

    Unrichtige Angaben des Versicherungsagenten

  • OLG Nürnberg, 26.07.2012 - 8 U 760/12

    Eine Klausel über die Beendigung des Versicherungsschutzes bei Altersrentenbezug

  • BGH, 08.05.2012 - XI ZR 262/10

    Bankenhaftung bei Kapitalanlageberatung: Beweislastumkehr bei

  • BGH, 26.03.2014 - IV ZR 422/12

    Betriebshaftpflichtversicherung für einen Ofenbaumeister: Haftung des

  • BGH, 26.07.2018 - I ZR 274/16

    Zulässigkeit der auf den Ausgleich eines Vermögensschadens gerichteten

  • BGH, 30.11.2017 - I ZR 143/16

    Haftung des Versicherungsmaklers: Pflichtverletzung bei der Abwicklung eines

  • BGH, 19.07.2011 - VI ZR 367/09

    Schadenersatzanspruch wegen Schutzgesetzverletzung: Darlegungs- und Beweislast

  • OLG München, 22.06.2012 - 25 U 3343/11

    Haftung aus Versicherungsberatung und -vermittlung: Feststellungsinteresse bei

  • BGH, 08.11.1973 - III ZR 161/71

    Schadensberechnung - Verzugsschaden - Schadenshöhe - Geldgläubiger

  • BGH, 04.07.1989 - VI ZR 217/88

    Verkehrsunfall in Nord-Zypern

  • OLG Brandenburg, 09.08.2019 - 11 U 192/15

    Ansprüche aus einer privaten Unfallversicherung

  • BGH, 21.01.2004 - IV ZR 44/03

    Verjährung von Ansprüchen des Versicherungsnehmers wegen vorvertraglichen

  • OLG Hamm, 12.10.2018 - 20 U 108/18

    Keine Pflicht des Lebensversicherers zur Information des VN über die Auswirkungen

  • OLG Frankfurt, 19.05.2011 - 7 U 67/08

    Fortgeltung der gewohnheitsrechtlichen Erfüllungshaftung des Versicherers für

  • OLG Düsseldorf, 20.12.2013 - 4 U 213/12

    Leistungsbegehren aus einer abgeschlossenen Krankentagegeldversicherung der

  • RG, 19.01.1915 - VII 335/14

    Schadensversicherung; Rechtsstellung des Agenten

  • LG Saarbrücken, 05.08.2013 - 14 O 152/12

    Die Grundsätze der gewohnheitsrechtlichen Erfüllungshaftung gelten auch nach der

  • LG Krefeld, 10.08.2017 - 5 O 366/16
  • RG, 02.04.1935 - VII 382/34

    1. Inwieweit muß die Versicherungsgesellschaft für Erklärungen ihres

  • OLG Saarbrücken, 15.02.2023 - 5 U 36/22

    Fortbestand des ursprünglichen Berufsunfähigkeitsversicherungsvertrages nach

    Diese Verpflichtung besteht beim Vertrieb von Versicherungen als vorvertragliche Pflicht (Rudy, in: Prölss/Martin, VVG 31. Aufl., § 6 Rn. 2); darüber hinaus aber auch nach Vertragsschluss und während der Dauer des Versicherungsverhältnisses, soweit für den Versicherer ein Anlass für eine Nachfrage und Beratung erkennbar ist (§ 6 Abs. 4 VVG; vgl. Senat, Urteil vom 20. Juli 2022 - 5 U 72/21, VersR 2022, 1426).
  • OLG Saarbrücken, 07.11.2023 - 5 W 62/23

    Voraussetzungen der Eintrittspflicht aus einer "Schulunfähigkeitsversicherung"

    Für den durchschnittlichen Versicherungsnehmer (bzw. Versicherten) ohne versicherungsrechtliche Spezialkenntnis, auf dessen Verständnis es für die Auslegung von Versicherungsbedingungen ankommt (vgl. BGH, Urteil vom 18. November 2020 - IV ZR 217/19, BGHZ 227, 279, 282; Senat, Urteil vom 20. Juli 2022 - 5 U 72/21, VersR 2022, 1426), wird daraus ohne weiteres erkennbar, dass die Antragsgegnerin nach Eintritt dieses Versicherungsfalles Leistungen wegen Schulunfähigkeit nur bis zum Ende der laufenden Schulausbildung erbringt, die nach den korrekten und auch von der Beschwerde nicht durchgreifend in Zweifel gezogenen Feststellungen des Landgerichts hier mit dem geplanten Abschluss der gymnasialen Oberstufe spätestens im Juli 2019 abgeschlossen worden wäre, und dass weitere Leistungen nach diesem Zeitpunkt nur geschuldet sein sollen, wenn die Voraussetzungen eines anderen Versicherungsfalles - "Erwerbsunfähigkeit" oder, bei entsprechender Vereinbarung, "Berufsunfähigkeit" - vorliegen.
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