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   VG Würzburg, 14.06.2016 - W 1 K 15.1244   

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VG Würzburg, 14.06.2016 - W 1 K 15.1244 (https://dejure.org/2016,24279)
VG Würzburg, Entscheidung vom 14.06.2016 - W 1 K 15.1244 (https://dejure.org/2016,24279)
VG Würzburg, Entscheidung vom 14. Juni 2016 - W 1 K 15.1244 (https://dejure.org/2016,24279)
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Wird zitiert von ... (0)Neu Zitiert selbst (14)

  • VGH Bayern, 05.10.1994 - 7 B 92.179
    Auszug aus VG Würzburg, 14.06.2016 - W 1 K 15.1244
    Im bayerischen Landesrecht gelten insoweit gemäß Art. 77 Abs. 1 BayAGBGB die Kirchenbaulastrechte aus der Zeit vor der Verfassungsurkunde von 1818 weiter (BayVGH, U.v. 5.10.1994 - 7 B 92.179 - juris Rn. 22).

    An dritter Rangstelle, d. h. bei Insuffizienz der vorgenannten Baulastpflichtigen, sind die Parochianen baulastpflichtig, d. h. die Angehörigen der Kirchengemeinde, nicht aber politische Gemeinden (BVerwG, U.v. 3.11.1967 - VII C 68.66 - BVerwGE 28, 179/180 f.; U.v. 3.11.1967 - VII C 69.66 - juris Rn. 42; BayVGH, U.v. 5.10.1994 - 7 B 92.179 - juris Rn. 22; VG Würzburg, U.v. 20.7.1993 - W 9 K 92.425 - UA S. 21, 23 ff.; U.v. 23.10.1979 - W 63 IV 78 - UA S. 21; Meurer, Bayerisches Kirchenvermögensrecht, III. Band, 1919, S. 241 ff., 408 ff.).

    Dies bedeutet, dass das Landgericht - dessen damalige Funktion insoweit mit der heutigen Kreisverwaltungsbehörde vergleichbar war - in der Baulastfrage erst Rechtsklarheit schaffen wollte und musste (vgl. BayVGH, U.v. 5.10.1994 a. a. O. Rn. 17).

    Eine Baulast der Beklagten am Kirchturm wurde damit seinerzeit als bestehend vorausgesetzt, nicht aber anerkannt; unter diesen Umständen kann nicht von einem Anerkenntnis ausgegangen werden, weil es am rechtsgeschäftlichen Verpflichtungswillen der Beklagten fehlt (vgl. BayVGH, U.v. 5.10.1994 - 7 B 92.179 - juris Rn. 23).

    Eine Baulast der Beklagten am Kirchturm wurde vielmehr erneut, wie aus der Formulierung in der Urkunde folgt, als bestehend vorausgesetzt, nicht aber anerkannt; unter diesen Umständen kann nicht von einem Anerkenntnis ausgegangen werden, weil es am rechtsgeschäftlichen Verpflichtungswillen der Beklagten fehlt (vgl. BayVGH, U.v. 5.10.1994 - 7 B 92.179 - juris Rn. 23).

    Observanz ist demgegenüber lokales oder regionales Gewohnheitsrecht mit objektiver Geltung für alle in seinem Geltungsbereich bestehenden oder neu entstehenden Rechtsverhältnisse (BayVGH, U.v. 5.10.1994 - 7 B 92.179 - juris Rn. 24).

    a) Im ehemaligen Fürstbistum Würzburg hat sich durch Rezeption und Fortentwicklung des tridentinischen Rechts durch entsprechende fürstbischöfliche Verordnungen ein geschriebenes Baulastrecht herausentwickelt, welches jedoch keine abweichenden Regelungen zum Tridentinum trifft, sondern als Konkretisierung und Ausführungsrecht hierzu zu verstehen ist (BayVGH, U.v. 5.10.1994 - 7 B 92.179 - juris Rn. 22; Meurer, Bd. III, S. 243 ff.; Voll, Handbuch, S. 175).

    Dagegen trifft die Verordnung keine vom tridentinischen Recht abweichenden Baulastregelungen (BayVGH, U.v. 5.10.1994 - 7 B 92.179 - juris Rn. 22; Meurer a. a. O. S. 336 f.; ausführlich Kgl. Oberappellationsgericht, B.v. 12.5.1849, abgedruckt in Weber a. a. O. Bd. 4, Nr. 1875, S. 34 ff.).

    Demgegenüber geht die Rechtsprechung und Literatur des 20. und 21. Jahrhunderts nahezu einhellig davon aus, dass der Begriff "Gemeinde" in diesem Zusammenhang bis zum Beweis des Gegenteils nicht die politische Gemeinde bezeichnet, sondern die Kirchengemeinde, d. h. die Parochianen als Nutznießer des Kirchenvermögens (st.Rspr., z. B. BVerwG, U.v. 3.11.1967 a. a. O.; BayVGH, U.v. 5.10.1994 - 7 B 92.179 - juris Rn. 22; U.v. 23.5.1969 - 252 III 65 - VGHE n. F. 22, 78/81; VG Würzburg, U.v. 20.7.1993 - W 9 K 92.425 - UA S. 20/21; U.v. 23.10.1979 - W 63 IV 78 - S. 17 f., 27; ebenso Meurer, Bd. III S. 244, 332 ff., 470; Voll, Handbuch, S. 188; anderer Ansicht Böttcher in Bartlsperger/Ehlers/Hofmann/Pirson, Festschrift für Klaus Obermayer, 1986, S. 155/161 f.).

    In Ermangelung eines besonderen Baulasttitels waren daher mit dem Begriff "Gemeinde" im Zusammenhang mit Baulasten die Kirchengemeinden bezeichnet (BayVGH, U.v. 5.10.1994 a. a. O. Rn. 22; U.v. 23.5.1969 a. a. O. S. 81; VG Würzburg, U.v. 20.7.1993 - W 9 K 92.425, S. 24 ff.; U.v. 23.10.1979 - W 63 IV 78 - UA S. 17 f., 27).

  • VG Würzburg, 20.07.1993 - W 9 K 92.425
    Auszug aus VG Würzburg, 14.06.2016 - W 1 K 15.1244
    Auf das Urteil des Verwaltungsgerichts Würzburg vom 20. Juli 1993 (Az. W 9 K 92.425) werde Bezug genommen.

    Kirchliche Baulasten dienen dem Zweck der Religionsausübung, der einen öffentlichen Zweck darstellt und daher dem öffentlich-rechtlichen Wirkungskreis der Beteiligten als juristischen Personen des öffentlichen Rechtes zuzuordnen ist; das durch sie begründete Rechtsverhältnis und daraus abgeleitete Ansprüche sind deshalb öffentlich-rechtlicher Natur (vgl. BVerwG, U.v. 15.11.1990 - 7 C 9/89 - juris Rn. 18; BayVGH, U.v. 23.5.1969 - 252 III 65 - VGHE n. F., 22, 78/79; BGH, U.v. 28.10.1959 - V ZR 70/58 - BGHZ 31, 115/121 ff.; VG Würzburg, U.v. 20.7.1993 - W 9 K 92.425 - UA S. 16 f.).

    An dritter Rangstelle, d. h. bei Insuffizienz der vorgenannten Baulastpflichtigen, sind die Parochianen baulastpflichtig, d. h. die Angehörigen der Kirchengemeinde, nicht aber politische Gemeinden (BVerwG, U.v. 3.11.1967 - VII C 68.66 - BVerwGE 28, 179/180 f.; U.v. 3.11.1967 - VII C 69.66 - juris Rn. 42; BayVGH, U.v. 5.10.1994 - 7 B 92.179 - juris Rn. 22; VG Würzburg, U.v. 20.7.1993 - W 9 K 92.425 - UA S. 21, 23 ff.; U.v. 23.10.1979 - W 63 IV 78 - UA S. 21; Meurer, Bayerisches Kirchenvermögensrecht, III. Band, 1919, S. 241 ff., 408 ff.).

    Bei dem vertragsersetzenden Herkommen handelt es sich damit um eine gewohnheitsrechtliche Übung zwischen zwei Beteiligten anstelle eines Vertragsschlusses, weshalb dieser Rechtstitel teilweise mit der unvordenklichen Verjährung gleichgesetzt wird (z. B. BayVGH, E.v. 24.3.1936 a. a. O.; VG Würzburg, U.v. 20.7.1993 - W 9 K 92.425 - UA S. 27 f. m. w. N.; Meurer, Bd. III, S. 201).

    Die Rechtsüberzeugung des Entstehens oder der Geltung einer Baulastverpflichtung muss insoweit seit "unvordenklicher Zeit" bestehen, d. h. es handelt sich um ein Rechtsverhältnis, "dessen Entstehung in Dunkel gehüllt ist und in einen unvordenklichen Zeitraum zurückfällt", hinsichtlich dessen der Rechtsgrund also weder der jetzt lebenden Generation noch deren Eltern und Voreltern erinnerlich ist, mithin "seit Menschengedenken nicht anders gewusst" wurde (BayVGH, U.v. 23.5.1969 - 252 III 65 - VGHE 22, 78/84; VG Würzburg, U.v. 20.7.1993 - W 9 K 92.425; Voll, Handbuch, S. 183).

    Eine derartige Observanz im Gebiet des ehemaligen Fürstbistums Würzburg, welche eine geteilte Baulast bei Pfarrkirchen und damit eine Sonderbaulast hinsichtlich des Kirchturms vorsehe, ist in der kirchenbaulastrechtlichen Literatur vielfach nachgewiesen (Meurer, Bd. III S. 244; Voll, Handbuch, S. 188 f.; offen gelassen in VG Würzburg, U.v. 20.7.1993 - W 9 K 92.425 - UA S. 26 f.).

    Demgegenüber geht die Rechtsprechung und Literatur des 20. und 21. Jahrhunderts nahezu einhellig davon aus, dass der Begriff "Gemeinde" in diesem Zusammenhang bis zum Beweis des Gegenteils nicht die politische Gemeinde bezeichnet, sondern die Kirchengemeinde, d. h. die Parochianen als Nutznießer des Kirchenvermögens (st.Rspr., z. B. BVerwG, U.v. 3.11.1967 a. a. O.; BayVGH, U.v. 5.10.1994 - 7 B 92.179 - juris Rn. 22; U.v. 23.5.1969 - 252 III 65 - VGHE n. F. 22, 78/81; VG Würzburg, U.v. 20.7.1993 - W 9 K 92.425 - UA S. 20/21; U.v. 23.10.1979 - W 63 IV 78 - S. 17 f., 27; ebenso Meurer, Bd. III S. 244, 332 ff., 470; Voll, Handbuch, S. 188; anderer Ansicht Böttcher in Bartlsperger/Ehlers/Hofmann/Pirson, Festschrift für Klaus Obermayer, 1986, S. 155/161 f.).

    In Ermangelung eines besonderen Baulasttitels waren daher mit dem Begriff "Gemeinde" im Zusammenhang mit Baulasten die Kirchengemeinden bezeichnet (BayVGH, U.v. 5.10.1994 a. a. O. Rn. 22; U.v. 23.5.1969 a. a. O. S. 81; VG Würzburg, U.v. 20.7.1993 - W 9 K 92.425, S. 24 ff.; U.v. 23.10.1979 - W 63 IV 78 - UA S. 17 f., 27).

  • VGH Bayern, 05.10.1994 - 7 B 92.180
    Auszug aus VG Würzburg, 14.06.2016 - W 1 K 15.1244
    Erst durch das revidierte Gemeindeedikt vom 1. Juli 1834 wurde in Bayern die Verwaltung des Kirchenvermögens durch die politischen Gemeinden aufgehoben und die rechtliche Trennung von politischer Gemeinde und Kirchengemeinde vollendet, weshalb ab diesem Zeitpunkt eine Erklärung anhand der handelnden Organe hinreichend sicher entweder der politischen Gemeinde oder der Kirchengemeinde zugeordnet werden kann (BayVGH, U.v. 5.10.1994 - 7 B 92.180 - juris Rn. 16).

    Es stellt einen Antrag auf Erteilung der staatsaufsichtlichen Genehmigung für die Kostenübernahme hinsichtlich der Turmerhöhung durch die Beklagte dar, jedoch keine Willenserklärung gegenüber der Klägerin als Vertragspartner eines Anerkenntnisvertrages oder Empfänger einer einseitigen Willenserklärung i. S. d. § 130 Abs. 1 Satz 1 BGB (vgl. BayVGH, U.v. 5.10.1994 - 7 B 92.180 - juris Rn. 17).

    Zum einen hätte der die Urkunde unterzeichnende 1. Bürgermeister der Beklagten keine Ermächtigung des Gemeinderates zur Abgabe einer Anerkenntniserklärung gehabt (zur Notwendigkeit einer solchen vgl. BayVGH, U.v. 5.10.1994 - 7 B 92.180 - Rn. 16).

    Es stellte sich zum einen die Frage, ob der die Urkunde unterzeichnende 1. Bürgermeister der Beklagten über eine Ermächtigung durch den Gemeinderat zur Abgabe einer Anerkenntniserklärung verfügte (vgl. BayVGH, U.v. 5.10.1994 - 7 B 92.180 - Rn. 16).

  • BVerwG, 05.02.2009 - 7 C 11.08

    Gemeindliche Kirchenbaulast; Vertrag; Nichtigkeit; rechtliche Unmöglichkeit;

    Auszug aus VG Würzburg, 14.06.2016 - W 1 K 15.1244
    Die den Kirchen daraus zustehenden Ansprüche sind verfassungsrechtlich durch die Kirchengutsgarantie des Art. 138 Abs. 2 WRV i. V. m. Art. 140 GG und durch Art. 145 Abs. 1 der Bayerischen Verfassung 1946 (BV) als Ausgleich für die durch die Säkularisation erlittenen Verluste geschützt; dies gilt jedenfalls bis zu der in Art. 138 Abs. 1 WRV i. V. m. Art. 140 GG vorgesehenen, aber noch nicht erfolgten Ablösung (vgl. BVerwG, U.v. 23.4.1971 - VII C 4.70 - juris Rn. 18 ff.; U.v. 5.2.2009 - 7 C 11.08 - juris Rn. 10 ff.).

    Die Fortgeltung dieser alten Baulastrechte ist mit den verfassungsrechtlichen Grundsätzen der religiösen und weltanschaulichen Neutralität und Parität des Staates vereinbar (BVerwG, U.v. 5.2.2009 a. a. O. Rn. 20 ff.; B.v. 17.12.1973 - VII B 67.73 - juris Rn. 7; U.v. 23.4.1971 - VII C 4.70 - juris Rn. 18 ff.).

    Zwar schließt Art. 138 Abs. 1 WRV, der über Art. 140 GG weiterhin geltendes Verfassungsrecht darstellt, die Neubegründung staatlicher oder kommunaler Baulasten an kirchlichen Gebäuden nach wohl herrschender Meinung nicht aus (BVerwG, U.v. 5.2.2009 - 7 C 11/08 - juris Rn. 20 ff.; Korioth in Maunz/Dürig/Herzog, GG, Stand Dezember 2015, Art. 138 WRV Rn. 4, 7; Kästner in Kahl/Waldhoff/Walter, Bonner Kommentar zum GG, Stand April 2010, Art. 140 Rn. 615; Mager in v. Münch/Kunig, GG, 6. Aufl. 2012, Art. 140 Rn. 74).

  • BVerwG, 03.11.1967 - VII C 68.66

    Kirchturmbaulast im ehemaligen Herzogtum Berg

    Auszug aus VG Würzburg, 14.06.2016 - W 1 K 15.1244
    An dritter Rangstelle, d. h. bei Insuffizienz der vorgenannten Baulastpflichtigen, sind die Parochianen baulastpflichtig, d. h. die Angehörigen der Kirchengemeinde, nicht aber politische Gemeinden (BVerwG, U.v. 3.11.1967 - VII C 68.66 - BVerwGE 28, 179/180 f.; U.v. 3.11.1967 - VII C 69.66 - juris Rn. 42; BayVGH, U.v. 5.10.1994 - 7 B 92.179 - juris Rn. 22; VG Würzburg, U.v. 20.7.1993 - W 9 K 92.425 - UA S. 21, 23 ff.; U.v. 23.10.1979 - W 63 IV 78 - UA S. 21; Meurer, Bayerisches Kirchenvermögensrecht, III. Band, 1919, S. 241 ff., 408 ff.).

    Demgegenüber geht die Rechtsprechung und Literatur des 20. und 21. Jahrhunderts nahezu einhellig davon aus, dass der Begriff "Gemeinde" in diesem Zusammenhang bis zum Beweis des Gegenteils nicht die politische Gemeinde bezeichnet, sondern die Kirchengemeinde, d. h. die Parochianen als Nutznießer des Kirchenvermögens (st.Rspr., z. B. BVerwG, U.v. 3.11.1967 a. a. O.; BayVGH, U.v. 5.10.1994 - 7 B 92.179 - juris Rn. 22; U.v. 23.5.1969 - 252 III 65 - VGHE n. F. 22, 78/81; VG Würzburg, U.v. 20.7.1993 - W 9 K 92.425 - UA S. 20/21; U.v. 23.10.1979 - W 63 IV 78 - S. 17 f., 27; ebenso Meurer, Bd. III S. 244, 332 ff., 470; Voll, Handbuch, S. 188; anderer Ansicht Böttcher in Bartlsperger/Ehlers/Hofmann/Pirson, Festschrift für Klaus Obermayer, 1986, S. 155/161 f.).

  • BVerwG, 15.11.1990 - 7 C 9.89

    Rückgabe der Münchner St. Salvator Kirche an den Freistaat Bayern

    Auszug aus VG Würzburg, 14.06.2016 - W 1 K 15.1244
    Maßgeblich für die Zulässigkeit des Verwaltungsrechtswegs ist der öffentlich-rechtliche Charakter des Rechtsverhältnisses, aus dem der geltend gemachte Anspruch abgeleitet wird (st. Rspr., z. B. BVerwG, U.v. 15.11.1990 - 7 C 9/89 - juris Rn. 18 m. w. N.).

    Kirchliche Baulasten dienen dem Zweck der Religionsausübung, der einen öffentlichen Zweck darstellt und daher dem öffentlich-rechtlichen Wirkungskreis der Beteiligten als juristischen Personen des öffentlichen Rechtes zuzuordnen ist; das durch sie begründete Rechtsverhältnis und daraus abgeleitete Ansprüche sind deshalb öffentlich-rechtlicher Natur (vgl. BVerwG, U.v. 15.11.1990 - 7 C 9/89 - juris Rn. 18; BayVGH, U.v. 23.5.1969 - 252 III 65 - VGHE n. F., 22, 78/79; BGH, U.v. 28.10.1959 - V ZR 70/58 - BGHZ 31, 115/121 ff.; VG Würzburg, U.v. 20.7.1993 - W 9 K 92.425 - UA S. 16 f.).

  • BVerwG, 23.04.1971 - VII C 4.70

    Kirchenbaulasten und völlige Veränderung der Verhältnisse

    Auszug aus VG Würzburg, 14.06.2016 - W 1 K 15.1244
    Die den Kirchen daraus zustehenden Ansprüche sind verfassungsrechtlich durch die Kirchengutsgarantie des Art. 138 Abs. 2 WRV i. V. m. Art. 140 GG und durch Art. 145 Abs. 1 der Bayerischen Verfassung 1946 (BV) als Ausgleich für die durch die Säkularisation erlittenen Verluste geschützt; dies gilt jedenfalls bis zu der in Art. 138 Abs. 1 WRV i. V. m. Art. 140 GG vorgesehenen, aber noch nicht erfolgten Ablösung (vgl. BVerwG, U.v. 23.4.1971 - VII C 4.70 - juris Rn. 18 ff.; U.v. 5.2.2009 - 7 C 11.08 - juris Rn. 10 ff.).

    Die Fortgeltung dieser alten Baulastrechte ist mit den verfassungsrechtlichen Grundsätzen der religiösen und weltanschaulichen Neutralität und Parität des Staates vereinbar (BVerwG, U.v. 5.2.2009 a. a. O. Rn. 20 ff.; B.v. 17.12.1973 - VII B 67.73 - juris Rn. 7; U.v. 23.4.1971 - VII C 4.70 - juris Rn. 18 ff.).

  • VGH Bayern, 20.05.1999 - 7 B 99.557
    Auszug aus VG Würzburg, 14.06.2016 - W 1 K 15.1244
    Im Verhältnis zu einer Leistungsklage auf Kostenerstattung aus Anlass eines konkreten Baufalles ist die Feststellungsklage auf Bestehen bzw. Nichtbestehen einer Kirchenbaulast nicht nachrangig (subsidiär), weil damit die streitige Baulastfrage auch für künftige Baufälle geklärt werden kann (BVerwG, U.v. 27.10.1970 - VI C 8/69 - juris Rn. 12; BayVGH, B.v. 20.5.1999 - 7 B 99.557 - juris Rn. 13 ff. m. w. N.).

    Der von der Klägerin begehrte Rechtsschutz ist auch nicht in gleichem Umfange durch Leistungsklage zu erreichen, da die Rechtskraftwirkung des Leistungsurteils nicht den Rechtsgrund der Baulast erfasst (BayVGH, B.v. 20.5.1999 - 7 B 99.557 - juris Rn. 13 ff. m. w. N.).

  • BGH, 24.03.1976 - IV ZR 222/74

    Inhalt und Tragweite eines "Anerkenntnisses"

    Auszug aus VG Würzburg, 14.06.2016 - W 1 K 15.1244
    Dies bedeutet, dass die Beteiligten vom Bestehen eines Schuldgrundes ausgehen oder diesen zumindest für möglich halten (Staudinger, BGB, § 781 Rn. 24; Münchener Kommentar, BGB, § 781 Rn. 3; BGHZ 66, 250/255).
  • BVerwG, 27.10.1970 - VI C 8.69

    Voraussetzungen für die Zulassung einer Revision - Anforderungen an die Darlegung

    Auszug aus VG Würzburg, 14.06.2016 - W 1 K 15.1244
    Im Verhältnis zu einer Leistungsklage auf Kostenerstattung aus Anlass eines konkreten Baufalles ist die Feststellungsklage auf Bestehen bzw. Nichtbestehen einer Kirchenbaulast nicht nachrangig (subsidiär), weil damit die streitige Baulastfrage auch für künftige Baufälle geklärt werden kann (BVerwG, U.v. 27.10.1970 - VI C 8/69 - juris Rn. 12; BayVGH, B.v. 20.5.1999 - 7 B 99.557 - juris Rn. 13 ff. m. w. N.).
  • BVerwG, 31.08.1978 - 7 B 127.77

    Örtliches Gewohnheitsrecht - Kommunale Kirchenbaulasten - Religionsgesellschaft -

  • BVerwG, 17.12.1973 - VII B 67.73

    Voraussetzungen für das Erlöschen einer gemeindlichen Kirchenbaulast durch eine

  • BGH, 28.10.1959 - V ZR 70/58

    Kirchenbaulast

  • BVerwG, 03.11.1967 - VII C 69.66

    Reparaturkosten für einen Kirchturm

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