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   VG Bremen, 15.02.2024 - 2 K 1624/23   

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VG Bremen, 15.02.2024 - 2 K 1624/23 (https://dejure.org/2024,3440)
VG Bremen, Entscheidung vom 15.02.2024 - 2 K 1624/23 (https://dejure.org/2024,3440)
VG Bremen, Entscheidung vom 15. Februar 2024 - 2 K 1624/23 (https://dejure.org/2024,3440)
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Volltextveröffentlichung

  • Verwaltungsgericht Bremen

    § 29 Abs. 1 Nr. 2 AsylG; Art. 4 GRCh; Art. 6 Rückführungsrichtlinie (Richtlinie 2008/115/EG)
    Asyl Bulgarien (§ 29 Abs. 1 Nr. 2 AsylG), Urteil vom 15.02.2024 - Bulgarien; Drittstaatenbescheid; Jawo-Rechtsprechung; Rückführungsrichtlinie; Rückkehrentscheidung; subsidiärer Schutz

 
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Wird zitiert von ... (0)Neu Zitiert selbst (29)

  • OVG Nordrhein-Westfalen, 21.07.2023 - 11 A 3153/20

    Unzulässigkeit des Asylantrags eines Ausländers bei bereits gewährtem

    Auszug aus VG Bremen, 15.02.2024 - 2 K 1624/23
    Die Unterstützung von Nichtregierungsorganisationen und staatlichen Stellen, gepaart mit einer niedrigen Anzahl von in Bulgarien verweilenden Flüchtlingen und gegenwärtigen Überkapazitäten in den Aufnahmezentren sorgen im Ergebnis dafür, dass es in Bulgarien kaum obdachlose anerkannte Schutzberechtigte gibt (OVG Münster, Beschluss vom 21. Juli 2023 - 11 A 3153/20.A -, juris Rn. 66 ff. m.w.N.; Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl, Länderinformation der Staatendokumentation Bulgarien, Juli 2020, S. 21).

    Diese Form der Personalgewinnung ist in Bulgarien neben der Akquise durch die Arbeitsämter oder Referenzen und persönliche Kontakte üblich (OVG Münster, Beschluss vom 21. Juli 2023 - 11 A 3153/20.A -, juris Rn. 86 m.w.N.).

    Sie betrug Ende des Jahres 2020 20%, Ende des Jahres 2021 47 %, im Juni 2022 53 % und Ende des Jahres 2022 wieder 47 % (OVG Münster, Beschluss vom 21. Juli 2023 - 11 A 3153/20.A -, juris Rn. 70).

    3374/20.A -, juris Rn. 60 und vom 21. Juli 2023 - 11 A 3153/20.A -, juris Rn. 64; VGH Mannheim, Urteil vom 24. Februar 2022 - A 4 S 162/22 -, juris Rn. 32; OVG Münster, Beschluss vom 15. Februar 2022 - 11 A 1625/21.A -, juris Rn. 52 ff., OVG Lüneburg, Urteil vom 07. Dezember 2021 - 10 LB 257/20 -, juris Rn. 34; OVG Berlin-Brandenburg, Urteil vom 22. September 2020 - OVG 3 B 33.19 -, juris Rn. 37).

    Es liegen keine Anhaltspunkte vor, wonach sich die Situation für anerkannte Schutzberechtigte - auch unter Einbeziehung der zahlreich in Bulgarien aufgenommenen ukrainischen Flüchtlinge - über Einzelfälle hinaus derart verändert hätte, dass ihnen wegen des gänzlichen Fehlens von Erwerbsmöglichkeiten nunmehr systematisch und flächendeckend eine extreme materielle Not droht (ebenso: OVG Münster, Beschlüsse vom 22. August 2023 - 11 A 3374/20.A -, juris Rn. 60 ff. und vom 21. Juli 2023 - 11 A 3153/20.A -, juris Rn. 64 ff. m.w.N.; VGH Mannheim, Urteil vom 24. Februar 2022 - A 4 S 162/22 -, juris Rn. 32; OVG Lüneburg, Urteil vom 07. Dezember 2021 - 10 LB 257/20 -, juris Rn. 33, 34; OVG Berlin-Brandenburg, Urteil vom 22. September 2020 - OVG 3 B 33.19 -, juris Rn. 37 ff.; OVG Bautzen, Urteil vom 15. Juni 2020 - 5 A 382/18 -, juris Rn. 43 ff.; VGH Mannheim, Beschluss vom 23. April 2020 - A 4 S 721/20 -, juris Rn. 3 ff.; OVG Koblenz, Beschluss vom 17. März 2020 - 7 A 10903/18 -, juris Rn. 35 ff.).

    Entsprechend gibt es weiterhin auch keine konkreten Erkenntnisse über eine verbreitete Obdachlosigkeit (OVG Münster, Beschlüsse vom 22. August 2023 - 11 A 3374/20.A -, juris Rn. 64 und vom 21. Juli 2023 - 11 A 3153/20.A -, juris Rn. 68 jeweils m.w.N.; OVG Berlin-Brandenburg, Urteil vom 18. Dezember 2019 - OVG 3 B 8.17 -, juris Rn. 65-67 m. w. N.).

    In Abwesenheit gesicherter Unterbringungsmöglichkeiten ab Anerkennung als Schutzberechtigte und ohne den effektiven Zugang zu anderen staatlichen Unterstützungsleistungen wie Wohngeld oder Sozialhilfe erachtet es der Einzelrichter für maßgebend, dass anerkannte Schutzberechtigte "schnell" oder "alsbald", mithin innerhalb eines überschaubaren Zeitraums (BVerwG, Urteil vom 21. April 2022 - 1 C 10/21 -, juris Rn. 20) nach der Anerkennung bzw. ihrer Rückführung nach Bulgarien ihren Lebensunterhalt selbstständig bestreiten können (so auch: OVG Münster Beschluss vom 21. Juli 2023 - 11 A 3153/20.A -, juris Rn. 64; OVG Lüneburg, Urteil vom 07. Dezember 2021 - 10 LB 257/20 -, juris Rn. 26, 38; VGH Mannheim, Beschluss vom 27. Mai 2019 - A 4 S 1329/19 -, juris Rn. 22).

    Wie dargestellt, geht die obergerichtlichen Rechtsprechung auch für die Zeit seit Ausbruch der Corona-Pandemie und unter Berücksichtigung der zahlreich in Bulgarien aufgenommenen ukrainischen Flüchtlinge jedenfalls in Bezug auf die Gruppe der gesunden und arbeitsfähigen anerkannten Schutzberechtigten übereinstimmend davon aus, dass diese in der Lage sind, ihren Lebensunterhalt auf dem vom Europäischen Gerichtshof benannten Niveau selbstständig zu bestreiten (vgl. OVG Münster, Beschlüsse vom 22. August 2023 - 11 A 3374/20.A -, juris Rn. 53 und vom 21. Juli 2023 - 11 A 3153/20.A -, juris Rn. 59 jeweils m.w.N.; VGH Mannheim, Urteil vom 24. Februar 2022 - A 4 S 162/22 -, juris Rn. 32; OVG Münster, Beschluss vom 15. Februar 2022 - 11 A 1625/21.A -, juris Rn. 52 ff.; OVG Lüneburg, Urteil vom 07. Dezember 2021 - 10 LB 257/20 -, juris; VGH Kassel, Urteil vom 26. Oktober 2021 - 8 A 1852/20.A -, juris Rn. 35).

  • EuGH, 19.03.2019 - C-297/17

    Ibrahim - Vorlage zur Vorabentscheidung - Raum der Freiheit, der Sicherheit und

    Auszug aus VG Bremen, 15.02.2024 - 2 K 1624/23
    Es bestehen keine Anhaltspunkte, dass der Kläger den in Bulgarien gewährten internationalen Schutz auf Grund der in der Qualifikationsrichtlinie (Richtlinie 2011/95/EU des Europäischen Parlaments und des Rates vom 13. Dezember 2011 über Normen für die Anerkennung von Drittstaatsangehörigen oder Staatenlosen als Personen mit Anspruch auf internationalen Schutz, für einen einheitlichen Status für Flüchtlinge oder für Personen mit Anrecht auf subsidiären Schutz und für den Inhalt des zu gewährenden Schutzes) abschlie- ßend (vgl. EuGH, Urteile vom 19. März 2019 - C-297/17 u.a. (Ibrahim u.a.) -, juris Rn. 76) benannten Gründe nicht mehr innehat.

    des internationalen Schutzes) eingeräumten Befugnis Gebrauch zu machen, einen Antrag auf internationalen Schutz als unzulässig abzulehnen (vgl. ausdrücklich EuGH, Beschluss vom 13. November 2019 - C-540-17 u.a. (Hamed und Omar u.a.) -, juris Rn. 35; siehe auch EuGH, Urteile vom 19. März 2019 - C-297/17 u.a. (Ibrahim u.a.) -, juris Rn. 88, 101).

    Gleiches gilt, wenn der Schutzberechtigte in dem Mitgliedstaat, der ihm internationalen Schutz gewährt hat, keine oder im Vergleich zu anderen Mitgliedstaaten nur in deutlich eingeschränktem Umfang existenzsichernde Leistungen erhält, ohne jedoch anders als die Angehörigen dieses Mitgliedstaats behandelt zu werden und der ernsthaften Gefahr einer gegen Art. 4 GRCh verstoßenden Behandlung ausgesetzt zu sein (vgl. zum Ganzen BVerwG, Urteile vom 20. Mai 2020 - 1 C 34/19 -, juris Rn. 16 und vom 17. Juni 2020 - 1 C 35.19 -, juris Rn. 24 jeweils unter Bezugnahme auf: EuGH, Urteile vom 19. März 2019 - C-297/17 u.a. (Ibrahim u.a.) -, juris Rn. 83 ff. und Beschluss 8.

    Systemische Mängel des Asylverfahrens selbst mögen zwar ein Vertragsverletzungsverfahren gegen den betreffenden Mitgliedstaat rechtfertigen, schränken aber die Befugnis der übrigen Mitgliedstaaten nicht ein, einen neuen Antrag als unzulässig abzulehnen (vgl. EuGH, Urteile vom 19. März 2019 - C-297/17 u.a. (Ibrahim u.a.) -, juris Rn. 95 -100).

    Begründet hat der Europäische Gerichtshof diese Einschränkung der in Art. 33 Abs. 2 lit. a) Asylverfahrensrichtlinie enthaltenen Ermächtigung zur Ablehnung eines Asylantrags als unzulässig mit dem allgemeinen und absoluten Charakter des Verbots in Art. 4 GRCh, das eng mit der Achtung der Würde des Menschen verbunden ist und ausnahmslos jede Form unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung verbietet, ohne dass es darauf ankommt, ob eine solche Behandlung zum Zeitpunkt der Überstellung, während des Asylverfahrens oder nach dessen Abschluss droht (vgl. EuGH, Urteile vom 19. März 2019 - C-297/17 u.a. (Ibrahim u.a.) -, juris Rn. 86 ff. und in Bezug auf Dublin- Verfahren EuGH, Urteil vom 19. März 2019 - C-163/17 (Jawo) -, juris Rn. 88).

    erfolgter Gewährung internationalen Schutzes in einem anderen Mitgliedstaat (vgl. EuGH, Urteile vom 19. März 2019 - C-297/17 u.a. (Ibrahim u.a.) -, juris; EuGH, Beschluss vom 13. November 2019 - C-540-17 u.a. (Hamed und Omar u.a.) -, juris).

    Sie ist erst dann erreicht, wenn die Gleichgültigkeit der Behörden eines Mitgliedstaats zur Folge hätte, dass eine vollständig von öffentlicher Unterstützung abhängige Person sich unabhängig von ihrem Willen und ihren persönlichen Entscheidungen in einer Situation extremer materieller Not befände, die es ihr nicht erlaubte, ihre elementarsten Bedürfnisse zu befriedigen, wie insbesondere sich zu ernähren, sich zu waschen und eine Unterkunft zu finden, und die ihre physische oder psychische Gesundheit beeinträchtigte oder sie in einen Zustand der Verelendung versetzte, der mit der Menschenwürde unvereinbar wäre (vgl. EuGH, Urteil vom 19. März 2019 - C-163/17 (Jawo) -, juris Rn. 92; EuGH, Urteile vom 19. März 2019 - C-297/17 u.a. (Ibrahim u.a.) -, juris Rn. 90).

    Zugleich erkennt der Europäische Gerichtshof - in Übereinstimmung mit der Tarakhel- Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte (EGMR, Urteil vom 04. November 2014 - 29217/12 -, juris) - an, dass die Schwelle der Erheblichkeit in Bezug auf Personen mit besonderer Verletzbarkeit - sog. Vulnerable - schneller erreicht sein kann, als bei Personen, die eine solche Verletzbarkeit nicht aufweisen (vgl. EuGH, Urteil vom 19. März 2019 - C-163/17 (Jawo) -, juris Rn. 95; EuGH, Urteile vom 19. März 2019 - C-297/17 u.a. (Ibrahim u.a.) -, juris Rn. 93).

  • EuGH, 19.03.2019 - C-163/17

    Jawo - Vorlage zur Vorabentscheidung - Raum der Freiheit, der Sicherheit und des

    Auszug aus VG Bremen, 15.02.2024 - 2 K 1624/23
    Begründet hat der Europäische Gerichtshof diese Einschränkung der in Art. 33 Abs. 2 lit. a) Asylverfahrensrichtlinie enthaltenen Ermächtigung zur Ablehnung eines Asylantrags als unzulässig mit dem allgemeinen und absoluten Charakter des Verbots in Art. 4 GRCh, das eng mit der Achtung der Würde des Menschen verbunden ist und ausnahmslos jede Form unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung verbietet, ohne dass es darauf ankommt, ob eine solche Behandlung zum Zeitpunkt der Überstellung, während des Asylverfahrens oder nach dessen Abschluss droht (vgl. EuGH, Urteile vom 19. März 2019 - C-297/17 u.a. (Ibrahim u.a.) -, juris Rn. 86 ff. und in Bezug auf Dublin- Verfahren EuGH, Urteil vom 19. März 2019 - C-163/17 (Jawo) -, juris Rn. 88).

    Dieser Maßstab gilt gleichermaßen für Rückführungen nach der Dublin III-VO (vgl. EuGH, Urteil vom 19. März 2019 - C-163/17 (Jawo) -, juris) als auch - wie im vorliegenden Fall - für Abschiebungen in Fällen bereits 9.

    Sie ist erst dann erreicht, wenn die Gleichgültigkeit der Behörden eines Mitgliedstaats zur Folge hätte, dass eine vollständig von öffentlicher Unterstützung abhängige Person sich unabhängig von ihrem Willen und ihren persönlichen Entscheidungen in einer Situation extremer materieller Not befände, die es ihr nicht erlaubte, ihre elementarsten Bedürfnisse zu befriedigen, wie insbesondere sich zu ernähren, sich zu waschen und eine Unterkunft zu finden, und die ihre physische oder psychische Gesundheit beeinträchtigte oder sie in einen Zustand der Verelendung versetzte, der mit der Menschenwürde unvereinbar wäre (vgl. EuGH, Urteil vom 19. März 2019 - C-163/17 (Jawo) -, juris Rn. 92; EuGH, Urteile vom 19. März 2019 - C-297/17 u.a. (Ibrahim u.a.) -, juris Rn. 90).

    Gleichermaßen ist für sich genommen ohne Bedeutung, ob anerkannte Schutzberechtigte auf familiäre Solidarität zurückgreifen können, Integrationsprogramme mangelhaft sind oder keine existenzsichernden staatlichen Leistungen bestehen, soweit dies für Inländer ebenso gilt (vgl. EuGH, Urteil vom 19. März 2019 - C-163/17 (Jawo) -, juris Rn. 93 ff.).

    Zugleich erkennt der Europäische Gerichtshof - in Übereinstimmung mit der Tarakhel- Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte (EGMR, Urteil vom 04. November 2014 - 29217/12 -, juris) - an, dass die Schwelle der Erheblichkeit in Bezug auf Personen mit besonderer Verletzbarkeit - sog. Vulnerable - schneller erreicht sein kann, als bei Personen, die eine solche Verletzbarkeit nicht aufweisen (vgl. EuGH, Urteil vom 19. März 2019 - C-163/17 (Jawo) -, juris Rn. 95; EuGH, Urteile vom 19. März 2019 - C-297/17 u.a. (Ibrahim u.a.) -, juris Rn. 93).

    Die gerichtliche Beurteilung muss zudem - jedenfalls, wenn gegen Art. 4 GRCh versto- ßende Aufnahmebedingungen ernsthaft zu besorgen sind - auf einer hinreichend verlässlichen, auch ihrem Umfang nach zureichenden tatsächlichen Grundlage beruhen (vgl. BVerfG, Stattgebender Kammerbeschluss vom 10. Oktober 2019 - 2 BvR 1380/19 -, juris Rn. 15 m. w. N.; vgl. auch EuGH, Urteil vom 19. März 2019 - C-163/17 (Jawo) -, juris Rn. 90: "[...] auf der Grundlage objektiver, zuverlässiger, genauer und gebührend aktualisierter Angaben [...]").

    Insoweit wird auf die obigen Ausführungen zu Art. 4 GRCh verwiesen, der Art. 3 EMRK entspricht und nach Art. 52 Abs. 3 GRCh die gleiche Bedeutung und Tragweite hat, wie sie ihm in der EMRK verliehen wird (vgl. EuGH, Urteil vom 19. März 2019 - C-163/17 (Jawo) -, juris Rn. 91).

  • OVG Niedersachsen, 07.12.2021 - 10 LB 257/20

    Arbeitsmöglichkeiten; Bulgarien; Corona-Pandemie; Drittstaatenbescheid;

    Auszug aus VG Bremen, 15.02.2024 - 2 K 1624/23
    Der in Bulgarien gewährte internationale Schutz ist unbefristet (aida, Country Report: Bulgaria, 2022 update, S. 103; OVG Lüneburg, Urteil vom 07. Dezember 2021 - 10 LB 257/20 -, juris Rn. 41; OVG Berlin-Brandenburg, Urteil vom 22. September 2020 - OVG 3 B 33.19 -, juris Rn. 24).

    Im Übrigen sind auf der Grundlage der vorliegenden Erkenntnismittel auch keine konkreten Anhaltspunkte dafür ersichtlich, dass die Initiierung des obigen Überprüfungsverfahren durch die SAR, das einer gerichtlichen Überprüfung über zwei Instanzen unterzogen werden kann, nicht den sich aus Art. 4 der Charta der Grundrechte der Europäischen Union (ABl. C 326 vom 26. Oktober 2012; Im Folgenden: GRCh) und Art. 3 EMRK genügenden Anforderungen genügt (dazu sogleich), die für die Frage der Rechtmäßigkeit einer Rückführung nach Bulgarien allein maßgeblich sind (vgl. OVG Münster, Urteil vom 24. August 2023 - 11 A 892/21.A -, juris Rn. 31, 32; OVG Lüneburg, Urteil vom 7. Dezember 2021 - 10 LB 257/20 -, juris Rn. 72).

    3374/20.A -, juris Rn. 60 und vom 21. Juli 2023 - 11 A 3153/20.A -, juris Rn. 64; VGH Mannheim, Urteil vom 24. Februar 2022 - A 4 S 162/22 -, juris Rn. 32; OVG Münster, Beschluss vom 15. Februar 2022 - 11 A 1625/21.A -, juris Rn. 52 ff., OVG Lüneburg, Urteil vom 07. Dezember 2021 - 10 LB 257/20 -, juris Rn. 34; OVG Berlin-Brandenburg, Urteil vom 22. September 2020 - OVG 3 B 33.19 -, juris Rn. 37).

    Es liegen keine Anhaltspunkte vor, wonach sich die Situation für anerkannte Schutzberechtigte - auch unter Einbeziehung der zahlreich in Bulgarien aufgenommenen ukrainischen Flüchtlinge - über Einzelfälle hinaus derart verändert hätte, dass ihnen wegen des gänzlichen Fehlens von Erwerbsmöglichkeiten nunmehr systematisch und flächendeckend eine extreme materielle Not droht (ebenso: OVG Münster, Beschlüsse vom 22. August 2023 - 11 A 3374/20.A -, juris Rn. 60 ff. und vom 21. Juli 2023 - 11 A 3153/20.A -, juris Rn. 64 ff. m.w.N.; VGH Mannheim, Urteil vom 24. Februar 2022 - A 4 S 162/22 -, juris Rn. 32; OVG Lüneburg, Urteil vom 07. Dezember 2021 - 10 LB 257/20 -, juris Rn. 33, 34; OVG Berlin-Brandenburg, Urteil vom 22. September 2020 - OVG 3 B 33.19 -, juris Rn. 37 ff.; OVG Bautzen, Urteil vom 15. Juni 2020 - 5 A 382/18 -, juris Rn. 43 ff.; VGH Mannheim, Beschluss vom 23. April 2020 - A 4 S 721/20 -, juris Rn. 3 ff.; OVG Koblenz, Beschluss vom 17. März 2020 - 7 A 10903/18 -, juris Rn. 35 ff.).

    In Abwesenheit gesicherter Unterbringungsmöglichkeiten ab Anerkennung als Schutzberechtigte und ohne den effektiven Zugang zu anderen staatlichen Unterstützungsleistungen wie Wohngeld oder Sozialhilfe erachtet es der Einzelrichter für maßgebend, dass anerkannte Schutzberechtigte "schnell" oder "alsbald", mithin innerhalb eines überschaubaren Zeitraums (BVerwG, Urteil vom 21. April 2022 - 1 C 10/21 -, juris Rn. 20) nach der Anerkennung bzw. ihrer Rückführung nach Bulgarien ihren Lebensunterhalt selbstständig bestreiten können (so auch: OVG Münster Beschluss vom 21. Juli 2023 - 11 A 3153/20.A -, juris Rn. 64; OVG Lüneburg, Urteil vom 07. Dezember 2021 - 10 LB 257/20 -, juris Rn. 26, 38; VGH Mannheim, Beschluss vom 27. Mai 2019 - A 4 S 1329/19 -, juris Rn. 22).

    Wie dargestellt, geht die obergerichtlichen Rechtsprechung auch für die Zeit seit Ausbruch der Corona-Pandemie und unter Berücksichtigung der zahlreich in Bulgarien aufgenommenen ukrainischen Flüchtlinge jedenfalls in Bezug auf die Gruppe der gesunden und arbeitsfähigen anerkannten Schutzberechtigten übereinstimmend davon aus, dass diese in der Lage sind, ihren Lebensunterhalt auf dem vom Europäischen Gerichtshof benannten Niveau selbstständig zu bestreiten (vgl. OVG Münster, Beschlüsse vom 22. August 2023 - 11 A 3374/20.A -, juris Rn. 53 und vom 21. Juli 2023 - 11 A 3153/20.A -, juris Rn. 59 jeweils m.w.N.; VGH Mannheim, Urteil vom 24. Februar 2022 - A 4 S 162/22 -, juris Rn. 32; OVG Münster, Beschluss vom 15. Februar 2022 - 11 A 1625/21.A -, juris Rn. 52 ff.; OVG Lüneburg, Urteil vom 07. Dezember 2021 - 10 LB 257/20 -, juris; VGH Kassel, Urteil vom 26. Oktober 2021 - 8 A 1852/20.A -, juris Rn. 35).

  • OVG Berlin-Brandenburg, 18.12.2019 - 3 B 8.17

    Ablehnung des Asylantrags wegen Gewährung subsidiären Schutzes In Bulgarien -

    Auszug aus VG Bremen, 15.02.2024 - 2 K 1624/23
    Ferner werden Fremdenfeindlichkeit und Vorbehalte gegenüber Muslimen auf Seiten der Vermieter beschrieben (Auskunft Auswärtiges Amt vom 18. Juli 2017, S. 9; OVG Berlin-Brandenburg, Urteil vom 18. Dezember 2019 - OVG 3 B 8.17 -, juris Rn. 42 m. w. N.).

    In der Praxis beziehen jedoch nur sehr wenige anerkannte Schutzberechtigte Sozialhilfe (OVG Berlin-Brandenburg, Urteil vom 18. Dezember 2019 - OVG 3 B 8.17 -, juris Rn. 54 m. w. N.).

    Arbeitsplatzangebote beziehen sich oftmals auf einfache Tätigkeiten in der Landwirtschaft und in der Gastronomie, für die eine besondere Ausbildung oder Sprachkenntnisse nicht erforderlich sind (OVG Hamburg, Urteil vom 18. Dezember 2019 - 1 Bf 132/17.A -, juris Rn. 73 m. w. N.; OVG Koblenz, Beschluss vom 17. März 2020 - 7 A 10903/18 -, juris Rn. 61; OVG Berlin-Brandenburg, Urteil vom 18. Dezember 2019 - OVG 3 B 8.17 -, juris Rn. 64 m. w. N.).

    Entsprechend gibt es weiterhin auch keine konkreten Erkenntnisse über eine verbreitete Obdachlosigkeit (OVG Münster, Beschlüsse vom 22. August 2023 - 11 A 3374/20.A -, juris Rn. 64 und vom 21. Juli 2023 - 11 A 3153/20.A -, juris Rn. 68 jeweils m.w.N.; OVG Berlin-Brandenburg, Urteil vom 18. Dezember 2019 - OVG 3 B 8.17 -, juris Rn. 65-67 m. w. N.).

  • OVG Nordrhein-Westfalen, 22.08.2023 - 11 A 3374/20

    Beurteilung der Gefahrenlage in Bulgarien in Hinblick auf anerkannt

    Auszug aus VG Bremen, 15.02.2024 - 2 K 1624/23
    Eine Konkurrenz um Wohnraum mit anerkannten Schutzberechtigten scheint nicht zu bestehen, da die ukrainischen Flüchtlinge ganz überwiegend anderweitig Unterkunft finden oder zugewiesen bekommen (vgl. OVG Münster, Beschluss vom 22. August 2023 - 11 A 3374/20.A -, juris Rn. 66 m.w.N.).

    Es liegen keine Anhaltspunkte vor, wonach sich die Situation für anerkannte Schutzberechtigte - auch unter Einbeziehung der zahlreich in Bulgarien aufgenommenen ukrainischen Flüchtlinge - über Einzelfälle hinaus derart verändert hätte, dass ihnen wegen des gänzlichen Fehlens von Erwerbsmöglichkeiten nunmehr systematisch und flächendeckend eine extreme materielle Not droht (ebenso: OVG Münster, Beschlüsse vom 22. August 2023 - 11 A 3374/20.A -, juris Rn. 60 ff. und vom 21. Juli 2023 - 11 A 3153/20.A -, juris Rn. 64 ff. m.w.N.; VGH Mannheim, Urteil vom 24. Februar 2022 - A 4 S 162/22 -, juris Rn. 32; OVG Lüneburg, Urteil vom 07. Dezember 2021 - 10 LB 257/20 -, juris Rn. 33, 34; OVG Berlin-Brandenburg, Urteil vom 22. September 2020 - OVG 3 B 33.19 -, juris Rn. 37 ff.; OVG Bautzen, Urteil vom 15. Juni 2020 - 5 A 382/18 -, juris Rn. 43 ff.; VGH Mannheim, Beschluss vom 23. April 2020 - A 4 S 721/20 -, juris Rn. 3 ff.; OVG Koblenz, Beschluss vom 17. März 2020 - 7 A 10903/18 -, juris Rn. 35 ff.).

    Entsprechend gibt es weiterhin auch keine konkreten Erkenntnisse über eine verbreitete Obdachlosigkeit (OVG Münster, Beschlüsse vom 22. August 2023 - 11 A 3374/20.A -, juris Rn. 64 und vom 21. Juli 2023 - 11 A 3153/20.A -, juris Rn. 68 jeweils m.w.N.; OVG Berlin-Brandenburg, Urteil vom 18. Dezember 2019 - OVG 3 B 8.17 -, juris Rn. 65-67 m. w. N.).

    Wie dargestellt, geht die obergerichtlichen Rechtsprechung auch für die Zeit seit Ausbruch der Corona-Pandemie und unter Berücksichtigung der zahlreich in Bulgarien aufgenommenen ukrainischen Flüchtlinge jedenfalls in Bezug auf die Gruppe der gesunden und arbeitsfähigen anerkannten Schutzberechtigten übereinstimmend davon aus, dass diese in der Lage sind, ihren Lebensunterhalt auf dem vom Europäischen Gerichtshof benannten Niveau selbstständig zu bestreiten (vgl. OVG Münster, Beschlüsse vom 22. August 2023 - 11 A 3374/20.A -, juris Rn. 53 und vom 21. Juli 2023 - 11 A 3153/20.A -, juris Rn. 59 jeweils m.w.N.; VGH Mannheim, Urteil vom 24. Februar 2022 - A 4 S 162/22 -, juris Rn. 32; OVG Münster, Beschluss vom 15. Februar 2022 - 11 A 1625/21.A -, juris Rn. 52 ff.; OVG Lüneburg, Urteil vom 07. Dezember 2021 - 10 LB 257/20 -, juris; VGH Kassel, Urteil vom 26. Oktober 2021 - 8 A 1852/20.A -, juris Rn. 35).

  • OVG Berlin-Brandenburg, 22.09.2020 - 3 B 33.19

    Asyl; Unzulässigkeit des Asylantrags; Sekundärmigration; subsidiär

    Auszug aus VG Bremen, 15.02.2024 - 2 K 1624/23
    Der in Bulgarien gewährte internationale Schutz ist unbefristet (aida, Country Report: Bulgaria, 2022 update, S. 103; OVG Lüneburg, Urteil vom 07. Dezember 2021 - 10 LB 257/20 -, juris Rn. 41; OVG Berlin-Brandenburg, Urteil vom 22. September 2020 - OVG 3 B 33.19 -, juris Rn. 24).

    3374/20.A -, juris Rn. 60 und vom 21. Juli 2023 - 11 A 3153/20.A -, juris Rn. 64; VGH Mannheim, Urteil vom 24. Februar 2022 - A 4 S 162/22 -, juris Rn. 32; OVG Münster, Beschluss vom 15. Februar 2022 - 11 A 1625/21.A -, juris Rn. 52 ff., OVG Lüneburg, Urteil vom 07. Dezember 2021 - 10 LB 257/20 -, juris Rn. 34; OVG Berlin-Brandenburg, Urteil vom 22. September 2020 - OVG 3 B 33.19 -, juris Rn. 37).

    Es liegen keine Anhaltspunkte vor, wonach sich die Situation für anerkannte Schutzberechtigte - auch unter Einbeziehung der zahlreich in Bulgarien aufgenommenen ukrainischen Flüchtlinge - über Einzelfälle hinaus derart verändert hätte, dass ihnen wegen des gänzlichen Fehlens von Erwerbsmöglichkeiten nunmehr systematisch und flächendeckend eine extreme materielle Not droht (ebenso: OVG Münster, Beschlüsse vom 22. August 2023 - 11 A 3374/20.A -, juris Rn. 60 ff. und vom 21. Juli 2023 - 11 A 3153/20.A -, juris Rn. 64 ff. m.w.N.; VGH Mannheim, Urteil vom 24. Februar 2022 - A 4 S 162/22 -, juris Rn. 32; OVG Lüneburg, Urteil vom 07. Dezember 2021 - 10 LB 257/20 -, juris Rn. 33, 34; OVG Berlin-Brandenburg, Urteil vom 22. September 2020 - OVG 3 B 33.19 -, juris Rn. 37 ff.; OVG Bautzen, Urteil vom 15. Juni 2020 - 5 A 382/18 -, juris Rn. 43 ff.; VGH Mannheim, Beschluss vom 23. April 2020 - A 4 S 721/20 -, juris Rn. 3 ff.; OVG Koblenz, Beschluss vom 17. März 2020 - 7 A 10903/18 -, juris Rn. 35 ff.).

    Dabei ist in Rechnung zu stellen, dass schon vor der Pandemie Beschäftigungsmöglichkeiten auch außerhalb der Landwirtschaft und Gastronomie vorhanden waren, so etwa auf Märkten, in größeren Unternehmen und bei Nichtregierungsorganisationen sowie in Callcentern für die arabische Sprache und in der herstellenden Industrie (OVG Berlin-Brandenburg, Urteil vom 22. September 2020 - OVG 3 B 33.19 -, juris Rn. 38 m. w. N.).

  • BVerwG, 20.05.2020 - 1 C 34.19

    Anfechtungsklage; Asylantrag; Bulgarien; Erheblichkeitsschwelle; EuGH-Vorlage;

    Auszug aus VG Bremen, 15.02.2024 - 2 K 1624/23
    Nach der gerichtlichen Aufhebung einer Unzulässigkeitsentscheidung ist das Bundesamt automatisch zur Fortführung des Asylverfahrens verpflichtet (vgl. BVerwG, Urteil vom 20. Mai 2020 - 1 C 34/19 -, juris Rn. 10).

    Damit ist zugleich geklärt, dass Verstöße gegen Art. 4 GRCh im Mitgliedstaat der anderweitigen Schutzgewähr nicht nur bei der Prüfung der Rechtmäßigkeit einer Abschiebungsandrohung zu berücksichtigen sind, sondern bereits zur Rechtswidrigkeit der Unzulässigkeitsentscheidung führen (vgl. BVerwG, Urteile vom 20. Mai 2020 - 1 C 34/19 -, juris Rn. 15 und vom 17. Juni 2020 - 1 C 35.19 -, juris Rn. 23).

    Gleiches gilt, wenn der Schutzberechtigte in dem Mitgliedstaat, der ihm internationalen Schutz gewährt hat, keine oder im Vergleich zu anderen Mitgliedstaaten nur in deutlich eingeschränktem Umfang existenzsichernde Leistungen erhält, ohne jedoch anders als die Angehörigen dieses Mitgliedstaats behandelt zu werden und der ernsthaften Gefahr einer gegen Art. 4 GRCh verstoßenden Behandlung ausgesetzt zu sein (vgl. zum Ganzen BVerwG, Urteile vom 20. Mai 2020 - 1 C 34/19 -, juris Rn. 16 und vom 17. Juni 2020 - 1 C 35.19 -, juris Rn. 24 jeweils unter Bezugnahme auf: EuGH, Urteile vom 19. März 2019 - C-297/17 u.a. (Ibrahim u.a.) -, juris Rn. 83 ff. und Beschluss 8.

    Bei der Gefahrenprognose ist auf den Maßstab der beachtlichen Wahrscheinlichkeit abzustellen (vgl. BVerwG, Urteile vom 20. Mai 2020 - 1 C 34/19 -, juris Rn. 15 und vom 17. Juni 2020 - 1 C 35.19 -, juris Rn. 27).

  • VGH Baden-Württemberg, 24.02.2022 - A 4 S 162/22

    Erledigung einer Unzulässigkeitsentscheidung eines Dublinbescheids; Rückreise in

    Auszug aus VG Bremen, 15.02.2024 - 2 K 1624/23
    3374/20.A -, juris Rn. 60 und vom 21. Juli 2023 - 11 A 3153/20.A -, juris Rn. 64; VGH Mannheim, Urteil vom 24. Februar 2022 - A 4 S 162/22 -, juris Rn. 32; OVG Münster, Beschluss vom 15. Februar 2022 - 11 A 1625/21.A -, juris Rn. 52 ff., OVG Lüneburg, Urteil vom 07. Dezember 2021 - 10 LB 257/20 -, juris Rn. 34; OVG Berlin-Brandenburg, Urteil vom 22. September 2020 - OVG 3 B 33.19 -, juris Rn. 37).

    Es liegen keine Anhaltspunkte vor, wonach sich die Situation für anerkannte Schutzberechtigte - auch unter Einbeziehung der zahlreich in Bulgarien aufgenommenen ukrainischen Flüchtlinge - über Einzelfälle hinaus derart verändert hätte, dass ihnen wegen des gänzlichen Fehlens von Erwerbsmöglichkeiten nunmehr systematisch und flächendeckend eine extreme materielle Not droht (ebenso: OVG Münster, Beschlüsse vom 22. August 2023 - 11 A 3374/20.A -, juris Rn. 60 ff. und vom 21. Juli 2023 - 11 A 3153/20.A -, juris Rn. 64 ff. m.w.N.; VGH Mannheim, Urteil vom 24. Februar 2022 - A 4 S 162/22 -, juris Rn. 32; OVG Lüneburg, Urteil vom 07. Dezember 2021 - 10 LB 257/20 -, juris Rn. 33, 34; OVG Berlin-Brandenburg, Urteil vom 22. September 2020 - OVG 3 B 33.19 -, juris Rn. 37 ff.; OVG Bautzen, Urteil vom 15. Juni 2020 - 5 A 382/18 -, juris Rn. 43 ff.; VGH Mannheim, Beschluss vom 23. April 2020 - A 4 S 721/20 -, juris Rn. 3 ff.; OVG Koblenz, Beschluss vom 17. März 2020 - 7 A 10903/18 -, juris Rn. 35 ff.).

    Wie dargestellt, geht die obergerichtlichen Rechtsprechung auch für die Zeit seit Ausbruch der Corona-Pandemie und unter Berücksichtigung der zahlreich in Bulgarien aufgenommenen ukrainischen Flüchtlinge jedenfalls in Bezug auf die Gruppe der gesunden und arbeitsfähigen anerkannten Schutzberechtigten übereinstimmend davon aus, dass diese in der Lage sind, ihren Lebensunterhalt auf dem vom Europäischen Gerichtshof benannten Niveau selbstständig zu bestreiten (vgl. OVG Münster, Beschlüsse vom 22. August 2023 - 11 A 3374/20.A -, juris Rn. 53 und vom 21. Juli 2023 - 11 A 3153/20.A -, juris Rn. 59 jeweils m.w.N.; VGH Mannheim, Urteil vom 24. Februar 2022 - A 4 S 162/22 -, juris Rn. 32; OVG Münster, Beschluss vom 15. Februar 2022 - 11 A 1625/21.A -, juris Rn. 52 ff.; OVG Lüneburg, Urteil vom 07. Dezember 2021 - 10 LB 257/20 -, juris; VGH Kassel, Urteil vom 26. Oktober 2021 - 8 A 1852/20.A -, juris Rn. 35).

  • BVerwG, 17.06.2020 - 1 C 35.19

    Asylantrag; Bulgarien; Drittstaat; Drittstaatenbescheid; Drittstaatenregelung;

    Auszug aus VG Bremen, 15.02.2024 - 2 K 1624/23
    Damit ist zugleich geklärt, dass Verstöße gegen Art. 4 GRCh im Mitgliedstaat der anderweitigen Schutzgewähr nicht nur bei der Prüfung der Rechtmäßigkeit einer Abschiebungsandrohung zu berücksichtigen sind, sondern bereits zur Rechtswidrigkeit der Unzulässigkeitsentscheidung führen (vgl. BVerwG, Urteile vom 20. Mai 2020 - 1 C 34/19 -, juris Rn. 15 und vom 17. Juni 2020 - 1 C 35.19 -, juris Rn. 23).

    Gleiches gilt, wenn der Schutzberechtigte in dem Mitgliedstaat, der ihm internationalen Schutz gewährt hat, keine oder im Vergleich zu anderen Mitgliedstaaten nur in deutlich eingeschränktem Umfang existenzsichernde Leistungen erhält, ohne jedoch anders als die Angehörigen dieses Mitgliedstaats behandelt zu werden und der ernsthaften Gefahr einer gegen Art. 4 GRCh verstoßenden Behandlung ausgesetzt zu sein (vgl. zum Ganzen BVerwG, Urteile vom 20. Mai 2020 - 1 C 34/19 -, juris Rn. 16 und vom 17. Juni 2020 - 1 C 35.19 -, juris Rn. 24 jeweils unter Bezugnahme auf: EuGH, Urteile vom 19. März 2019 - C-297/17 u.a. (Ibrahim u.a.) -, juris Rn. 83 ff. und Beschluss 8.

    Bei der Gefahrenprognose ist auf den Maßstab der beachtlichen Wahrscheinlichkeit abzustellen (vgl. BVerwG, Urteile vom 20. Mai 2020 - 1 C 34/19 -, juris Rn. 15 und vom 17. Juni 2020 - 1 C 35.19 -, juris Rn. 27).

  • OVG Rheinland-Pfalz, 17.03.2020 - 7 A 10903/18

    Keine menschenrechtswidrige Behandlung in Bulgarien für dort anerkannte

  • BVerwG, 07.09.2021 - 1 C 47.20

    Befristung eines abschiebungsbedingten Einreise- und Aufenthaltsverbots bei

  • BVerfG, 10.10.2019 - 2 BvR 1380/19

    Erfolgreiche Verfassungsbeschwerde betreffend die unzureichende fachgerichtliche

  • OVG Nordrhein-Westfalen, 15.02.2022 - 11 A 1625/21

    Rechtsschutz eines syrischen Flüchtlings mit Aufenthaltserlaubnis für Bulgarien

  • EGMR, 04.11.2014 - 29217/12

    Rückführung einer afghanischen Familie nach Italien konventionskonform?

  • BVerwG, 21.04.2022 - 1 C 10.21

    Grundsätzlich kein Abschiebungsschutz bei Existenzsicherung für absehbare Zeit

  • BVerfG, 31.07.2018 - 2 BvR 714/18

    Stattgebender Kammerbeschluss: Unzureichende fachgerichtliche Sachaufklärung bzgl

  • VGH Hessen, 26.10.2021 - 8 A 1852/20

    Asyl, Bulgarien

  • VGH Baden-Württemberg, 27.05.2019 - A 4 S 1329/19

    Maßstäbe für Rückführungen im Dublinraum, hier speziell nach Bulgarien

  • OVG Hamburg, 18.12.2019 - 1 Bf 132/17

    Rückkehr eines gesunden, arbeitsfähigen, alleinstehenden Mannes nach Bulgarien,

  • EuGH, 24.02.2021 - C-673/19

    M u.a. (Transfert vers un État membre) - Vorlage zur Vorabentscheidung - Asyl und

  • OVG Sachsen, 15.06.2020 - 5 A 382/18
  • VGH Baden-Württemberg, 23.04.2020 - A 4 S 721/20

    Keine Verelendung bei Rückkehr nach Bulgarien

  • OVG Saarland, 16.03.2020 - 2 A 324/19

    Abschiebungsverbot für in Bulgarien subsidiär Schutzberechtigte;

  • EuGH, 26.04.2023 - C-629/22

    Migrationsverket

  • OVG Nordrhein-Westfalen, 25.05.2023 - 11 A 1257/22

    Zuständigkeit eines anderen Mitgliedstaates für die Durchführung des

  • BVerwG, 14.12.2016 - 1 C 4.16

    Keine Prüfungseinschränkung bei Asylanträgen im Fall nicht abgeschlossener

  • BVerwG, 15.01.2019 - 1 C 15.18

    Unwirksamkeit einer asylrechtlichen Unzulässigkeitsentscheidung nach

  • OVG Nordrhein-Westfalen, 24.08.2023 - 11 A 892/21

    Unzulässigkeit eines Asylantrags eines Ausländers bei bereits gewährtem

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