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   VG München, 22.02.2024 - M 10 K 22.50479   

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VG München, 22.02.2024 - M 10 K 22.50479 (https://dejure.org/2024,5683)
VG München, Entscheidung vom 22.02.2024 - M 10 K 22.50479 (https://dejure.org/2024,5683)
VG München, Entscheidung vom 22. Februar 2024 - M 10 K 22.50479 (https://dejure.org/2024,5683)
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Volltextveröffentlichungen (2)

  • BAYERN | RECHT

    AsylG § 29 Abs. 1 Nr. 1 Buchst. a; AsylG § ... 34a Abs. 1 S. 4; VO (EU) 604/2013 (Dublin III-VO) Art. 3 Abs. 2 Unterabs. 2; Dublin III-VO Art. 3 Abs. 3; Dublin III-VO Art. 18 Abs. 2 Unterabs. 2; RL 2013/32/EU Art. 9 Abs. 2; RL 2013/32/EU Art. 33 Abs. 2 Buchst. c; RL 2013/32/EU Art. 39 Abs. 2 bis Abs. 4; RL 2008/115/EG Art. 2 Abs. 1; RL 2008/115/EG Art. 3 Nr. 3; RL 2008/115/EG Art. 3 Nr. 4; RL 2008/115/EG Art. 6 Abs. 1; EUV Art. 6 Abs. 3; GRCh Art. 4; GRCh Art. 52 Abs. 3 S. 1; EMRK Art. 3
    Dublin-Verfahren (Zielstaat Kroatien, Herkunftsstaat Türkei), Abschiebungsandrohung anstatt Abschiebungsanordnung, Grundsatz des gegenseitigen Vertrauens ("mutual trust"), Kettenabschiebungen von Kroatien nach Bosnien-Herzegowina und Serbien, Relevanz von ...

  • rewis.io

    Dublin-Verfahren (Zielstaat Kroatien, Herkunftsstaat Türkei), Abschiebungsandrohung anstatt Abschiebungsanordnung, Grundsatz des gegenseitigen Vertrauens ("mutual trust"), Kettenabschiebungen von Kroatien nach Bosnien-Herzegowina und Serbien, Relevanz von ...

 
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Wird zitiert von ... (11)Neu Zitiert selbst (68)

  • OVG Niedersachsen, 11.10.2023 - 10 LB 18/23

    Dublin-Rückkehrer; Kettenabschiebung; Kroatien; Push-Back; Rücküberstellung;

    Auszug aus VG München, 22.02.2024 - M 10 K 22.50479
    Es gebe auch keine belastbaren Erkenntnisse, die darauf hindeuteten, dass Personen wie die Kläger, die nach der Dublin III-VO wieder nach Kroatien überstellt würden, von illegalen Push-Backs oder Kettenabschiebungen betroffen sein könnten (unter Verweis insbesondere auf: NdsOVG, U.v. 11.10.2023 - 10 LB 18/23 - juris Rn. 47 ff.; B.v. 22.2.2023 - 10 LA 12/23 - juris Rn. 8; VGH BW, U.v. 11.5.2023 - A 4 S 2666/22 - juris Rn. 58).

    Auf der anderen Seite machen selbst schwerwiegende Schwachstellen oder Mängel im Asylverfahren oder in den Aufnahmebedingungen, die nicht nur vereinzelt vorkommen (und damit "systemisch" sind), eine Überstellung im Sinn von Art. 3 Abs. 2 Unterabs. 2 Dublin III-VO nicht unmöglich, wenn sich daraus im konkret zu entscheidenden Einzelfall keine Gefahr einer erniedrigenden oder unmenschlichen Behandlung entgegen Art. 4 GRCh ableiten lässt (vgl. NdsOVG, U.v. 11.10.2023 - 10 LB 18/23 - juris Rn. 28; vgl. für den Fall des Vorliegens einer konkreten Garantieerklärung durch den Dublin-Zielstaat bei ansonsten vorliegenden systemischem Mangel: BayVGH, B.v. 27.2.2023 - 24 ZB 22.50056 - juris Rn. 13).

    Die Kammer teilt dabei ausdrücklich die Prämisse, dass allein die Tatsache des Bestehens von Schwachstellen im Zielstaat, selbst wenn diese schwerwiegend sind, für sich genommen im Kontext des Art. 3 Abs. 2 Unterabs. 2 Dublin III-VO nicht ausreichend ist, sofern sich diese Tatsachen nicht auch im konkreten Fall auf die zu überstellende Person auswirken (vgl. NdsOVG, U.v. 11.10.2023 - 10 LB 18/23 - juris Rn. 28; ebenso VG Sigmaringen, B.v. 13.11.2023 - A 5 K 2470/23 - juris Rn. 41).

    Die Kammer übersieht bei dieser Bewertung insgesamt nicht, dass sich die Beurteilung der überstellungsrelevanten Lage in Kroatien in der Rechtsprechung (sowohl in der deutschen als auch der ausländischen) in tatsächlicher und rechtlicher Hinsicht als umstritten darstellt (systemische Mängel insgesamt ablehnend: VG Düsseldorf, B.v. 19.2.2024 - 12 L 261/24.A - juris; VG Ansbach, B.v. 16.2.2024 - AN 17 S 24.50087 - juris; VG Darmstadt, B.v. 19.2.2024 - 12 L 261/24.A - juris; VG Karlsruhe, U.v. 6.12.2023 - A 19 K 4445/23 - juris; NdsOVG, B.v. 4.12.2023 - 10 LB 91/23 - juris [Entscheidung gemäß § 130a VwGO]; NdsOVG, U.v. 11.10.2023 - 10 LB 18/23 - juris; VG Augsburg, B.v. 10.10.2023 - Au 9 S 23.50364 - juris; VG Karlsruhe, B.v. 29.6.2023 - A 19 K 2160/23 - BeckRS 2023, 16102, Rn. 18 ff.; VG München, U.v. 11.7.2023 - M 3 K 17.53546 - juris Rn. 27 ff.; VG Köln, B.v. 7.6.2023 - 6 L 858/23.A - juris Rn. 29 ff.; VGH BW, U.v. 11.5.2023 - A 4 S 2666/22 - juris; Schweizerisches Bundesverwaltungsgericht [BVGer], U.v. 22.3.2023 - E-1488/2020; NdsOVG, B.v. 22.2.2023 - 10 LA 12/23 - juris; VG Ansbach, B.v. 21.12.2022 - AN 14 S 22.50376 - juris; VG Leipzig, B.v. 6.12.2022 - 6 L 678/22.A - juris; VG Hannover, B.v. 21.11.2022 - 4 B 4791/22 - juris; VG Stuttgart, U.v. 30.9.2022 - A 13 K 4446/22 - juris; VG Aachen, B.v. 12.9.2022 - 6 L 551/22.A - juris; VG Göttingen, B.v. 8.7.2022 - 4 B 110/22 - juris; VG Düsseldorf, B.v. 4.2.2022 - 12 L 59/22.A - juris; VG Chemnitz, B.v. 10.12.2021 - 4 L 519/21.A - juris; a.A. VG Sigmaringen, B.v. 13.11.2023 - A 5 K 2470/23 - juris; VG Ansbach, B.v. 8.11.2023 - AN 14 S 23.50439 - juris [hinsichtlich anerkannt Schutzberechtigten]; VG Chemnitz, B.v. 25.10.2023 - 4 L 235.23.A - juris; VG Freiburg, B.v. 26.7.2022 - A 1 K 1805/22 - juris; VG Hannover, B.v. 7.9.2022 - 15 B 3250/22 - juris; VG Stuttgart, B.v. 2.9.2022 - A 16 K 3603/22 - juris; offenlassend als grundsätzlich bedeutsame Tatsachenfrage i.S.d. § 78 Abs. 3 Nr. 1 AsylG: VG Karlsruhe, B.v. 21.2.2023 - A 19 K 304/23 - juris Rn. 38 ff.; kritisch auch VG Saarlouis, B.v. 29.10.2020 - 5 L 762/20 - juris Rn. 31 ff., 53).

    Ausgehend von den obigen Ausführungen schließt sich die Kammer der von der Beklagten zitierten Rechtsprechung des Verwaltungsgerichtshofs Baden-Württemberg (U.v. 11.5.2023 - A 4 S 2666/22 - juris), der des Niedersächsischen Oberverwaltungsgerichts vom 11. Oktober 2023 (U.v. 11.10.2023 - 10 LB 18/23 - juris) sowie der diesen Urteilen folgenden untergerichtlichen Rechtsprechung nicht an.

    Abgesehen davon lassen die Ausführungen beider Obergerichte zum unionsrechtlichen Grundsatz des gegenseitigen Vertrauens eine argumentative Grundtendenz erkennen (vgl. VGH BW, U.v. 11.5.2023 - A 4 2666/22 - juris Rn. 78, 81; NdsOVG, U.v. 11.10.2023 - 10 LB 18/23 - juris Rn. 89), welche mit einem wohl möglicherweise überdehnenden Verständnis des Begriffs des "Vertrauens" als solchem einhergeht und jedenfalls die nach Art. 6 Abs. 3 EUV, Art. 52 Abs. 3 Satz 1 GRCh zu berücksichtigenden rechtlichen Maßgaben des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte nicht umsetzt (vgl. EGMR, U.v. 21.9.2019 (GK) - I. und A./Ungarn, Nr. 47287/15 - HUDOC Rn. 134, 141 m.w.N. = NVwZ 2020, 937/940; U.v. 23.5.2016 - Avoti?†?./Litauen, Nr. 17502/07 = HUDOC Rn. 114-116 = NJOZ 2018, 1515/1519; U.v. 3.7.2014 - Mohammadi/Österreich, Nr. 71932/12 - HUDOC Rn. 60 = BeckRS 2014, 127908; U.v. 21.1.2011 (GK) - M.S.S./Belgien u. Griechenland, Nr. 30696/09 - HUDOC Rn. 342 ff. = NVwZ 2011, 413 ff.).

    Die Argumentation des Verwaltungsgerichtshofs Baden-Württemberg (U.v. 11.5.2023 - A 4 2666/22 - juris Rn. 79) und des Niedersächsischen Oberverwaltungsgerichts (U.v. 11.10.2023 - 10 LB 18/23 - juris Rn. 89), dass Dublin-Rückkehrende in Deutschland vor einer Rückkehr nach Kroatien vorher regelmäßig anwaltlich vertreten seien und daher im Fall eines (Ketten-)Pushbacks nach Bosnien-Herzegowina oder Serbien Kontaktpersonen hätten, die sie hätten benachrichtigen können, überzeugt nicht.

    Soweit schließlich das Bundesamt sowie das Niedersächsische Oberverwaltungsgericht (U.v. 11.10.2023 - 10 LB 18/23 - juris Rn. 92) und der Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg (U.v. 11.5.2023 - A 4 S 2666/22 - juris Rn. 81) zentral darauf abheben, dass sich die Situation von Rücküberstellten im Rahmen des Dublin-Systems maßgeblich von derjenigen anderer Asylbewerber unterscheide, welche unmittelbar aus Drittstaaten oder im Wege informeller Rücküberstellungen nach Kroatien gelangen, vermag auch dies in zweifacher Hinsicht rechtlich nicht zu überzeugen.

    Zuletzt sind ebenso die Ausführungen des Niedersächsischen Oberverwaltungsgerichts sowie des Verwaltungsgerichtshofs Baden-Württemberg, die unionsrechtswidrige Behandlung eines Folgeantrags stelle keinen beachtlichen systemischen Mangel im Sinn von Art. 3 Abs. 2 Unterabs. 2 Dublin III-VO dar (vgl. NdsOVG, U.v. 11.10.2023 - 10 LB 18/23 - juris Rn. 94 ff.; VGH BW, U.v. 11.5.2023 - A 4 S 2666/22 - juris Rn. 85 ff.), nicht überzeugend.

  • EGMR, 21.11.2019 - 47287/15

    Transitzonen grundsätzlich erlaubt

    Auszug aus VG München, 22.02.2024 - M 10 K 22.50479
    Insoweit kann nach der Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte, die gemäß Art. 6 Abs. 3 EUV, Art. 52 Abs. 3 Satz 1 GRCh im Dublin-Rechtskontext zu berücksichtigen ist, der Grundsatz des "mutual trust" nicht im Sinn eines "blinden Vertrauens" zur Rechtfertigung von Überstellungen zwischen EU-Mitgliedstaaten verstanden und auch nicht "schematisch" bzw. "mechanisch" angewandt werden (stRspr, vgl. EGMR, U.v. 21.9.2019 (GK) - I. und A./Ungarn, Nr. 47287/15 - HUDOC Rn. 141 m.w.N. = NVwZ 2020, 937/940; U.v. 23.5.2016 - Avoti?†?./Litauen, Nr. 17502/07 = HUDOC Rn. 114-116 = NJOZ 2018, 1515/1519; U.v. 3.7.2014 - Mohammadi/Österreich, Nr. 71932/12 - HUDOC Rn. 60 = BeckRS 2014, 127908; U.v. 21.1.2011 (GK) - M.S.S./Belgien u. Griechenland, Nr. 30696/09 - HUDOC Rn. 342 ff. = NVwZ 2011, 413 ff.).

    In der zitierten Entscheidung I. und A./Ungarn hat der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte unter Verweis auf das M.S.S.-Urteil nachdrücklich bekräftigt, dass der abschiebende Staat nicht einfach unterstellen könne, der Asylbewerber werde im Drittstaat unter Einhaltung von Konventionsgarantien behandelt, er müsse vielmehr zunächst selbst prüfen, wie die dortigen Behörden ihr Asylrecht in der Praxis anwenden (vgl. EGMR, U.v. 21.9.2019 (GK) - I. und A./Ungarn, Nr. 47287/15 - HUDOC Rn. 141 m.w.N. = NVwZ 2020, 937/940).

    Die Zurückweisung oder umgehende Rückführung nach einem solchem Rückübernahmeabkommen, ohne ein geäußertes Asylgesuch zu beachten bzw. ohne Zugang zu einem Asylverfahren zu gewähren, verstößt gegen das aus Art. 3 EMRK abgeleitete Refoulement-Verbot und bei einem gruppenweisen Vorgehen auch gegen das Verbot der Kollektivausweisung (stRspr, vgl. EGMR, U.v. 8.7.2021 - Shahzad u.a./Ungarn, Nr. 12625/17 - HUDOC Rn. 62 = NVwZ-RR 2022, 737/740; U.v. 23.7.2020 - M.K. u.a./Polen, Nr. 40503/17, 42902/17, 43643/17 - HUDOC Rn. 167 ff., Rn. 180 ff. = NVwZ-RR 2021, 1029/1033 f.; U.v. 11.12.2018 - M.A. u.a./Litauen, Nr. 59793/17 - HUDOC Rn. 113 f. = NVwZ 2019, 865/868; U.v. 21.11.2019 (GK) - I. und A./Ungarn, Nr. 47287/15 - HUDOC Rn. 134/137, 158 ff. = NVwZ 2020, 937/938 f.; U.v. 15.12.2016 (GK), Khlaifia u.a./Italien, Nr. 16483/12, HUDOC Rn. 241 = BeckRS 2016, 139293; grundlegend EGMR, U.v. 23.2.2012 (GK) - Hirsi Jamaa u.a./Italien, Nr. 27765/09 - HUDOC Rn. 129, 146 ff. = NVwZ 2012, 809/813 f.).

    Dabei ist auch klarzustellen, dass sich die Gefahr dort sowohl in direkter Weise (also im Drittstaat selbst, z.B. aufgrund der allgemeinen Bedingungen dort) als auch in indirekter Weise (z.B. durch weitere Abschiebung in einen Viertstaat oder in das Herkunftsland) verwirklichen kann (stRspr, vgl. EGMR, U.v. 23.7.2020 - M.K. u.a./Polen, Nr. 40503/17, 42902/17, 43643/17 - HUDOC Rn. 171 = NVwZ-RR 2021, 1029/1033; U.v. 21.11.2019 (GK) - I. und A./Ungarn, Nr. 47287/15 - HUDOC Rn. 131 = NVwZ 2020, 937/939).

    Abgesehen davon steht das zitierte Urteil des Gerichtshofs der Europäischen Union in der Sache "M.", wie bereits zutreffend angemerkt worden ist (vgl. Gutmann, NVwZ 2016, 753/756), sowohl auf abstrakter als auch auf konkreter Ebene in nicht auflösbaren rechtlichen Friktionen und Wertungswidersprüchen mit gleich mehreren (neueren und älteren) Judikaten des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte (vgl. EGMR, U.v. 8.7.2021 - Shahzad u.a./Ungarn, Nr. 12625/17 - HUDOC Rn. 62 = NVwZ-RR 2022, 737/740; U.v. 23.7.2020 - M.K. u.a./Polen, Nr. 40503/17, 42902/17, 43643/17 - HUDOC Rn. 171 = NVwZ-RR 2021, 1029/1033; U.v. 21.11.2019 (GK) - I. und A./Ungarn, Nr. 47287/15 - HUDOC Rn. 134, 141 = NVwZ 2020, 937/940; U.v. 3.7.2014 - Mohammadi/Österreich, Nr. 71932/12 - HUDOC Rn. 60 = BeckRS 2014, 127908; U.v. 21.1.2011 (GK) - M.S.S./Belgien u. Griechenland, Nr. 30696/09 - HUDOC Rn. 342 ff. = NVwZ 2011, 413 ff.), die in zwei Fällen überdies ebenso konkret Abschiebungen nach Serbien betrafen.

    Abgesehen davon lassen die Ausführungen beider Obergerichte zum unionsrechtlichen Grundsatz des gegenseitigen Vertrauens eine argumentative Grundtendenz erkennen (vgl. VGH BW, U.v. 11.5.2023 - A 4 2666/22 - juris Rn. 78, 81; NdsOVG, U.v. 11.10.2023 - 10 LB 18/23 - juris Rn. 89), welche mit einem wohl möglicherweise überdehnenden Verständnis des Begriffs des "Vertrauens" als solchem einhergeht und jedenfalls die nach Art. 6 Abs. 3 EUV, Art. 52 Abs. 3 Satz 1 GRCh zu berücksichtigenden rechtlichen Maßgaben des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte nicht umsetzt (vgl. EGMR, U.v. 21.9.2019 (GK) - I. und A./Ungarn, Nr. 47287/15 - HUDOC Rn. 134, 141 m.w.N. = NVwZ 2020, 937/940; U.v. 23.5.2016 - Avoti?†?./Litauen, Nr. 17502/07 = HUDOC Rn. 114-116 = NJOZ 2018, 1515/1519; U.v. 3.7.2014 - Mohammadi/Österreich, Nr. 71932/12 - HUDOC Rn. 60 = BeckRS 2014, 127908; U.v. 21.1.2011 (GK) - M.S.S./Belgien u. Griechenland, Nr. 30696/09 - HUDOC Rn. 342 ff. = NVwZ 2011, 413 ff.).

    Die gegenteilige Annahme ließe sich auch weder mit den genannten konventionsrechtlichen Prüfungsvorgaben des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte bei Abschiebungen in einen Drittstaat (vgl. EGMR, U.v. 21.9.2019 (GK) - I. und A./Ungarn, Nr. 47287/15 - HUDOC Rn. 134, 141 m.w.N. = NVwZ 2020, 937/940; U.v. 23.5.2016 - Avoti?†?./Litauen, Nr. 17502/07 = HUDOC Rn. 114-116 = NJOZ 2018, 1515/1519; U.v. 3.7.2014 - Mohammadi/Österreich, Nr. 71932/12 - HUDOC Rn. 60 = BeckRS 2014, 127908; U.v. 21.1.2011 (GK) - M.S.S./Belgien u. Griechenland, Nr. 30696/09 - HUDOC Rn. 342 ff. = NVwZ 2011, 413 ff.), Art. 3 Abs. 2 CAT noch Art. 52 Abs. 3 Satz 1 GRCh vereinbaren.

  • EGMR - 18810/19 (anhängig)

    S.B. v. CROATIA and 2 other applications

    Auszug aus VG München, 22.02.2024 - M 10 K 22.50479
    A/HRC/50/31, Rn. 49 m.w.N.; CPT, Report to the Croatian Government on the visit to Croatia carried out by the European Committee for the Prevention of Torture and Inhuman or Degrading Treatment or Punishment from 10 to 14 August 2020 [veröffentlicht 3.12.2021], CPT/Inf 2021., Rn. 41 f.; Third Party Intervention by the Council of Europe Commissioner for Human Rights, No. 18810/19, 18865/19 and 23495/19, S.B. v. Croatia, A.A. v. Croatia and A.B. v. Croatia, Rn. 24; vgl. auch Raad van State, U.v. 13.4.2022 - 202104072/1/V3 = ECLI:NL:RVS:2022:1042, Rn. 3.2 m.w.N.).

    So wird etwa für das Jahr 2021 davon berichtet, dass 9.114 Personen von Kroatien nach Bosnien-Herzegowina gelangt seien, wovon ein signifikanter Anteil Kettenabschiebungen gewesen sei (vgl. AIDA, Country Report Croatia, 2021, S. 24: "According to the Danish Refugee Council [DRC], 9,114 persons have been pushed back from Croatia to Bosnia and Herzegovina [BiH] in 2021, including vulnerable categories [...] out of which a significant number of individuals were subject to chain refoulement"; vgl. eingehend und ausführlich auch HRW-Bericht, S. 66 ff.; Third Party Intervention by the Council of Europe Commissioner for Human Rights, No. 18810/19, 18865/19 and 23495/19, S.B. v. Croatia, A.A. v. Croatia and A.B. v. Croatia, Rn. 16).

    So geht bereits aus einem anhängigen Individualbeschwerdeverfahren vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte der Vorwurf hervor, dass Kroatien nicht nur mit der Abschiebung als solche gegen Art. 3 EMRK verstoßen habe, sondern auch, dass die Beschwerdeführer dort "grässlichen Lebensbedingungen" ("dire living conditions") und einem dysfunktionalen Asylsystem ausgesetzt gewesen seien (S.B. u.a./Kroatien, Nr. 18810/19, veröffentlicht am 25.5.2020, abrufbar unter: https://....int/eng?i=001-202733).

    In einer Interventionserklärung gemäß Art. 36 Abs. 3 EMRK im (anhängigen) Individualbeschwerdeverfahren S.B. u.a./Kroatien (Nr. 18810/19, 18865/19 und 23495/19 - https://hudoc.echr.coe.int/eng?i=001-202733) vom 22. Dezember 2020 (CommDH2020.33) hat die Menschenrechtskommissarin des Europarats ausgeführt, dass es in Bosnien-Herzegowina schwerwiegende Hürden für Asylsuchende gebe, Zugang zu einer angemessenen Unterkunft zu bekommen.

    Die Menschenrechtskommissarin drücke ihre Besorgnis darüber aus, dass viele Geflüchtete bzw. Migranten, darunter Familien mit Kindern, auf der Straße schlafen würden und keinen regelmäßigen Zugang zu Essen hätten (vgl. Third Party Intervention by the Council of Europe Commissioner for Human Rights, No. 18810/19, 18865/19 and 23495/19, S.B. v. Croatia, A.A. v. Croatia and A.B. v. Croatia, Rn. 35).

    Nach diesen gefestigten Rechtsprechungsmaßstäben des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte teilt die Kammer die bereits länger bestehende Einschätzung verschiedener Organe des Europarats, dass sowohl die oben beschriebenen Pushback-Praktiken im Allgemeinen als auch Kettenabschiebungen im Besonderen gegen das völkerrechtliche Refoulement-Verbot und das Verbot der Kollektivausweisung verstoßen (vgl. Third Party Intervention by the Council of Europe Commissioner for Human Rights, No. 18810/19, 18865/19 and 23495/19, S.B. v. Croatia, A.A. v. Croatia and A.B. v. Croatia, Rn. 8 m.w.N.).

  • EGMR, 21.01.2011 - 30696/09

    Belgische Behörden hätten Asylbewerber nicht nach Griechenland abschieben dürfen

    Auszug aus VG München, 22.02.2024 - M 10 K 22.50479
    Insoweit kann nach der Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte, die gemäß Art. 6 Abs. 3 EUV, Art. 52 Abs. 3 Satz 1 GRCh im Dublin-Rechtskontext zu berücksichtigen ist, der Grundsatz des "mutual trust" nicht im Sinn eines "blinden Vertrauens" zur Rechtfertigung von Überstellungen zwischen EU-Mitgliedstaaten verstanden und auch nicht "schematisch" bzw. "mechanisch" angewandt werden (stRspr, vgl. EGMR, U.v. 21.9.2019 (GK) - I. und A./Ungarn, Nr. 47287/15 - HUDOC Rn. 141 m.w.N. = NVwZ 2020, 937/940; U.v. 23.5.2016 - Avoti?†?./Litauen, Nr. 17502/07 = HUDOC Rn. 114-116 = NJOZ 2018, 1515/1519; U.v. 3.7.2014 - Mohammadi/Österreich, Nr. 71932/12 - HUDOC Rn. 60 = BeckRS 2014, 127908; U.v. 21.1.2011 (GK) - M.S.S./Belgien u. Griechenland, Nr. 30696/09 - HUDOC Rn. 342 ff. = NVwZ 2011, 413 ff.).

    Da Griechenland aufgrund struktureller Vollzugsprobleme in der Umsetzung des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems, insbesondere in der richtlinienkonformen Unterbringung von Asylsuchenden als Dublin-Zielstaat für Rückführungen seit geraumer Zeit ausfällt (vgl. dazu bereits EGMR, U.v. 21.1.2011 (GK) - M.S.S./Belgien u. Griechenland, Nr. 30696/09 - HUDOC = NVwZ 2011, 413 ff.), ist Kroatien als zuständiger Mitgliedstaat faktisch umso stärker von der irregulären Einwanderung von Migranten betroffen, da (auch) ihm Überstellungen nach Griechenland infolge systemischer Mängel in den dortigen Aufnahmebedingungen nicht möglich sein dürften (vgl. allg. zu den Aufnahmebedingungen in Griechenland: VG München, B.v. 4.5.2021 - M 22 E 21.30294 - juris Rn. 101 m.w.N.).

    Abgesehen davon steht das zitierte Urteil des Gerichtshofs der Europäischen Union in der Sache "M.", wie bereits zutreffend angemerkt worden ist (vgl. Gutmann, NVwZ 2016, 753/756), sowohl auf abstrakter als auch auf konkreter Ebene in nicht auflösbaren rechtlichen Friktionen und Wertungswidersprüchen mit gleich mehreren (neueren und älteren) Judikaten des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte (vgl. EGMR, U.v. 8.7.2021 - Shahzad u.a./Ungarn, Nr. 12625/17 - HUDOC Rn. 62 = NVwZ-RR 2022, 737/740; U.v. 23.7.2020 - M.K. u.a./Polen, Nr. 40503/17, 42902/17, 43643/17 - HUDOC Rn. 171 = NVwZ-RR 2021, 1029/1033; U.v. 21.11.2019 (GK) - I. und A./Ungarn, Nr. 47287/15 - HUDOC Rn. 134, 141 = NVwZ 2020, 937/940; U.v. 3.7.2014 - Mohammadi/Österreich, Nr. 71932/12 - HUDOC Rn. 60 = BeckRS 2014, 127908; U.v. 21.1.2011 (GK) - M.S.S./Belgien u. Griechenland, Nr. 30696/09 - HUDOC Rn. 342 ff. = NVwZ 2011, 413 ff.), die in zwei Fällen überdies ebenso konkret Abschiebungen nach Serbien betrafen.

    Abgesehen davon lassen die Ausführungen beider Obergerichte zum unionsrechtlichen Grundsatz des gegenseitigen Vertrauens eine argumentative Grundtendenz erkennen (vgl. VGH BW, U.v. 11.5.2023 - A 4 2666/22 - juris Rn. 78, 81; NdsOVG, U.v. 11.10.2023 - 10 LB 18/23 - juris Rn. 89), welche mit einem wohl möglicherweise überdehnenden Verständnis des Begriffs des "Vertrauens" als solchem einhergeht und jedenfalls die nach Art. 6 Abs. 3 EUV, Art. 52 Abs. 3 Satz 1 GRCh zu berücksichtigenden rechtlichen Maßgaben des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte nicht umsetzt (vgl. EGMR, U.v. 21.9.2019 (GK) - I. und A./Ungarn, Nr. 47287/15 - HUDOC Rn. 134, 141 m.w.N. = NVwZ 2020, 937/940; U.v. 23.5.2016 - Avoti?†?./Litauen, Nr. 17502/07 = HUDOC Rn. 114-116 = NJOZ 2018, 1515/1519; U.v. 3.7.2014 - Mohammadi/Österreich, Nr. 71932/12 - HUDOC Rn. 60 = BeckRS 2014, 127908; U.v. 21.1.2011 (GK) - M.S.S./Belgien u. Griechenland, Nr. 30696/09 - HUDOC Rn. 342 ff. = NVwZ 2011, 413 ff.).

    Die gegenteilige Annahme ließe sich auch weder mit den genannten konventionsrechtlichen Prüfungsvorgaben des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte bei Abschiebungen in einen Drittstaat (vgl. EGMR, U.v. 21.9.2019 (GK) - I. und A./Ungarn, Nr. 47287/15 - HUDOC Rn. 134, 141 m.w.N. = NVwZ 2020, 937/940; U.v. 23.5.2016 - Avoti?†?./Litauen, Nr. 17502/07 = HUDOC Rn. 114-116 = NJOZ 2018, 1515/1519; U.v. 3.7.2014 - Mohammadi/Österreich, Nr. 71932/12 - HUDOC Rn. 60 = BeckRS 2014, 127908; U.v. 21.1.2011 (GK) - M.S.S./Belgien u. Griechenland, Nr. 30696/09 - HUDOC Rn. 342 ff. = NVwZ 2011, 413 ff.), Art. 3 Abs. 2 CAT noch Art. 52 Abs. 3 Satz 1 GRCh vereinbaren.

    Eine entsprechende Vermutungsregel im Sinn eines gegenseitigen Vertrauens kennt das Konventionsrecht unter Berücksichtigung der Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte (und anders als in der Rechtsprechung des Gerichtshofs der Europäischen Union zu Art. 67 AEUV) gerade nicht (vgl. EGMR, U.v. 21.1.2011 (GK) - M.S.S./Belgien u. Griechenland, Nr. 30696/09 - HUDOC Rn. 338 - 340 = NVwZ 2011, 413/417).

  • VGH Baden-Württemberg, 11.05.2023 - A 4 S 2666/22

    Dublin-Rückkehrer; Kroatien; systemische Schwachstellen aufgrund von Push-Backs

    Auszug aus VG München, 22.02.2024 - M 10 K 22.50479
    Es gebe auch keine belastbaren Erkenntnisse, die darauf hindeuteten, dass Personen wie die Kläger, die nach der Dublin III-VO wieder nach Kroatien überstellt würden, von illegalen Push-Backs oder Kettenabschiebungen betroffen sein könnten (unter Verweis insbesondere auf: NdsOVG, U.v. 11.10.2023 - 10 LB 18/23 - juris Rn. 47 ff.; B.v. 22.2.2023 - 10 LA 12/23 - juris Rn. 8; VGH BW, U.v. 11.5.2023 - A 4 S 2666/22 - juris Rn. 58).

    Die Kammer übersieht bei dieser Bewertung insgesamt nicht, dass sich die Beurteilung der überstellungsrelevanten Lage in Kroatien in der Rechtsprechung (sowohl in der deutschen als auch der ausländischen) in tatsächlicher und rechtlicher Hinsicht als umstritten darstellt (systemische Mängel insgesamt ablehnend: VG Düsseldorf, B.v. 19.2.2024 - 12 L 261/24.A - juris; VG Ansbach, B.v. 16.2.2024 - AN 17 S 24.50087 - juris; VG Darmstadt, B.v. 19.2.2024 - 12 L 261/24.A - juris; VG Karlsruhe, U.v. 6.12.2023 - A 19 K 4445/23 - juris; NdsOVG, B.v. 4.12.2023 - 10 LB 91/23 - juris [Entscheidung gemäß § 130a VwGO]; NdsOVG, U.v. 11.10.2023 - 10 LB 18/23 - juris; VG Augsburg, B.v. 10.10.2023 - Au 9 S 23.50364 - juris; VG Karlsruhe, B.v. 29.6.2023 - A 19 K 2160/23 - BeckRS 2023, 16102, Rn. 18 ff.; VG München, U.v. 11.7.2023 - M 3 K 17.53546 - juris Rn. 27 ff.; VG Köln, B.v. 7.6.2023 - 6 L 858/23.A - juris Rn. 29 ff.; VGH BW, U.v. 11.5.2023 - A 4 S 2666/22 - juris; Schweizerisches Bundesverwaltungsgericht [BVGer], U.v. 22.3.2023 - E-1488/2020; NdsOVG, B.v. 22.2.2023 - 10 LA 12/23 - juris; VG Ansbach, B.v. 21.12.2022 - AN 14 S 22.50376 - juris; VG Leipzig, B.v. 6.12.2022 - 6 L 678/22.A - juris; VG Hannover, B.v. 21.11.2022 - 4 B 4791/22 - juris; VG Stuttgart, U.v. 30.9.2022 - A 13 K 4446/22 - juris; VG Aachen, B.v. 12.9.2022 - 6 L 551/22.A - juris; VG Göttingen, B.v. 8.7.2022 - 4 B 110/22 - juris; VG Düsseldorf, B.v. 4.2.2022 - 12 L 59/22.A - juris; VG Chemnitz, B.v. 10.12.2021 - 4 L 519/21.A - juris; a.A. VG Sigmaringen, B.v. 13.11.2023 - A 5 K 2470/23 - juris; VG Ansbach, B.v. 8.11.2023 - AN 14 S 23.50439 - juris [hinsichtlich anerkannt Schutzberechtigten]; VG Chemnitz, B.v. 25.10.2023 - 4 L 235.23.A - juris; VG Freiburg, B.v. 26.7.2022 - A 1 K 1805/22 - juris; VG Hannover, B.v. 7.9.2022 - 15 B 3250/22 - juris; VG Stuttgart, B.v. 2.9.2022 - A 16 K 3603/22 - juris; offenlassend als grundsätzlich bedeutsame Tatsachenfrage i.S.d. § 78 Abs. 3 Nr. 1 AsylG: VG Karlsruhe, B.v. 21.2.2023 - A 19 K 304/23 - juris Rn. 38 ff.; kritisch auch VG Saarlouis, B.v. 29.10.2020 - 5 L 762/20 - juris Rn. 31 ff., 53).

    Ausgehend von den obigen Ausführungen schließt sich die Kammer der von der Beklagten zitierten Rechtsprechung des Verwaltungsgerichtshofs Baden-Württemberg (U.v. 11.5.2023 - A 4 S 2666/22 - juris), der des Niedersächsischen Oberverwaltungsgerichts vom 11. Oktober 2023 (U.v. 11.10.2023 - 10 LB 18/23 - juris) sowie der diesen Urteilen folgenden untergerichtlichen Rechtsprechung nicht an.

    Soweit schließlich das Bundesamt sowie das Niedersächsische Oberverwaltungsgericht (U.v. 11.10.2023 - 10 LB 18/23 - juris Rn. 92) und der Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg (U.v. 11.5.2023 - A 4 S 2666/22 - juris Rn. 81) zentral darauf abheben, dass sich die Situation von Rücküberstellten im Rahmen des Dublin-Systems maßgeblich von derjenigen anderer Asylbewerber unterscheide, welche unmittelbar aus Drittstaaten oder im Wege informeller Rücküberstellungen nach Kroatien gelangen, vermag auch dies in zweifacher Hinsicht rechtlich nicht zu überzeugen.

    Zuletzt sind ebenso die Ausführungen des Niedersächsischen Oberverwaltungsgerichts sowie des Verwaltungsgerichtshofs Baden-Württemberg, die unionsrechtswidrige Behandlung eines Folgeantrags stelle keinen beachtlichen systemischen Mangel im Sinn von Art. 3 Abs. 2 Unterabs. 2 Dublin III-VO dar (vgl. NdsOVG, U.v. 11.10.2023 - 10 LB 18/23 - juris Rn. 94 ff.; VGH BW, U.v. 11.5.2023 - A 4 S 2666/22 - juris Rn. 85 ff.), nicht überzeugend.

  • EGMR, 23.07.2020 - 40503/17

    M.K. AND OTHERS v. POLAND

    Auszug aus VG München, 22.02.2024 - M 10 K 22.50479
    Die Zurückweisung oder umgehende Rückführung nach einem solchem Rückübernahmeabkommen, ohne ein geäußertes Asylgesuch zu beachten bzw. ohne Zugang zu einem Asylverfahren zu gewähren, verstößt gegen das aus Art. 3 EMRK abgeleitete Refoulement-Verbot und bei einem gruppenweisen Vorgehen auch gegen das Verbot der Kollektivausweisung (stRspr, vgl. EGMR, U.v. 8.7.2021 - Shahzad u.a./Ungarn, Nr. 12625/17 - HUDOC Rn. 62 = NVwZ-RR 2022, 737/740; U.v. 23.7.2020 - M.K. u.a./Polen, Nr. 40503/17, 42902/17, 43643/17 - HUDOC Rn. 167 ff., Rn. 180 ff. = NVwZ-RR 2021, 1029/1033 f.; U.v. 11.12.2018 - M.A. u.a./Litauen, Nr. 59793/17 - HUDOC Rn. 113 f. = NVwZ 2019, 865/868; U.v. 21.11.2019 (GK) - I. und A./Ungarn, Nr. 47287/15 - HUDOC Rn. 134/137, 158 ff. = NVwZ 2020, 937/938 f.; U.v. 15.12.2016 (GK), Khlaifia u.a./Italien, Nr. 16483/12, HUDOC Rn. 241 = BeckRS 2016, 139293; grundlegend EGMR, U.v. 23.2.2012 (GK) - Hirsi Jamaa u.a./Italien, Nr. 27765/09 - HUDOC Rn. 129, 146 ff. = NVwZ 2012, 809/813 f.).

    Dabei ist auch klarzustellen, dass sich die Gefahr dort sowohl in direkter Weise (also im Drittstaat selbst, z.B. aufgrund der allgemeinen Bedingungen dort) als auch in indirekter Weise (z.B. durch weitere Abschiebung in einen Viertstaat oder in das Herkunftsland) verwirklichen kann (stRspr, vgl. EGMR, U.v. 23.7.2020 - M.K. u.a./Polen, Nr. 40503/17, 42902/17, 43643/17 - HUDOC Rn. 171 = NVwZ-RR 2021, 1029/1033; U.v. 21.11.2019 (GK) - I. und A./Ungarn, Nr. 47287/15 - HUDOC Rn. 131 = NVwZ 2020, 937/939).

    Abgesehen davon steht das zitierte Urteil des Gerichtshofs der Europäischen Union in der Sache "M.", wie bereits zutreffend angemerkt worden ist (vgl. Gutmann, NVwZ 2016, 753/756), sowohl auf abstrakter als auch auf konkreter Ebene in nicht auflösbaren rechtlichen Friktionen und Wertungswidersprüchen mit gleich mehreren (neueren und älteren) Judikaten des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte (vgl. EGMR, U.v. 8.7.2021 - Shahzad u.a./Ungarn, Nr. 12625/17 - HUDOC Rn. 62 = NVwZ-RR 2022, 737/740; U.v. 23.7.2020 - M.K. u.a./Polen, Nr. 40503/17, 42902/17, 43643/17 - HUDOC Rn. 171 = NVwZ-RR 2021, 1029/1033; U.v. 21.11.2019 (GK) - I. und A./Ungarn, Nr. 47287/15 - HUDOC Rn. 134, 141 = NVwZ 2020, 937/940; U.v. 3.7.2014 - Mohammadi/Österreich, Nr. 71932/12 - HUDOC Rn. 60 = BeckRS 2014, 127908; U.v. 21.1.2011 (GK) - M.S.S./Belgien u. Griechenland, Nr. 30696/09 - HUDOC Rn. 342 ff. = NVwZ 2011, 413 ff.), die in zwei Fällen überdies ebenso konkret Abschiebungen nach Serbien betrafen.

    Dies gilt auch für die Bemerkung, dass Kroatien als einziger EU-Staat eine unabhängige Stelle zur Überwachung der Handlungen von Polizeibeamten im Kontext der Fluchtmigration eingerichtet habe, was nicht stimmt, da auch andere EU-Staaten derartige Stellen im Grenzschutz eingerichtet haben (vgl. beispielhaft EGMR, U.v. 23.7.2020 - M.K. u.a./Polen, Nr. 40503/17, 42902/17, 43643/17 - HUDOC Rn. 174 = NVwZ-RR 2021, 1029/1033).

  • EuGH, 17.03.2016 - C-695/15

    Die Dublin-III-Verordnung gestattet es den Mitgliedstaaten, eine Person, die um

    Auszug aus VG München, 22.02.2024 - M 10 K 22.50479
    An dieser Bewertung (bezogen sowohl auf Art. 3 Abs. 3 als auch Abs. 2 Unterabs. 2 Dublin III-VO hinsichtlich der Gefahr von Kettenabschiebungen) sieht sich die Kammer auch insgesamt nicht durch das Urteil des Gerichtshofs der Europäischen Union vom 17. März 2016 gehindert (vgl. EuGH, U.v. 17.3.2016 - C-695/15 PPU, Rs. "Mirza" - juris Rn. 63 = NVwZ 2016, 753 ff. m. Anm. Gutmann [Abschiebung nach Serbien gemäß Art. 38 Abs. 1 RL 2013/32/EU]).

    Abgesehen davon steht das zitierte Urteil des Gerichtshofs der Europäischen Union in der Sache "M.", wie bereits zutreffend angemerkt worden ist (vgl. Gutmann, NVwZ 2016, 753/756), sowohl auf abstrakter als auch auf konkreter Ebene in nicht auflösbaren rechtlichen Friktionen und Wertungswidersprüchen mit gleich mehreren (neueren und älteren) Judikaten des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte (vgl. EGMR, U.v. 8.7.2021 - Shahzad u.a./Ungarn, Nr. 12625/17 - HUDOC Rn. 62 = NVwZ-RR 2022, 737/740; U.v. 23.7.2020 - M.K. u.a./Polen, Nr. 40503/17, 42902/17, 43643/17 - HUDOC Rn. 171 = NVwZ-RR 2021, 1029/1033; U.v. 21.11.2019 (GK) - I. und A./Ungarn, Nr. 47287/15 - HUDOC Rn. 134, 141 = NVwZ 2020, 937/940; U.v. 3.7.2014 - Mohammadi/Österreich, Nr. 71932/12 - HUDOC Rn. 60 = BeckRS 2014, 127908; U.v. 21.1.2011 (GK) - M.S.S./Belgien u. Griechenland, Nr. 30696/09 - HUDOC Rn. 342 ff. = NVwZ 2011, 413 ff.), die in zwei Fällen überdies ebenso konkret Abschiebungen nach Serbien betrafen.

    Derartige rechtliche Friktionen sollen aber nach Art. 6 Abs. 3 EUV, Art. 52 Abs. 3 Satz 1 GRCh eigentlich gerade vermieden werden, die konkret ursächlich darin liegen, dass sich der Gerichtshof der Europäischen Union in der Rechtssache "M." mit seinen Ausführungen zu Art. 38 und Art. 39 RL 2013/32/EU jedenfalls nicht mit den sich aus Art. 3 EMRK ergebenden konventionsrechtlichen Garantien, wie sie sich bereits aus der Entscheidung M.S.S./Griechenland entnehmen lassen, befasst hat (vgl. Anm. Gutmann, NVwZ 2016, 753/756).

    In diesem Zusammenhang hat der Gerichtshof der Europäischen Union geurteilt, dass der zuständige Dublin-Staat gerade nicht verpflichtet sei, den ersuchenden Mitgliedstaat über die beabsichtigte Ablehnung des Asylantrags unter Verweis auf nationale Drittstaatenregelungen zu informieren (vgl. EuGH, U.v. 17.3.2016 - C-695/15 PPU, Rs. "Mirza" - juris Rn. 61 = NVwZ 2016, 753/755 m. Anm. Gutmann).

  • VGH Bayern, 23.03.2017 - 13a B 17.50003

    Das ungarische Asylverfahren und die Aufnahmebedingungen leiden an systemischen

    Auszug aus VG München, 22.02.2024 - M 10 K 22.50479
    Dementsprechend haben ab Ende 2016 bzw. insbesondere im Jahr 2017 und danach verschiedene Obergerichte entschieden, dass infolge der nationalen Gesetzgebung Ungarns zur Einordnung Serbiens als sicherer Drittstaat gemäß Art. 38 Abs. 1 RL 2013/32/EU und des Vollzugs des bilateralen Rückübernahmeabkommens mit Serbien für Dublin-Rückkehrende in Ungarn die ernsthafte Gefahr bestehe, im Wege der Kettenabschiebung weiter nach Serbien abgeschoben zu werden (vgl. BayVGH, U.v. 23.3.2017 - 13a B 17.50003 - juris Rn. 32-34; HessVGH, U.v. 1.9.2017 - 4 A 2987/16.A - juris Rn. 48-51; OVG Saarl, U.v. 9.3.2017 - 2 A 364/16 - juris Rn. 28; NdsOVG, U.v. 20.12.2016 - 8 LB 184/15 - juris Rn. 48-52).

    Aus dem zitierten Urteil des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs vom 23. März 2017 (13a B 17.50003 - juris Rn. 32-34) lässt sich - wie auch aus den anderen zitierten obergerichtlichen Entscheidungen - der abstrakte Rechtssatz entnehmen, dass der Inhalt nationaler Drittstaatenregelungen sowie völkerrechtlicher Abkommen des Dublin-Zielstaats mit einem Nicht-EU-Drittstaat unter Berücksichtigung der Vollzugspraxis zum Gegenstand einer Gefahrenprognose im Kontext des Art. 3 Abs. 2 Unterabs. 2 Dublin III-VO gemacht werden darf und muss.

    Sofern die Beklagte der Ansicht ist, dass den Klägern keine weitergehende Rücküberstellung von Kroatien nach Bosnien-Herzegowina entgegen des Refoulement-Verbots drohe, wäre es - gerade unter Berücksichtigung der tatbestandlichen Rückübernahmeverpflichtung Bosnien-Herzegowinas gemäß Art. 2 Abs. 1 des bilateralen Rückübernahmeabkommens und der in das Verfahren eingeführten Erkenntnisse zur allgemeinen Vollzugspraxis dieses Abkommens seit April/Mai 2023 - ihre Aufgabe gewesen, Gründe bzw. gegenteilige Erkenntnisse vorzulegen (vgl. mutatis mutandis zum Mitgliedstaat Ungarn nachdrücklich: BayVGH, U.v. 23.3.2017 - 13a B 17.50003 - juris Rn. 34 a.E.).

    Unabhängig davon schließt die positive Beantwortung eines Wiederaufnahmegesuchs gemäß Art. 25 Abs. 1 Dublin III-VO nicht die Möglichkeit aus, dass die rücküberstellte Person durch den zuständigen Dublin-Staat anschließend unter Anwendung nationaler Drittstaatenregelungen sowie bilateraler völkerrechtlicher Rückübernahmeabkommen in einen Drittstaat weitergeschoben wird (vgl. nochmals ausdrücklich BayVGH, U.v. 23.3.2017 - 13a B 17.50003 - juris Rn. 32-34; HessVGH, U.v. 1.9.2017 - 4 A 2987/16.A - juris Rn. 48-51; OVG Saarl, U.v. 9.3.2017 - 2 A 364/16 - juris Rn. 28; NdsOVG, U.v. 20.12.2016 - 8 LB 184/15 - juris Rn. 48-52).

  • VGH Bayern, 27.02.2023 - 24 ZB 22.50056

    Unbegründeter Antrag auf Zulassung der Berufung (Dublin-Verfahren)

    Auszug aus VG München, 22.02.2024 - M 10 K 22.50479
    Auf der anderen Seite machen selbst schwerwiegende Schwachstellen oder Mängel im Asylverfahren oder in den Aufnahmebedingungen, die nicht nur vereinzelt vorkommen (und damit "systemisch" sind), eine Überstellung im Sinn von Art. 3 Abs. 2 Unterabs. 2 Dublin III-VO nicht unmöglich, wenn sich daraus im konkret zu entscheidenden Einzelfall keine Gefahr einer erniedrigenden oder unmenschlichen Behandlung entgegen Art. 4 GRCh ableiten lässt (vgl. NdsOVG, U.v. 11.10.2023 - 10 LB 18/23 - juris Rn. 28; vgl. für den Fall des Vorliegens einer konkreten Garantieerklärung durch den Dublin-Zielstaat bei ansonsten vorliegenden systemischem Mangel: BayVGH, B.v. 27.2.2023 - 24 ZB 22.50056 - juris Rn. 13).

    Ob die zu überstellende Person (in ihrer Eigenschaft als Dublin-Rückkehrer) von einem auf abstrakter Ebene geprüften Mangel bzw. einer Schwachstelle im Asylsystem oder in den Aufnahmebedingungen konkret betroffen ist, ist eine in jedem Einzelfall gesondert zu prüfende Voraussetzung (vgl. auch ausdrücklich BayVGH, U.v. 4.3.2024 - 24 B 22.30376 - BeckRS 2024, 3997 Rn. 21 m.w.N.; B.v. 27.2.2023 - 24 ZB 22.50056 - juris Rn. 13 a.E.: "[s]ystemischen Mangel ausgesetzt sein werden, welcher zu einer Verletzung von Art. 4 GRCh bzw. Art. 3 EMRK führen kann" [Hervorhebung durch Gericht]).

    Sinn und Zweck der Einholung einer Zusicherung ist, trotz einer bestehenden kritischen Situation durch detaillierte und zuverlässige Informationen sicherzustellen, dass betroffene Asylsuchende dennoch keinem systemischen Mangel ausgesetzt sein werden, welcher zu einer Verletzung von Art. 4 GRCh bzw. Art. 3 EMRK führen kann (vgl. BayVGH, B.v. 27.2.2023 - 24 ZB 22.50056 - juris Rn. 13).

    Unabhängig davon stellt das vom Bundesamt vorgelegte Schreiben des kroatischen Innenministeriums aus dem Frühjahr 2022 aber auch keine individuelle Zusicherung im Rechtsinn dar, da die in der höchstrichterlichen Rechtsprechung genannten erforderlichen Kriterien nicht erfüllt sind (vgl. zu den Maßstäben: BayVGH, B.v. 27.2.2023 - 24 ZB 22.50056 - juris Rn. 13 m.w.N.).

  • EGMR, 03.07.2014 - 71932/12

    Ungarn, Dublinverfahren, UNHCR, Dublin II-VO, Dublin III-Verordnung,

    Auszug aus VG München, 22.02.2024 - M 10 K 22.50479
    Insoweit kann nach der Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte, die gemäß Art. 6 Abs. 3 EUV, Art. 52 Abs. 3 Satz 1 GRCh im Dublin-Rechtskontext zu berücksichtigen ist, der Grundsatz des "mutual trust" nicht im Sinn eines "blinden Vertrauens" zur Rechtfertigung von Überstellungen zwischen EU-Mitgliedstaaten verstanden und auch nicht "schematisch" bzw. "mechanisch" angewandt werden (stRspr, vgl. EGMR, U.v. 21.9.2019 (GK) - I. und A./Ungarn, Nr. 47287/15 - HUDOC Rn. 141 m.w.N. = NVwZ 2020, 937/940; U.v. 23.5.2016 - Avoti?†?./Litauen, Nr. 17502/07 = HUDOC Rn. 114-116 = NJOZ 2018, 1515/1519; U.v. 3.7.2014 - Mohammadi/Österreich, Nr. 71932/12 - HUDOC Rn. 60 = BeckRS 2014, 127908; U.v. 21.1.2011 (GK) - M.S.S./Belgien u. Griechenland, Nr. 30696/09 - HUDOC Rn. 342 ff. = NVwZ 2011, 413 ff.).

    Abgesehen davon steht das zitierte Urteil des Gerichtshofs der Europäischen Union in der Sache "M.", wie bereits zutreffend angemerkt worden ist (vgl. Gutmann, NVwZ 2016, 753/756), sowohl auf abstrakter als auch auf konkreter Ebene in nicht auflösbaren rechtlichen Friktionen und Wertungswidersprüchen mit gleich mehreren (neueren und älteren) Judikaten des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte (vgl. EGMR, U.v. 8.7.2021 - Shahzad u.a./Ungarn, Nr. 12625/17 - HUDOC Rn. 62 = NVwZ-RR 2022, 737/740; U.v. 23.7.2020 - M.K. u.a./Polen, Nr. 40503/17, 42902/17, 43643/17 - HUDOC Rn. 171 = NVwZ-RR 2021, 1029/1033; U.v. 21.11.2019 (GK) - I. und A./Ungarn, Nr. 47287/15 - HUDOC Rn. 134, 141 = NVwZ 2020, 937/940; U.v. 3.7.2014 - Mohammadi/Österreich, Nr. 71932/12 - HUDOC Rn. 60 = BeckRS 2014, 127908; U.v. 21.1.2011 (GK) - M.S.S./Belgien u. Griechenland, Nr. 30696/09 - HUDOC Rn. 342 ff. = NVwZ 2011, 413 ff.), die in zwei Fällen überdies ebenso konkret Abschiebungen nach Serbien betrafen.

    Abgesehen davon lassen die Ausführungen beider Obergerichte zum unionsrechtlichen Grundsatz des gegenseitigen Vertrauens eine argumentative Grundtendenz erkennen (vgl. VGH BW, U.v. 11.5.2023 - A 4 2666/22 - juris Rn. 78, 81; NdsOVG, U.v. 11.10.2023 - 10 LB 18/23 - juris Rn. 89), welche mit einem wohl möglicherweise überdehnenden Verständnis des Begriffs des "Vertrauens" als solchem einhergeht und jedenfalls die nach Art. 6 Abs. 3 EUV, Art. 52 Abs. 3 Satz 1 GRCh zu berücksichtigenden rechtlichen Maßgaben des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte nicht umsetzt (vgl. EGMR, U.v. 21.9.2019 (GK) - I. und A./Ungarn, Nr. 47287/15 - HUDOC Rn. 134, 141 m.w.N. = NVwZ 2020, 937/940; U.v. 23.5.2016 - Avoti?†?./Litauen, Nr. 17502/07 = HUDOC Rn. 114-116 = NJOZ 2018, 1515/1519; U.v. 3.7.2014 - Mohammadi/Österreich, Nr. 71932/12 - HUDOC Rn. 60 = BeckRS 2014, 127908; U.v. 21.1.2011 (GK) - M.S.S./Belgien u. Griechenland, Nr. 30696/09 - HUDOC Rn. 342 ff. = NVwZ 2011, 413 ff.).

    Die gegenteilige Annahme ließe sich auch weder mit den genannten konventionsrechtlichen Prüfungsvorgaben des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte bei Abschiebungen in einen Drittstaat (vgl. EGMR, U.v. 21.9.2019 (GK) - I. und A./Ungarn, Nr. 47287/15 - HUDOC Rn. 134, 141 m.w.N. = NVwZ 2020, 937/940; U.v. 23.5.2016 - Avoti?†?./Litauen, Nr. 17502/07 = HUDOC Rn. 114-116 = NJOZ 2018, 1515/1519; U.v. 3.7.2014 - Mohammadi/Österreich, Nr. 71932/12 - HUDOC Rn. 60 = BeckRS 2014, 127908; U.v. 21.1.2011 (GK) - M.S.S./Belgien u. Griechenland, Nr. 30696/09 - HUDOC Rn. 342 ff. = NVwZ 2011, 413 ff.), Art. 3 Abs. 2 CAT noch Art. 52 Abs. 3 Satz 1 GRCh vereinbaren.

  • VGH Bayern, 04.03.2024 - 24 B 22.30376

    Asylrecht, Rückführungsverbesserungsgesetz, Sekundärmigration (Italien),

  • EGMR, 18.11.2021 - 15670/18

    Vorfall in Kroatien: Recht auf Leben an EU-Außengrenze verletzt

  • OVG Niedersachsen, 20.12.2016 - 8 LB 184/15

    Asyl; Berufung; Dublin III-Verfahren; systemische Mängel; Ungarn

  • OVG Saarland, 09.03.2017 - 2 A 364/16

    Dublin III: Beschränkung des Klagebegehrens auf Anfechtungsklage - Ungarn

  • VG Sigmaringen, 13.11.2023 - A 5 K 2470/23

    Dublin-Rückkehrer Kroatien; Pushbacks; Refoulement-Verbot; abweichende

  • EuGH, 19.03.2019 - C-297/17

    Ibrahim - Vorlage zur Vorabentscheidung - Raum der Freiheit, der Sicherheit und

  • EGMR, 23.05.2016 - 17502/07

    AVOTINS c. LETTONIE

  • Generalanwalt beim EuGH, 25.01.2024 - C-753/22

    Bundesrepublik Deutschland (Effet d'une décision d'octroi du statut de réfugié) -

  • EuGH, 21.12.2011 - C-411/10

    Ein Asylbewerber darf nicht an einen Mitgliedstaat überstellt werden, in dem er

  • BVerwG, 17.01.2022 - 1 B 66.21

    Beurteilung eines ernsthaften Risikos einer unmenschlichen oder erniedrigenden

  • BVerwG, 27.04.2016 - 1 C 24.15

    Asylantrag; Unzulässigkeit; Zuständigkeit; Zuständigkeitsübergang;

  • OVG Sachsen, 06.06.2017 - 4 A 584/16

    Ungarn; Dublinverfahren; Systemische Mängel

  • VGH Hessen, 01.09.2017 - 4 A 2987/16

    Dublinverfahren, Ungarn, unmenschliche oder erniedrigende Behandlung,

  • VG Stuttgart, 02.09.2022 - A 16 K 3603/22

    Dublin-Verfahren: Unzulässigkeit einer Überstellung nach Kroatien

  • EGMR, 08.07.2021 - 12625/17

    SHAHZAD v. HUNGARY

  • VG Saarlouis, 29.10.2020 - 5 L 762/20

    Einzelfall der Erforderlichkeit einer konkret-individuellen Zusicherung bei einer

  • OVG Niedersachsen, 22.02.2023 - 10 LA 12/23

    Dublin-Rückkehrer; Dublin-Verfahren; Ketten-Abschiebungen; Push-Back; systemische

  • EuGH, 16.02.2017 - C-578/16

    C. K. u.a.

  • EGMR, 23.02.2012 - 27765/09

    Italiens Flüchtlingspolitik: Rechte auch auf hoher See

  • EuGH, 09.09.2021 - C-768/19

    Bundesrepublik Deutschland (Membre de la famille) - Vorlage zur Vorabentscheidung

  • BVerwG, 14.12.2016 - 1 C 4.16

    Keine Prüfungseinschränkung bei Asylanträgen im Fall nicht abgeschlossener

  • BVerwG, 21.04.2022 - 1 C 10.21

    Grundsätzlich kein Abschiebungsschutz bei Existenzsicherung für absehbare Zeit

  • EuGH, 02.04.2019 - C-582/17

    H.

  • EuGH, 17.12.2020 - C-808/18

    Ungarn hat gegen seine Verpflichtungen aus dem Unionsrecht im Bereich der

  • BVerwG, 19.07.2012 - 10 C 2.12

    Visum; nationales Visum; Ehe; Internationales Privatrecht; selbstständige

  • VGH Baden-Württemberg, 16.04.2014 - A 11 S 1721/13

    Rechtsschutz gegen Abschiebungsanordnung nach Italien; keine systemischen Mängel

  • BVerwG, 19.03.2014 - 10 B 6.14

    Asylbewerber; Asylantrag; Asylverfahren; Aufnahmebedingungen; beachtliche

  • BVerwG, 05.03.2018 - 1 B 155.17

    Beweiserhebung des Gerichts zur Bestimmung und Ermittlung des ausländischen

  • EuGH, 30.11.2023 - C-228/21

    Asylverfahren: Die Pflicht zur Aushändigung des gemeinsamen Merkblatts und zur

  • VG Karlsruhe, 21.02.2023 - A 19 K 304/23

    Überstellung im Dublin-Verfahren nach Kroatien; Beweiskraft einer eingescannten

  • VG Düsseldorf, 19.02.2024 - 12 L 261/24
  • VG München, 04.05.2021 - M 22 E 21.30294

    Syrischer Staatsangehöriger, Asylgesuch, Verweigerung der Einreise,

  • OVG Niedersachsen, 04.12.2023 - 10 LB 91/23

    Dublin-Verfahren; Kettenabschiebung; Kroatien; Push-Back; systemische Mängel;

  • VG Freiburg, 26.07.2022 - A 1 K 1805/22

    Sog. Dublin-System; Überstellung eines Asylbewerbers von Deutschland nach

  • VG Ansbach, 16.02.2024 - AN 17 S 24.50087

    Wiederaufnahmeverfahren mit Kroatien, keine systemischen Mängel im kroatischen

  • EGMR, 11.12.2018 - 59793/17

    M.A. AND OTHERS v. LITHUANIA

  • VG Karlsruhe, 06.12.2023 - A 19 K 4445/23

    Dublin-Verfahren; Zuständigkeitsprüfung; beabsichtigte Überstellung an einen

  • VG Braunschweig, 25.02.2022 - 2 B 27/22

    Kettenabschiebungen; Non-Refoulement; Push-backs; systemische Mängel

  • VG Düsseldorf, 04.02.2022 - 12 L 59/22

    Afghanistan: Dublin Kroatien; Antrag auf einstweiligen Rechtschutz nach § 80 Abs.

  • VGH Bayern, 08.10.2012 - 21 ZB 12.30312

    § 113 Abs. 3 VwGO ist auf asylrechtliche Anfechtungsklagen anwendbar.

  • EuGH, 09.11.2023 - C-257/22

    Odbor azylové a migracní politiky MV (Champ d'application de la directive retour)

  • VG Aachen, 12.09.2022 - 6 L 551/22
  • VG Karlsruhe, 29.06.2023 - A 19 K 2160/23

    Überstellung im Dublin-Verfahren nach Kroatien; voraussichtlich keine weiteren

  • VG Leipzig, 06.12.2022 - 6 L 678/22

    Kamerun: Dublin: Keine systemischen Mängel in Kroatien

  • VG Stuttgart, 30.09.2022 - A 13 K 4446/22

    Irak: Dublin: Keine systemischen Mängel in Kroatien

  • VG Köln, 07.06.2023 - 6 L 858/23

    Überstellung nach Kroatien gemäß Dublin III-Verordnung

  • VG Chemnitz, 10.12.2021 - 4 L 519/21
  • VG Hannover, 21.11.2022 - 4 B 4791/22

    Burundi: Dublin Kroatien; Antrag auf vorläufigen Rechtschutz nach § 80 Abs. 5

  • VG Ansbach, 21.12.2022 - AN 14 S 22.50376

    Keine systemischen Schwachstellen im Asylverfahren in Kroatien

  • VG München, 11.07.2023 - M 3 K 17.53546

    Dublin-Verfahren, Abschiebung nach Kroatien, Keine systemischen Mängel, Lange

  • VG Göttingen, 08.07.2022 - 4 B 110/22

    Türkei: Dublin: keine systemischen Mängel in Kroatien

  • VG Ansbach, 08.11.2023 - AN 14 S 23.50439

    Erfolgreicher Eilantrag gegen Abschiebungsanordnung nach Kroatien - psychische

  • EuGH - C-328/21 (anhängig)

    Ministero dell'Interno

  • EGMR, 17.01.2023 - 84523/17

    DARAIBOU v. CROATIA

  • VG Augsburg, 10.10.2023 - Au 9 S 23.50364

    Irak, Dublin-Verfahren, Abschiebungsanordnung nach Kroatien, vulnerable Personen,

  • EGMR - 38776/21 (anhängig)

    Y.K. v. CROATIA

  • BVerfG, 14.05.1996 - 2 BvR 1938/93

    Sichere Drittstaaten

  • BVerfG, 10.10.2019 - 2 BvR 1380/19

    Erfolgreiche Verfassungsbeschwerde betreffend die unzureichende fachgerichtliche

  • VG Sigmaringen, 13.11.2023 - A 5 K 2470/23

    Dublin-Rückkehrer Kroatien; Pushbacks; Refoulement-Verbot; abweichende

    dem VG München im Verfahren M 10 K 22.50479, 27.04.2023; zu den 2023 wieder gestiegenen Zahlen von berichteten Pushbacks vgl. monatsaktuell https://pro.drc.ngo/resources/documents/border-monitoring-factsheet/).

    Bereits auf einer allgemeinen Ebene ist insoweit zu berücksichtigen, dass das Verwaltungsgericht München derzeit in einem Hauptsacheverfahren (M 10 K 22.50479) umfassend u.a. auch unter Berücksichtigung völkerrechtlicher bilateraler Abkommen Kroatiens und deren Vollzugspraxis Beweis zu der Frage erhebt, inwieweit Dublin-Rückkehrer von der von Kroatien praktizierten Kettenüberstellungspraxis tatsächlich betroffen sein können.

    Die Kammer erhebt im Verfahren M 10 K 22.50479 u.a. auch unter Berücksichtigung der oben genannten völkerrechtlichen Abkommen und deren Vollzugspraxis Beweis, inwieweit Dublin-Rückkehrer von der von Kroatien praktizierten Kettenüberstellungspraxis tatsächlich betroffen sein können.

    Die Schilderung des Antragstellers, von der kroatischen Polizei sog. 7-Tage-Papiere erhalten zu haben, wonach er aufgefordert wird, Kroatien binnen sieben Tagen zu verlassen, deckt sich mit der jüngeren Erkenntnismittellage (HRW, "Like We Were Just Animals", S. 4) und den der Kammer bislang vorliegenden Beweisergebnissen im Verfahren M 10 K 22.50479.

    Inwiefern die maßgeblichen Rechtssätze aus der zitierten obergerichtlichen Rechtsprechung zum Mitgliedstaat Ungarn mutatis mutandis auf die aktuelle Situation für Dublin-Rückkehrer wie dem Antragsteller, deren Überstellung nach Kroatien angeordnet ist, übertragen werden können, bleibt dem Hauptsacheverfahren vorbehalten, sobald die Beweiserhebung der Kammer im Verfahren M 10 K 22.50479 abgeschlossen ist.

  • VG München, 22.02.2024 - M 10 K 23.50597

    Dublin-Verfahren (Zielstaat, Kroatien, Herkunftsstaat Demokratische, Republik

    Dies ist nicht geschehen, zumal die Beklagte in der mündlichen Verhandlung im Verfahren M 10 K 22.50479 zuletzt die grundsätzliche Relevanz des bilateralen Rückübernahmeabkommens zwischen Kroatien und Bosnien-Herzegowina in Abrede gestellt hat.

    Aus dem gleichen Grund überzeugt auch der Verweis des Bundesamts im Verfahren M 10 K 22.50479 auf die Äußerung der Schweizerischen Botschaft in Kroatien, es sei nicht vorstellbar, dass Dublin-Rückkehrende unmittelbar nach ihrer Ankunft in Zagreb nach Bosnien-Herzegowina oder Serbien weitergeschoben würden, nicht.

    Das in der mündlichen Verhandlung im Verfahren M 10 K 22.50479 vom Bundesamt vorgelegte und als "Garantieerklärung" bezeichnete Schreiben des kroatischen Innenministeriums vom 11. April 2022 stützt nicht die Rechtsauffassung der Beklagten, sondern wirft in mehrfacher Hinsicht weitere Zweifel und Fragen auf.

  • VG München, 17.07.2023 - M 10 S 23.50684

    Dublin-Verfahren (Zielstaat, Kroatien), Abschiebungsanordnung, Offene

    Die Kammer erhebt im Verfahren M 10 K 22.50479 u.a. auch unter Berücksichtigung der oben genannten völkerrechtlichen Abkommen und deren Vollzugspraxis Beweis, inwieweit Dublin-Rückkehrer von der von Kroatien praktizierten Kettenüberstellungspraxis tatsächlich betroffen sein können.

    Die Schilderung des Antragstellers, von der kroatischen Polizei sog. 7-Tage-Papiere erhalten zu haben, wonach er aufgefordert wird, Kroatien binnen sieben Tagen zu verlassen, deckt sich mit der jüngeren Erkenntnismittellage (HRW, "Like We Were Just Animals", S. 4) und den der Kammer bislang vorliegenden Beweisergebnissen im Verfahren M 10 K 22.50479.

    Inwiefern die maßgeblichen Rechtssätze aus der zitierten obergerichtlichen Rechtsprechung zum Mitgliedstaat Ungarn mutatis mutandis auf die aktuelle Situation für Dublin-Rückkehrer wie dem Antragsteller, deren Überstellung nach Kroatien angeordnet ist, übertragen werden können, bleibt dem Hauptsacheverfahren vorbehalten, sobald die Beweiserhebung der Kammer im Verfahren M 10 K 22.50479 abgeschlossen ist.

  • VG München, 20.06.2023 - M 10 S 23.50598

    Erfolgreicher Eilantrag gegen eine Dublin-Überstellung (Kroatien,

    Die Kammer erhebt im Verfahren M 10 K 22.50479 u.a. auch unter Berücksichtigung der oben genannten völkerrechtlichen Abkommen und deren Vollzugspraxis Beweis, inwieweit Dublin-Rückkehrer von der von Kroatien praktizierten Kettenüberstellungspraxis tatsächlich betroffen sein können.

    e) Der vom Antragsteller im Verwaltungsverfahren vorgelegte (und wohl zwischenzeitlich bestandskräftig gewordene) Rückführungsbescheid der kroatischen Behörden, der den Antragsteller auffordert, den Europäischen Wirtschaftsraum binnen sieben Tagen zu verlassen, deckt sich mit den der Kammer bislang vorliegenden Beweisergebnissen im Verfahren M 10 K 22.50479 (vgl. European Center for Constitutional and Human Rights, Auskunft an das Verwaltungsgericht München, S. 14).

  • VG Düsseldorf, 19.02.2024 - 12 L 261/24
    Nichts anderes ergibt sich aus der Stellungnahme des European Center for Constitutional and Human Rights vom 27. April 2023 an das Verwaltungsgericht München (Az.: M 10 K 22.50479), abrufbar unter:https://www.ecchr.eu/publikation/auskunft-an-das-verwaltungsgericht-muenchen-april-2023.
  • VG München, 22.08.2023 - M 10 S 23.50852

    Dublin-Verfahren (Zielstaat, Kroatien), Klageerhebung zu Protokoll des

    Die Kammer erhebt im Verfahren M 10 K 22.50479 u.a. auch unter Berücksichtigung der oben genannten völkerrechtlichen Abkommen und deren Vollzugspraxis Beweis, inwieweit Dublin-Rückkehrer von der von Kroatien praktizierten Kettenüberstellungspraxis tatsächlich betroffen sein können.

    Der Antragsgegnerin ist bekannt, dass der Beweisansatz der Kammer im Verfahren M 10 K 22.50479 seinerseits an abstrakte Rechtssätze zu obergerichtlicher Rechtsprechung zum Mitgliedstaat Ungarn aus den Jahren 2016 und 2017 anknüpft und die sich mit eben jener Tatsachenfrage von Kettenabschiebungen nach einem bilateralen Rückübernahmeabkommen als systemischen Mangel auseinandergesetzt hat (vgl. eingehend dazu BayVGH, U.v. 23.3.2017 - 13a B 17.50003 - juris Rn. 32 ff.; HessVGH, U.v. 1.9.2017 - 4 A 2987/16.A - juris Rn. 48 ff.; NdsOVG, U.v. 20.12.2016 - 8 LB 184/15 - juris Rn. 48 ff.; VGH BW, U.v. 13.10.2016 - A 11 S 1596/16 - juris Rn. 43).

  • VG München, 16.01.2024 - M 19 S 24.50019

    Afghanistan: Dublin Kroatien: Keine systemischen Mängel für Dublin-Rückkehrende;

    40 (cc) Die Bewertung der aktuellen Erkenntnismittel dahingehend, dass Dublin-Rückkehrer nicht von "Push-backs" und Kettenabschiebungen betroffen sind, kann auch durch die bisherigen Ergebnisse des Beweisbeschlusses der 10. Kammer des VG München (VG München, B.v. vom 15. Dezember 2022 - M 10 K 22.50479 - n.v.) nicht widerlegt werden.
  • VG Köln, 24.04.2024 - 22 L 691/24
    vgl. insoweit die ausführlichen Rechtsprechungshinweise im Urteil des VG München vom 22. Februar 2024 - M 10 K 22.50479 - juris, Rn. 53.
  • VG München, 28.06.2023 - M 10 S 23.50657

    Dublin-Verfahren (Zielstaat, Kroatien), Abschiebungsanordnung, Systemische Mängel

    Die Kammer erhebt im Verfahren M 10 K 22.50479 u.a. auch unter Berücksichtigung der oben genannten völkerrechtlichen Abkommen und deren Vollzugspraxis Beweis, inwieweit Dublin-Rückkehrer von der von Kroatien praktizierten Kettenüberstellungspraxis tatsächlich betroffen sein können.
  • VG München, 15.06.2023 - M 10 S 23.50591

    Asylrecht, Dublin III-VO, Abschiebungsanordnung nach Kroatien, Offene

    Im Verfahren M 10 K 22.50479 holt die Kammer aufgrund der Beweisbeschlüsse vom 15. Dezember 2022 Auskünfte beim Auswärtigen Amt, dem European Center for Constitutional and Human Rights und bei Amnesty International Deutschland ein.
  • VG München, 09.06.2023 - M 10 S 23.50568

    Asylrecht, Dublin III-VO, Abschiebungsanordnung nach Kroatien, Offene

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