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   VG Braunschweig, 20.12.2018 - 6 A 612/15   

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VG Braunschweig, 20.12.2018 - 6 A 612/15 (https://dejure.org/2018,53945)
VG Braunschweig, Entscheidung vom 20.12.2018 - 6 A 612/15 (https://dejure.org/2018,53945)
VG Braunschweig, Entscheidung vom 20. Dezember 2018 - 6 A 612/15 (https://dejure.org/2018,53945)
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Volltextveröffentlichungen (3)

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  • Entscheidungsdatenbank Niedersachsen

    § 113 Abs 1 S 1 VwGO; § 14 NJAG; Art 12 GG; Art 12 Abs. 1 GG; Art 3 GG; Art 3 Abs 1 GG
    Aufbau; Bewertungsspielraum; Doppelverwertung; fachspezifische Beurteilung; Flüchtigkeitsfehler; Folgefehler; Gebot der Sachlichkeit und Fairness; Grundsatz der Chancengleichheit; prüfungsspezifische Beurteilung; Randbemerkung; unzulässige Doppelverwertung

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Wird zitiert von ...Neu Zitiert selbst (50)

  • OVG Niedersachsen, 24.05.2011 - 2 LB 158/10
    Auszug aus VG Braunschweig, 20.12.2018 - 6 A 612/15
    Demgegenüber ist es nicht erforderlich, dass die Prüfer umfassend eine ausdrückliche Gewichtung und Abwägung sämtlicher positiver und negativer Prüfungsleistungen vornehmen, eine Gesamtabwägung darstellen oder Prüfungsleistungen einzeln zu einer bestimmten Notenstufe zuordnen; ein solcher Rechtssatz besteht - unabhängig von den Umständen des konkreten Einzelfalls - nicht (vgl. Nds. OVG, U. v. 24.05.2011 - 2 LB 158/10 -, juris Rn. 61, bestätigt durch BVerwG, B. v. 08.03.2012 - 6 B 36/11 -, juris Rn. 11 ff. m.w.N.; Niehues/Fischer/Jeremias, Prüfungsrecht, 7. Aufl., Rn. 709 m.w.N.).

    Soweit die Richtigkeit oder Angemessenheit von Lösungen wegen der Eigenart der Prüfungsfrage nicht eindeutig bestimmbar ist, die Beurteilung vielmehr unterschiedlichen Ansichten Raum lässt, muss dem Prüfling ein angemessener Antwortspielraum zugestanden werden (vgl. BVerwG, B. v. 13.5.2004 - 6 B 25.04 -, NVwZ 2004, 1375, Urt. v. 17.12.1997 - 6 B 55.97 -, NVwZ 1998, 738, v. 21.10.1993 - 6 C 12.92 -, Buchholz 421.0 Prüfungswesen Nr. 320 S. 307; Senatsbeschl. v. 5.11.2012 - 2 LA 177/12 - Senatsurt. v. 24.5.2011 - 2 LB 158/10 - Niehues/Fischer, Prüfungsrecht, 5. Aufl., S. 224 Rdnr. 633; Zimmerling/Brehm, Prüfungsrecht, 3. Aufl., S. 421 Rdnr. 838 ff.; vgl. auch Barton, Verfahrens- und Bewertungsfehler im ersten juristischen Staatsexamen, NVwZ 2013, 555).

    Diese prüfungsspezifische Wertung erstreckt sich unter anderem auf den Schwierigkeitsgrad der Aufgabe, die Erfassung des Problems, die Geordnetheit der Darlegungen, die Qualität der Darstellung, die Überzeugungskraft der Argumente, die Gewichtung der Schwere einzelner Fehler, den Gesamteindruck der Leistung und schließlich auch auf die durchschnittlichen Anforderungen als Maßstab für die Differenzierungen bei der Notenvergabe (BVerwG, B. v. 13.5.2004 - 6 B 25.04 -, NVwZ 2004, 1375; v. 17.12.1997 - 6 B 55.97 -, NVwZ 1998, 738; Senatsbeschl. v. 5.11.2012 - 2 LA 177/12 - Senatsurt. v. 24.5.2011 - 2 LB 158/10 - Niehues/Fischer aaO., S. 224 Rdnr. 635).

    Da dem Prüfer bei prüfungsspezifischen Wertungen (nach wie vor) ein Beurteilungsspielraum zuzubilligen ist, kann im Rahmen der gerichtlich insoweit nur eingeschränkten Prüfung grundsätzlich nur ermittelt werden, ob der Prüfer von falschen Tatsachen ausgegangen ist, sachfremde Erwägungen angestellt hat, allgemein anerkannte Bewertungsmaßstäbe nicht beachtet oder willkürlich gehandelt hat (vgl. BVerwG, B. v. 13.05.2004 - 6 B 25.04 -, NVwZ 2004, 1375; v. 11.08.1998 - 6 B 49.98 -, DVBl. 1998, 1351; U. v. 21.10.1993 - 6 C 12.92 -, Buchholz 421.0 Prüfungswesen Nr. 320; Senatsbeschl. v. 05.11.2012 - 2 LA 177/12 -, Senatsurt. v. 24.05.2011, a.a.O.; Niehues/Fischer, aaO., S. 330 Rn. 882; vgl. auch Barton, Verfahrens- und Bewertungsfehler im ersten juristischen Staatsexamen, NVwZ 2013, 555).

    Soweit fachspezifische Wertungen des Prüfers in der Regel der vollen gerichtlichen Nachprüfung unterliegen, ist zur Vermeidung von Missverständnissen allerdings darauf hinzuweisen, dass eine nur eingeschränkt gerichtlicher Prüfung zugängliche prüfungsspezifische Wertung vorliegt, wenn der Prüfer die Vertretbarkeit der vom Prüfling gefundenen Lösung zwar nicht ausschließt, jedoch die Art der Darlegung der Argumente der Minder- oder Außenseitermeinung für wenig überzeugend hält und deswegen die Qualität der Darstellung bemängelt (Senatsurt. v. 24.5.2011 - 2 LB 158/10 - B. v. 7.5.2007 - 2 LA 410/05 -, juris; Niehues/Fischer, aaO., S. 328 Rdnr. 880, allg. zum Prüfungsrecht: Zimmerling, Kritisches zum Prüfungsrecht, DVBl. 2012, 265; Ost, Die Bewertung von Prüfungsleistungen und die Gleichheit, NWVBl. 2013, 209; Knecht, Aktuelle Rechtsprechung zum Prüfungsrecht, BayVBl. 2013, 359).".

    In dem Fall kommt es nicht mehr darauf an, was der Prüfer inhaltlich gemeint hat oder ob er nur starke Worte gewählt hat, letztlich aber keine sachfremden Erwägungen angestellt hat (vgl. Nds. OVG, U. v. 09.09.2015 - 2 LB 169/14 -, juris Rn. 51; U. v. 24.05.2011 - 2 LB 158/10 -, juris Rn. 66).

  • OVG Berlin-Brandenburg, 13.09.2012 - 10 B 5.11

    Zweite juristische Staatsprüfung; Notenverbesserung; schriftliche Prüfung;

    Auszug aus VG Braunschweig, 20.12.2018 - 6 A 612/15
    Dies ist beispielsweise der Fall, wenn das Prozess- oder das materielle Recht Vorgaben für den Aufbau enthalten (vgl. Nds. OVG, B. v. 06.01.2014 - 2 LA 255/13 -, n.v.) oder wenn die Prüfer den gewählten Aufbau für methodisch fehlerhaft gehalten haben (vgl. OVG Berlin-Brandenburg, U. v. 18.12.2017 - OVG 6 B 15.16 -, juris Rn. 30; U. v. 13.12.2012 - OVG 10 B 5.11 -, juris Rn. 20 m.w.N.; VG Braunschweig, U. v. 03.05.2017 - 6 A 247/16 -, n.v.).

    Eine ausschließlich prüfungsspezifische Wertung liegt immer dann vor, wenn die Aufbaufrage insgesamt keiner fachwissenschaftlichen Diskussion zugänglich ist, weil die Kritik am Aufbau nicht auf rechtlichen Vorgaben beruht, sondern geäußert wurde, weil der Gutachter einen anderen Aufbau - beispielsweise - als zweckmäßiger, übersichtlicher, geordneter oder klarer ansieht (vgl. OVG Berlin-Brandenburg, U. v. 18.12.2017, a.a.O.; U. v. 13.12.2012, a.a.O.).

    Ein Folgefehler ist dann gegeben, wenn unzutreffende oder jedenfalls kritikwürdige Ausführungen des Prüflings allein darauf beruhen, dass er sich bei der Lösung seiner Klausur schon früher für einen bestimmten Lösungsweg entschieden hat und die späteren Ausführungen des Prüflings folgerichtig sind, weil sie eine logische Konsequenz aus dem bereits zuvor gefundenen Lösungsansatz sind ("falsche Weichenstellung", vgl. BVerwG, B. v. 08.08.1994 - 6 B 87/93 -, juris Rn. 9; OVG Berlin-Brandenburg, U. v. 13.09.2012 - OVG 10 B 5.11 -, juris Rn. 50; BayVGH, B. v. 01.06.2010 - 7 ZB 09.3014 -, juris Rn. 10; vgl. VG Ansbach, U. v. 12.11.2014 - AN 2 K 13.01047 -, juris Rn. 47).

    Deswegen ist jeweils im Einzelfall zu prüfen, inwieweit der von dem Prüfer zum Ausdruck gebrachte Gedanke später tatsächlich in die Gesamtbewertung eingeflossen ist; dies setzt in der Regel voraus, dass das schriftliche Votum ausdrücklich oder jedenfalls konkludent auf die Randbemerkung Bezug nimmt oder inhaltlich auf sie eingeht (vgl. Niehues/Fischer/Jeremias, a.a.O., Rn. 708; OVG Berlin-Brandenburg, U. v. 13.09.2012 - 10 B 5.11 -, juris Rn. 78 m. w. N.; VG Braunschweig, U. v. 11.02.2014 - 6 A 50/13 -, juris Rn. 45).

    Der Erstgutachter hat in seinem Votum weder ausdrücklich noch konkludent auf diese Randbemerkung Bezug genommen oder ist inhaltlich auf sie eingegangen (vgl. Niehues, a.a.O., Rn. 708; OVG Berlin-Brandenburg, U. v. 13.09.2012, a.a.O., Rn. 78 m. w. N.).

  • BVerwG, 21.10.1993 - 6 C 12.92

    Bestehen der Wiederholungsprüfung - Rechtswidrigkeit der ersten

    Auszug aus VG Braunschweig, 20.12.2018 - 6 A 612/15
    Soweit die Richtigkeit oder Angemessenheit von Lösungen wegen der Eigenart der Prüfungsfrage nicht eindeutig bestimmbar ist, die Beurteilung vielmehr unterschiedlichen Ansichten Raum lässt, muss dem Prüfling ein angemessener Antwortspielraum zugestanden werden (vgl. BVerwG, B. v. 13.5.2004 - 6 B 25.04 -, NVwZ 2004, 1375, Urt. v. 17.12.1997 - 6 B 55.97 -, NVwZ 1998, 738, v. 21.10.1993 - 6 C 12.92 -, Buchholz 421.0 Prüfungswesen Nr. 320 S. 307; Senatsbeschl. v. 5.11.2012 - 2 LA 177/12 - Senatsurt. v. 24.5.2011 - 2 LB 158/10 - Niehues/Fischer, Prüfungsrecht, 5. Aufl., S. 224 Rdnr. 633; Zimmerling/Brehm, Prüfungsrecht, 3. Aufl., S. 421 Rdnr. 838 ff.; vgl. auch Barton, Verfahrens- und Bewertungsfehler im ersten juristischen Staatsexamen, NVwZ 2013, 555).

    Da dem Prüfer bei prüfungsspezifischen Wertungen (nach wie vor) ein Beurteilungsspielraum zuzubilligen ist, kann im Rahmen der gerichtlich insoweit nur eingeschränkten Prüfung grundsätzlich nur ermittelt werden, ob der Prüfer von falschen Tatsachen ausgegangen ist, sachfremde Erwägungen angestellt hat, allgemein anerkannte Bewertungsmaßstäbe nicht beachtet oder willkürlich gehandelt hat (vgl. BVerwG, B. v. 13.05.2004 - 6 B 25.04 -, NVwZ 2004, 1375; v. 11.08.1998 - 6 B 49.98 -, DVBl. 1998, 1351; U. v. 21.10.1993 - 6 C 12.92 -, Buchholz 421.0 Prüfungswesen Nr. 320; Senatsbeschl. v. 05.11.2012 - 2 LA 177/12 -, Senatsurt. v. 24.05.2011, a.a.O.; Niehues/Fischer, aaO., S. 330 Rn. 882; vgl. auch Barton, Verfahrens- und Bewertungsfehler im ersten juristischen Staatsexamen, NVwZ 2013, 555).

    Wird von einem unrichtigen oder unvollständigen Sachverhalt ausgegangen, so zieht dies zwangsläufig die Rechtswidrigkeit der Prüfungsentscheidung nach sich, da die Bewertung dann auf einer unzulänglichen tatsächlichen Grundlage getroffen wird (BVerwG, U. v. 21.10.1993 - 6 C 12/92 -, juris Rn. 23).

    Sie werden vom Prüfer angestellt, um auf dieser Grundlage die Prüfungsleistung bewertend nachvollziehen zu können (BVerwG, U. v. 21.10.1993, a.a.O.).

  • VG Ansbach, 29.02.2000 - AN 2 K 98.00813
    Auszug aus VG Braunschweig, 20.12.2018 - 6 A 612/15
    Im Falle unterbliebener oder weniger Randbemerkungen gründet sich die Gesamtbeurteilung auf die Voten der Prüfer, welche im vorliegenden Fall eine hinreichende Grundlage für die Notenbildung darstellen (vgl. VG Ansbach, U. v. 29.02.2000 - AN 2 K 98.00813 -, juris Rn. 34).

    Die unterlassenen Randbemerkungen des Erstgutachters im praktischen Teil der Klausurbearbeitung sowie die gänzlich unterbliebenen Randbemerkungen des Zweitgutachters (vgl. Tatbestand, A2-Klausur, Nr. 3.5.) führen auch nicht zu einem Begründungsdefizit (siehe oben und vgl. VG Ansbach, U. v. 29.02.2000, a.a.O.).

    Wenn der Prüfer einen zuvor gefundenen Lösungsweg bereits kritisiert hat, und dann einen aus diesem bereits kritisierten Lösungsansatz logisch folgende Ausführungen des Prüflings erneut negativ wertet, liegt eine unzulässige Doppelverwertung vor (vgl. VG Augsburg, U. v. 15.01.2010 - Au 3 K 09.89 -, juris Rn. 48; VG Ansbach, U. v. 12.11.2014, a.a.O.; U. v. 29.02.2000 - AN 2 K 98.00813 -, juris Rn. 28).

    Die Frage, wie sich ein Folgefehler auf die übrige Bearbeitung ausgewirkt hat und wie er gewichtet wird, unterfällt dem Beurteilungsspielraum der Prüfer (vgl. BayVGH, U. v. 29.12.1992 - 3 B 92.399 -, juris Rn. 46; VG Ansbach, U. v. 29.02.2000, a.a.O.; VG München, U. v. 22.06.1998 - M 27 K 97.5500 -, juris Rn. 41; Niehues/Fischer/Jeremias, a.a.O., Rn. 531 m.w.N.).

  • BVerwG, 04.05.1999 - 6 C 13.98

    Gesetzlicher Richter, Besetzungsrüge; Substantiierungspflicht bei der Rüge von

    Auszug aus VG Braunschweig, 20.12.2018 - 6 A 612/15
    Wenn dies mit der erforderlichen Gewissheit festgestellt werden kann, folgt aus dem Grundsatz der Chancengleichheit (Art. 12 Abs. 1 i. V. m. Art. 3 Abs. 1 GG)., dass kein Anspruch auf Neubewertung besteht (vgl. BVerwG, U. v. 04.05.1999 - 6 C 13/98 -, juris Rn. 48; U. v. 12.11.1997 - 6 C 11.96 -, juris Rn. 22 = BVerwGE 105, 328).

    Insbesondere kann das Gericht nicht selbst eine wertende Einschätzung oder eine eigenständige Gewichtung positiver oder negativer Leistungsaspekte vornehmen (vgl. BVerwG, U. v. 04.05.1999, a.a.O. m.w.N.).

    Die Gewissheit über die Unerheblichkeit eines Bewertungsfehlers darf sich das Gericht deswegen nur anhand objektiver Kriterien und im Wertungsbereich allenfalls noch in Evidenzfällen verschaffen (vgl. BVerwG, U. v. 04.05.1999, a.a.O. m.w.N., Niehues/Fischer/Jeremias, a.a.O., Rn. 887).

  • BVerwG, 08.03.2012 - 6 B 36.11

    Prüfungsrecht; Begründung von Prüfungsbewertungen; Notenstufe "ungenügend" im

    Auszug aus VG Braunschweig, 20.12.2018 - 6 A 612/15
    Demgegenüber ist es nicht erforderlich, dass die Prüfer umfassend eine ausdrückliche Gewichtung und Abwägung sämtlicher positiver und negativer Prüfungsleistungen vornehmen, eine Gesamtabwägung darstellen oder Prüfungsleistungen einzeln zu einer bestimmten Notenstufe zuordnen; ein solcher Rechtssatz besteht - unabhängig von den Umständen des konkreten Einzelfalls - nicht (vgl. Nds. OVG, U. v. 24.05.2011 - 2 LB 158/10 -, juris Rn. 61, bestätigt durch BVerwG, B. v. 08.03.2012 - 6 B 36/11 -, juris Rn. 11 ff. m.w.N.; Niehues/Fischer/Jeremias, Prüfungsrecht, 7. Aufl., Rn. 709 m.w.N.).

    Bei schriftlich geäußerter Prüferkritik folgt selbst bei nur gelegentlich vorgekommenen Entgleisungen nicht zwingend eine Verletzung des Gebots der Sachlichkeit (vgl. BVerwG, B. v. 08.03.2012, a.a.O.; U. v. 20.09.1984, a.a.O. - jeweils m.w.N.).

    Allerdings können "Grobheiten" Indikator mangelnder Sachlichkeit des Prüfers sein, z.B. wenn der Prüfer erkennbar seinem Ärger freien Lauf lässt, wenn er offensichtlich spöttische, höhnische, sarkastische, aggressive oder aus anderen Gründen herabsetzende Formulierungen verwendet oder wenn sich emotionale Anmerkungen häufen (vgl. BVerwG, B. v. 08.03.2012, a.a.O., Rn. 16; OVG Nordrhein-Westfalen, B. v. 18.11.2013 - 14 B 1262/13 -, juris Rn. 17; VGH Baden-Württemberg, U. v. 10.11.2010 - 9 S 591/10 -, juris Rn. 49 ff.; Niehues/Fischer/Jeremias, a.a.O., Rn. 332).

  • BVerwG, 13.05.2004 - 6 B 25.04

    Juristische Staatsprüfung, "Mittelwertverfahren".

    Auszug aus VG Braunschweig, 20.12.2018 - 6 A 612/15
    Soweit die Richtigkeit oder Angemessenheit von Lösungen wegen der Eigenart der Prüfungsfrage nicht eindeutig bestimmbar ist, die Beurteilung vielmehr unterschiedlichen Ansichten Raum lässt, muss dem Prüfling ein angemessener Antwortspielraum zugestanden werden (vgl. BVerwG, B. v. 13.5.2004 - 6 B 25.04 -, NVwZ 2004, 1375, Urt. v. 17.12.1997 - 6 B 55.97 -, NVwZ 1998, 738, v. 21.10.1993 - 6 C 12.92 -, Buchholz 421.0 Prüfungswesen Nr. 320 S. 307; Senatsbeschl. v. 5.11.2012 - 2 LA 177/12 - Senatsurt. v. 24.5.2011 - 2 LB 158/10 - Niehues/Fischer, Prüfungsrecht, 5. Aufl., S. 224 Rdnr. 633; Zimmerling/Brehm, Prüfungsrecht, 3. Aufl., S. 421 Rdnr. 838 ff.; vgl. auch Barton, Verfahrens- und Bewertungsfehler im ersten juristischen Staatsexamen, NVwZ 2013, 555).

    Diese prüfungsspezifische Wertung erstreckt sich unter anderem auf den Schwierigkeitsgrad der Aufgabe, die Erfassung des Problems, die Geordnetheit der Darlegungen, die Qualität der Darstellung, die Überzeugungskraft der Argumente, die Gewichtung der Schwere einzelner Fehler, den Gesamteindruck der Leistung und schließlich auch auf die durchschnittlichen Anforderungen als Maßstab für die Differenzierungen bei der Notenvergabe (BVerwG, B. v. 13.5.2004 - 6 B 25.04 -, NVwZ 2004, 1375; v. 17.12.1997 - 6 B 55.97 -, NVwZ 1998, 738; Senatsbeschl. v. 5.11.2012 - 2 LA 177/12 - Senatsurt. v. 24.5.2011 - 2 LB 158/10 - Niehues/Fischer aaO., S. 224 Rdnr. 635).

    Da dem Prüfer bei prüfungsspezifischen Wertungen (nach wie vor) ein Beurteilungsspielraum zuzubilligen ist, kann im Rahmen der gerichtlich insoweit nur eingeschränkten Prüfung grundsätzlich nur ermittelt werden, ob der Prüfer von falschen Tatsachen ausgegangen ist, sachfremde Erwägungen angestellt hat, allgemein anerkannte Bewertungsmaßstäbe nicht beachtet oder willkürlich gehandelt hat (vgl. BVerwG, B. v. 13.05.2004 - 6 B 25.04 -, NVwZ 2004, 1375; v. 11.08.1998 - 6 B 49.98 -, DVBl. 1998, 1351; U. v. 21.10.1993 - 6 C 12.92 -, Buchholz 421.0 Prüfungswesen Nr. 320; Senatsbeschl. v. 05.11.2012 - 2 LA 177/12 -, Senatsurt. v. 24.05.2011, a.a.O.; Niehues/Fischer, aaO., S. 330 Rn. 882; vgl. auch Barton, Verfahrens- und Bewertungsfehler im ersten juristischen Staatsexamen, NVwZ 2013, 555).

  • OVG Niedersachsen, 05.11.2012 - 2 LA 177/12

    Berücksichtigung eines bereits in der ersten Instanz möglichen Vortrags im

    Auszug aus VG Braunschweig, 20.12.2018 - 6 A 612/15
    Soweit die Richtigkeit oder Angemessenheit von Lösungen wegen der Eigenart der Prüfungsfrage nicht eindeutig bestimmbar ist, die Beurteilung vielmehr unterschiedlichen Ansichten Raum lässt, muss dem Prüfling ein angemessener Antwortspielraum zugestanden werden (vgl. BVerwG, B. v. 13.5.2004 - 6 B 25.04 -, NVwZ 2004, 1375, Urt. v. 17.12.1997 - 6 B 55.97 -, NVwZ 1998, 738, v. 21.10.1993 - 6 C 12.92 -, Buchholz 421.0 Prüfungswesen Nr. 320 S. 307; Senatsbeschl. v. 5.11.2012 - 2 LA 177/12 - Senatsurt. v. 24.5.2011 - 2 LB 158/10 - Niehues/Fischer, Prüfungsrecht, 5. Aufl., S. 224 Rdnr. 633; Zimmerling/Brehm, Prüfungsrecht, 3. Aufl., S. 421 Rdnr. 838 ff.; vgl. auch Barton, Verfahrens- und Bewertungsfehler im ersten juristischen Staatsexamen, NVwZ 2013, 555).

    Diese prüfungsspezifische Wertung erstreckt sich unter anderem auf den Schwierigkeitsgrad der Aufgabe, die Erfassung des Problems, die Geordnetheit der Darlegungen, die Qualität der Darstellung, die Überzeugungskraft der Argumente, die Gewichtung der Schwere einzelner Fehler, den Gesamteindruck der Leistung und schließlich auch auf die durchschnittlichen Anforderungen als Maßstab für die Differenzierungen bei der Notenvergabe (BVerwG, B. v. 13.5.2004 - 6 B 25.04 -, NVwZ 2004, 1375; v. 17.12.1997 - 6 B 55.97 -, NVwZ 1998, 738; Senatsbeschl. v. 5.11.2012 - 2 LA 177/12 - Senatsurt. v. 24.5.2011 - 2 LB 158/10 - Niehues/Fischer aaO., S. 224 Rdnr. 635).

    Da dem Prüfer bei prüfungsspezifischen Wertungen (nach wie vor) ein Beurteilungsspielraum zuzubilligen ist, kann im Rahmen der gerichtlich insoweit nur eingeschränkten Prüfung grundsätzlich nur ermittelt werden, ob der Prüfer von falschen Tatsachen ausgegangen ist, sachfremde Erwägungen angestellt hat, allgemein anerkannte Bewertungsmaßstäbe nicht beachtet oder willkürlich gehandelt hat (vgl. BVerwG, B. v. 13.05.2004 - 6 B 25.04 -, NVwZ 2004, 1375; v. 11.08.1998 - 6 B 49.98 -, DVBl. 1998, 1351; U. v. 21.10.1993 - 6 C 12.92 -, Buchholz 421.0 Prüfungswesen Nr. 320; Senatsbeschl. v. 05.11.2012 - 2 LA 177/12 -, Senatsurt. v. 24.05.2011, a.a.O.; Niehues/Fischer, aaO., S. 330 Rn. 882; vgl. auch Barton, Verfahrens- und Bewertungsfehler im ersten juristischen Staatsexamen, NVwZ 2013, 555).

  • BVerwG, 09.12.1983 - 7 C 99.82

    Allgemeingültiger Bewertungsgrundsatz - Prüfer - Fehlerhaftigkeit einer

    Auszug aus VG Braunschweig, 20.12.2018 - 6 A 612/15
    Die Beurteilungsfreiheit rechtfertigt es nicht, von dem Prüfling Leistungen zu verlangen, die nach Aufgabenstellung nicht erbracht werden müssen (vgl. BVerwG, U. v. 09.12.1983 - 7 C 99/82 -, juris Rn. 18; VG Hannover, U. v. 25.09.2013 - 6 A 4950/12 -, juris Rn. 33).

    Die Prüfer können im Rahmen des ihnen zustehenden Beurteilungsspielraumes bestimmen, nach welcher Antwort sie fragen (vgl. BVerwG, U. v. 09.12.1983, a.a.O.; Niehues/Fischer/Jeremias, a.a.O., Rn. 641).

  • VGH Bayern, 05.08.2002 - 7 ZB 02.507
    Auszug aus VG Braunschweig, 20.12.2018 - 6 A 612/15
    Wurde ein juristischer Fachbegriff erkennbar versehentlich verwendet, ist es den Prüfern jedoch nicht grundsätzlich verwehrt, die Verwendung des Begriffs negativ zu werten (vgl. BayVGH, B. v.05.08.2002 - 7 ZB 02.507 -, juris Rn. 10).

    Die Prüfer durften vor diesem Hintergrund die Qualität der Darstellung, nämlich die Ausdrucksweise des Klägers, der einen juristischen Fachbegriff fehlgebraucht hat, kritisieren (s.o. Nr. 2 b. bb., vgl. BayVGH, B. v. 05.08.2002, a.a.O., Rn. 10).

  • BVerwG, 20.09.1984 - 7 C 57.83

    Prüfungsentscheidungen

  • VGH Baden-Württemberg, 10.11.2010 - 9 S 624/10

    Klausurbewertung in der Ersten Juristischen Staatsprüfung; Durchfallquote an

  • OVG Rheinland-Pfalz, 27.03.2009 - 10 A 11116/08

    Bewertung einer Prüfungsleistung im juristischen Staatsexamen: Annahme eines

  • OVG Berlin-Brandenburg, 18.12.2017 - 6 B 15.16

    Erstes juristisches Staatsexamen; nicht nachvollziehbare Prüferkritik; Verwendung

  • OVG Nordrhein-Westfalen, 10.10.2008 - 14 A 1904/07
  • VG Ansbach, 12.11.2014 - AN 2 K 13.01047

    Zweite Juristische Staatsprüfung; Nachholung einer verloren gegangenen Klausur;

  • BVerwG, 17.12.1997 - 6 B 55.97

    Fachfragen; prüfungsspezifische Wertungen; Verknüpfung von fachlichen

  • BGH, 10.07.2018 - VI ZR 225/17

    Auch E-Mails mit doppeltem Zweck können Spam sein

  • BGH, 14.05.2013 - VI ZR 269/12

    Autocomplete

  • BSG, 29.04.2010 - B 9 VG 1/09 R

    Opferentschädigung - tätlicher Angriff - Vorsatz - Rechtswidrigkeit - ärztlicher

  • BGH, 11.07.2012 - 2 StR 60/12

    Gefährliche Körperverletzung (gefährliches Werkzeug; Tatvorsatz);

  • BGH, 24.07.2018 - VI ZR 330/17

    Zur Prüfpflicht des Betreibers einer Internet-Suchmaschine bei

  • BGH, 02.03.1988 - VIII ZR 63/87

    Abgrenzung von Inventarkauf- und Unternehmenskaufvertrag

  • BGH, 26.10.1984 - V ZR 140/83

    Irrtum über die Vergleichsgrundlage - Wegfall der Geschäftsgrundlage - Beim

  • BGH, 25.04.1958 - I ZR 97/57

    Blanko-Verordnung

  • VG Lüneburg, 30.10.1996 - 1 A 16/94

    Zweite Juristische Staatsprüfung: Neubewertung der Hausarbeit und einer Klausur;

  • BGH, 11.12.2003 - 3 StR 120/03

    Privilegierung (privilegierende Spezialität; Verabreichen von Betäubungsmitteln;

  • BVerwG, 24.02.1993 - 6 C 35.92

    Juristische Staatsprüfung Rheinland-Pfalz - Art. 12 GG, Rechtsschutz gegen

  • BVerwG, 12.11.1997 - 6 C 11.96

    Korrekturfehler bei Prüfungen; Bewertungsfehler bei Prüfungen; Kausalität eines

  • BVerwG, 05.03.2018 - 6 B 71.17

    Bewertung von Aufsichtsarbeiten; Bewertungsmaßstab des fachwissenschaftlichen

  • VGH Baden-Württemberg, 10.11.2010 - 9 S 591/10

    Juristische Staatsprüfung: Prüfungsmangel bei Verstoß gegen das Gebot der

  • BVerwG, 08.08.1994 - 6 B 87.93

    Anforderungen an die "Ersatzausführungen" nach einer falschen Weichenstellung in

  • OVG Niedersachsen, 09.09.2015 - 2 LB 169/14

    Aufgabenstellung; Beeinflussung; Befangenheit; Einflussnahme; Einzelbewertung;

  • BVerwG, 06.03.1995 - 6 B 3.95

    Vereinbarkeit der Regelung über die Zulassung zur mündlichen Prüfung mit dem

  • BVerwG, 28.11.1980 - 7 C 54.78

    Arzt - Lösungsfeld - Antwortbogen - Prüfungschance - Schreibversehen -

  • VGH Hessen, 19.12.1997 - 8 UE 1088/96

    Prüfungsrecht: unterschiedliche Leistungsbewertung durch Prüfer -

  • OVG Nordrhein-Westfalen, 18.11.2013 - 14 B 1262/13

    Anordnungsanspruch auf Wiederholung der schriftlichen Aufsichtsarbeiten wegen

  • VG Magdeburg, 13.12.2017 - 6 A 247/16

    Akteneinsicht nach dem InfZG ST in Materialien zum 1.

  • VG Braunschweig, 11.02.2014 - 6 A 50/13

    Abiturprüfung; Begründung; Benotung; Bewertungsspielraum; Erwartungshorizont;

  • VGH Bayern, 01.06.2010 - 7 ZB 09.3014

    Zweites Juristisches Staatsexamen; Bewertungsrüge; nachträgliche Präzisierung

  • VG Augsburg, 15.01.2010 - Au 3 K 09.89

    Wiederholungsprüfung; Erstes Juristisches Staatsexamen; unbegründete

  • VG Hannover, 25.09.2013 - 6 A 4950/12

    Beurteilungsspielraum; Prüfungsaufgabe; Abweichen; Prüfer; Inhalt; Prüfung;

  • VGH Bayern, 29.12.1992 - 3 B 92.399
  • VG München, 02.09.1997 - M 5 K 95.3520
  • VG München, 22.06.1998 - M 27 K 97.5500
  • BVerfG, 17.04.1991 - 1 BvR 419/81

    Gerichtliche Prüfungskontrolle

  • BVerfG, 17.04.1991 - 1 BvR 1529/84

    Mulitple-Choice-Verfahren

  • BVerwG, 19.05.2016 - 6 B 1.16

    Offene Zweitbewertung und Nachbewertung von Klausuren der Zweiten Juristischen

  • BVerwG, 11.08.1998 - 6 B 49.98

    Prüferbezogene Statistiken

  • OVG Niedersachsen, 07.05.2007 - 2 LA 410/05

    Vorliegen eines Bewertungsfehlers bei der Korrektur einer Klausur für das

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