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   LG Köln, 11.12.2019 - 28 O 11/18   

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LG Köln, 11.12.2019 - 28 O 11/18 (https://dejure.org/2019,42914)
LG Köln, Entscheidung vom 11.12.2019 - 28 O 11/18 (https://dejure.org/2019,42914)
LG Köln, Entscheidung vom 11. Dezember 2019 - 28 O 11/18 (https://dejure.org/2019,42914)
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Volltextveröffentlichung

Kurzfassungen/Presse (7)

  • nrw.de PDF (Pressemitteilung)

    Teil-Erfolg für Witwe von Dr. Helmut Kohl

  • urheberrecht.org (Kurzinformation)

    »Kohl-Protokolle«: Teil-Erfolg für Erbin

  • faz.net (Pressebericht, 11.12.2019)

    Causa Kohl: Der Erbin zerrinnen die Siege

  • zeit.de (Pressebericht, 11.12.2019)

    Maike Kohl-Richter: Teilerfolg für Witwe von Helmut Kohl

  • lto.de (Kurzinformation)

    Kohl-Protokolle: Witwe des Altkanzlers lässt weitere Passagen verbieten

  • dr-bahr.com (Kurzinformation)

    Witwe lässt weitere Kohl-Zitate verbieten

  • tp-presseagentur.de (Kurzinformation)

    Teil-Erfolg für Witwe von Helmut Kohl

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Wird zitiert von ... (2)Neu Zitiert selbst (33)

  • BGH, 20.03.1968 - I ZR 44/66

    "Mephisto"; Grundlagen des Unterlassungsanspruchs wegen Verletzung des

    Auszug aus LG Köln, 11.12.2019 - 28 O 11/18
    Wahrnehmungsberechtigt für die postmortalen Persönlichkeitsrechte des Verstorbenen sind - neben den vom Verstorben ausdrücklich ermächtigten Personen - jedenfalls die Angehörigen i.S. des § 22 S. 4 KUG und § 194 Abs. 2 S. 1 i.Vm. § 77 Abs. 2 StGB, d.h. grundsätzlich der überlebende Ehegatte oder Lebenspartner und die Kinder des Abgebildeten (BGH, NJW 1968, 1773, 1775 - Mephisto; NJW 2000, 2195, 2199 - Marlene Dietrich; Burkhardt, in: Wenzel, Das Recht der Wort und Bildberichterstattung, 6. Auflage, 2018, Kapitel 5, Rn. 117; Korte, Praxis des Presserechts, § 1 Rn. 42 m.w.N.).

    " Für die Wahrnehmung des postmortalen Ehrenschutzes hat die Rechtsprechung aber keine verbindliche Reihenfolge der "nächsten Angehörigen" aufgestellt und ersichtlich eine Mehrzahl von Antragsberechtigten zugelassen, von der auch nur einer im Einvernehmen mit den anderen zur Wahrung des postmortalen Persönlichkeitsschutzes berechtigt sein kann , wenn er ein ausreichendes Rechtsschutzbedürfnis dartut (vgl. BGHZ 50, 133 [140] = NJW 1968, 1773 = LM Art. 5 GrundG Nr. 27 L Mephisto; BGH, NJW 1974, 1371 =LM Art. 5 GrundG Nr. 35 = VersR 1974, 1080; OLG München, AfP 1989, 747 [748])." (OLG Köln, a.a.O.).

    Vielmehr schließt nach Auffassung der Kammer das Einverständnis eines wahrnehmungsberechtigten Angehörigen es grundsätzlich nicht aus, dass ein anderer Angehöriger gegen eine Berichterstattung über den Verstorbenen einschreitet (vgl. BGH, NJW 1968, 1773, 1775 - Mephisto; NJW 2000, 2195, 2198 - Marlene Dietrich).

    Die Schutzwirkung des Art. 1 Abs. 1 GG ist bei der Frage, ob nach dem Tod des Betroffenen weiterhin Schutzansprüche bestehen, wertend mit heranzuziehen und führt zum Fortbestand des allgemeinen Wert- und Achtungsanspruchs, der das fortwirkende Lebensbild eines Verstorbenen weiterhin wenigstens gegen grobe ehrverletzende Beeinträchtigungen schützt (vgl. BVerfG, Beschl. v. 24.02.1971 - 1 BvR 435/68, NJW 1971, 1645; BGH, Urt. v. 20.03.1968 - I ZR 44/66, NJW 1968, 1773; BGH, Urt. v. 08.06.1989 - I ZR 135/87, NJW 1990, 1986; BGH, Urt. v. 17.05.1984 - I ZR 73/82, MDR 1984, 997; BGH, Urt. v. 04.06.1974 - VI ZR 68/73, NJW 1974, 1371; OLG München, Urt v. 28.07.1989 - 21 U 2754/88, NJW-RR 1990, 1435).

  • BVerfG, 05.04.2001 - 1 BvR 932/94

    Kaisen - Meinungsfreiheit politischer Parteien im Wahlkampf und Schutz der

    Auszug aus LG Köln, 11.12.2019 - 28 O 11/18
    Während das Grundrecht aus Art. 2 Abs. 1 GG nur einer lebenden Person zukommen kann, weil es auf die freie Entfaltung der Persönlichkeit ausgerichtet ist und damit die Existenz einer wenigstens potentiell oder zukünftig handlungsfähigen Person, also eines lebenden Menschen als unabdingbar voraussetzt, wird die Persönlichkeit eines Menschen im Hinblick auf die nach Art. 1 Abs. 1 GG unantastbare Menschenwürde über den Tod hinaus geschützt (vgl. BVerfG, Beschl. v. 22.08.2006 - 1 BvR 1168/04, NJW 2006, 3409; BGH, Urt. v. 06.12.2005 - VI ZR 265/04, VersR 2006, 276 m.w.N.; BVerfG, Beschl. v. 25.08.2000 - 1 BvR 2707/95, NJW 2001, 594; BVerfG, Beschl. v. 05.04.2001 - 1 BvR 932/94, NJW 2001, 2957).

    Geschützt wird zum anderen auch der sittliche, personale und soziale Geltungswert, den die Person durch ihre eigene Lebensleistung erworben hat und der nicht in einer Art und Weise tangiert werden darf, dass das Lebensbild des Betroffenen schwerwiegend entstellt wird (vgl. BVerfG, Beschl. v. 19.12.2007 - 1 BvR 1533/07, NJW 2008, 1657; BVerfG, Beschl. v. 05.04.2001 - 1 BvR 932/94, NJW 2001, 2957).

    Steht fest, dass eine Handlung das postmortale Persönlichkeitsrecht beeinträchtigt, steht zugleich ihre Rechtswidrigkeit fest, ohne dass der Schutz im Zuge einer anschließenden Güterabwägung relativiert werden kann (vgl. BVerfG, Beschl. v. 25.08.2000 - 1 BvR 2707/95, NJW 2001, 594; BVerfG, Beschl. v. 05.04.2001 - 1 BvR 932/94, NJW 2001, 2957; BVerfG, Beschl. v. 22.08.2006 - 1 BvR 1168/04, NJW 2006, 3409; BGH, Urt. v. 16.09.2008 - VI ZR 244/07, GRUR 2009, 83).

    Bei der Prüfung der Eignung zur Verletzung der Menschenwürde kann ebenfalls erheblich werden, ob es sich um eine Tatsachenbehauptung handelt und der Wahrheitsbeweis gelingt oder misslingt oder ob eine subjektiv-wertende Stellungnahme vorliegt (vgl. BVerfG, Beschl. v. 05.04.2001 - 1 BvR 932/94, juris Rn. 20).

  • BVerfG, 22.08.2006 - 1 BvR 1168/04

    Der blaue Engel

    Auszug aus LG Köln, 11.12.2019 - 28 O 11/18
    Während das Grundrecht aus Art. 2 Abs. 1 GG nur einer lebenden Person zukommen kann, weil es auf die freie Entfaltung der Persönlichkeit ausgerichtet ist und damit die Existenz einer wenigstens potentiell oder zukünftig handlungsfähigen Person, also eines lebenden Menschen als unabdingbar voraussetzt, wird die Persönlichkeit eines Menschen im Hinblick auf die nach Art. 1 Abs. 1 GG unantastbare Menschenwürde über den Tod hinaus geschützt (vgl. BVerfG, Beschl. v. 22.08.2006 - 1 BvR 1168/04, NJW 2006, 3409; BGH, Urt. v. 06.12.2005 - VI ZR 265/04, VersR 2006, 276 m.w.N.; BVerfG, Beschl. v. 25.08.2000 - 1 BvR 2707/95, NJW 2001, 594; BVerfG, Beschl. v. 05.04.2001 - 1 BvR 932/94, NJW 2001, 2957).

    Steht fest, dass eine Handlung das postmortale Persönlichkeitsrecht beeinträchtigt, steht zugleich ihre Rechtswidrigkeit fest, ohne dass der Schutz im Zuge einer anschließenden Güterabwägung relativiert werden kann (vgl. BVerfG, Beschl. v. 25.08.2000 - 1 BvR 2707/95, NJW 2001, 594; BVerfG, Beschl. v. 05.04.2001 - 1 BvR 932/94, NJW 2001, 2957; BVerfG, Beschl. v. 22.08.2006 - 1 BvR 1168/04, NJW 2006, 3409; BGH, Urt. v. 16.09.2008 - VI ZR 244/07, GRUR 2009, 83).

    Bei Angriffen auf den durch die Lebensstellung erworbenen Geltungsanspruch genügt beispielsweise nicht dessen Infragestellung, wohl aber deren grobe Entstellung z.B. durch unwahre oder zumindest nicht beweisbare Tatsachenbehauptungen (vgl. OLG Düsseldorf, Urt. v. 16.06.1999 - 15 U 171/98, AfP 2000, 468; OLG Frankfurt, Urt. v. 15.10.2009 - 16 U 39/09, AfP 2009, 612; OLG Hamm, Urt. 05.10.2001 - 9 U 149/01, NJW 2002, 609; OLG Köln, Urt. v. 24.09.1998 - 15 U 122/98, AfP 1998, 647), durch Meinungsäußerungen, die als Schmähkritik einzuordnen sind (vgl. OLG Köln, Urt. v. 24.9.1998 - 15 U 122/98, AfP 1998, 647) oder durch die kommerzielle Ausbeutung der Persönlichkeit eines Verstorbenen in Form einer erniedrigenden oder entstellenden Werbung (vgl. BVerfG, Beschl. v. 22.08.2006 - 1 BvR 1168/04, juris Rn. 26).

  • BVerfG, 24.02.1971 - 1 BvR 435/68

    Mephisto - Kunstfreiheit und Persönlichkeitsrecht

    Auszug aus LG Köln, 11.12.2019 - 28 O 11/18
    Die Schutzwirkung des Art. 1 Abs. 1 GG ist bei der Frage, ob nach dem Tod des Betroffenen weiterhin Schutzansprüche bestehen, wertend mit heranzuziehen und führt zum Fortbestand des allgemeinen Wert- und Achtungsanspruchs, der das fortwirkende Lebensbild eines Verstorbenen weiterhin wenigstens gegen grobe ehrverletzende Beeinträchtigungen schützt (vgl. BVerfG, Beschl. v. 24.02.1971 - 1 BvR 435/68, NJW 1971, 1645; BGH, Urt. v. 20.03.1968 - I ZR 44/66, NJW 1968, 1773; BGH, Urt. v. 08.06.1989 - I ZR 135/87, NJW 1990, 1986; BGH, Urt. v. 17.05.1984 - I ZR 73/82, MDR 1984, 997; BGH, Urt. v. 04.06.1974 - VI ZR 68/73, NJW 1974, 1371; OLG München, Urt v. 28.07.1989 - 21 U 2754/88, NJW-RR 1990, 1435).

    Dieser Schutz bewahrt den Verstorbenen insbesondere davor, in einer die Menschenwürde verletzenden Art und Weise ausgegrenzt, verächtlich gemacht, verspottet oder auf sonstige Weise herabgewürdigt bzw. erniedrigt zu werden (vgl. BVerfG, Beschl. v. 24.02.1971 - 1 BvR 435/68, BVerfGE 30, 173; Wenzel/ von Strobl-Albeg , Recht der Wort- und Bildberichterstattung, 6. Auflage 2018, Kap. 7 Rn. 55).

  • BGH, 01.12.1999 - I ZR 49/97

    Verwendung von Name und Bild Marlene Dietrichs zu Werbezwecken - BGH stärkt

    Auszug aus LG Köln, 11.12.2019 - 28 O 11/18
    Wahrnehmungsberechtigt für die postmortalen Persönlichkeitsrechte des Verstorbenen sind - neben den vom Verstorben ausdrücklich ermächtigten Personen - jedenfalls die Angehörigen i.S. des § 22 S. 4 KUG und § 194 Abs. 2 S. 1 i.Vm. § 77 Abs. 2 StGB, d.h. grundsätzlich der überlebende Ehegatte oder Lebenspartner und die Kinder des Abgebildeten (BGH, NJW 1968, 1773, 1775 - Mephisto; NJW 2000, 2195, 2199 - Marlene Dietrich; Burkhardt, in: Wenzel, Das Recht der Wort und Bildberichterstattung, 6. Auflage, 2018, Kapitel 5, Rn. 117; Korte, Praxis des Presserechts, § 1 Rn. 42 m.w.N.).

    Vielmehr schließt nach Auffassung der Kammer das Einverständnis eines wahrnehmungsberechtigten Angehörigen es grundsätzlich nicht aus, dass ein anderer Angehöriger gegen eine Berichterstattung über den Verstorbenen einschreitet (vgl. BGH, NJW 1968, 1773, 1775 - Mephisto; NJW 2000, 2195, 2198 - Marlene Dietrich).

  • BVerfG, 03.06.1980 - 1 BvR 185/77

    Eppler - Unterschieben von Äußerungen

    Auszug aus LG Köln, 11.12.2019 - 28 O 11/18
    Auch der Bundesgerichtshof (Urt. v. 08.06.1989 - I ZR 135/87, NJW 1990, 1986) hat in der Fälschung von Bildern eine Verletzung des postmortalen Persönlichkeitsrechts gesehen und dies unter Verweis auf die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts vom 03.06.1980 (1 BvR 185/77, BVerfGE 54, 148) mit dem Unterschieben einer nicht getätigten Äußerung verglichen, also auch letztere ersichtlich als Beeinträchtigung des postmortalen Geltungsanspruchs angesehen (vgl. dazu auch Schönberger , Postmortaler Persönlichkeitsschutz, Bielefeld 2011, S. 108 f.).

    Selbst wenn man dies anders sehen wollte, trüge die Beweislast für die Unwahrheit des Zitats die Klägerin (BVerfG, Beschluss vom 03.06.1980 - 1 BvR 185/77 - 3.b)).

  • BVerfG, 03.06.1980 - 1 BvR 797/78

    Böll

    Auszug aus LG Köln, 11.12.2019 - 28 O 11/18
    Aus diesem Grund ist das als Beleg für Kritik oder als Basis für eine Bewertung verwendete Zitat eine besonders scharfe Waffe im politischen und/oder gesellschaftlichen Meinungskampf: Gegenüber der erkennbaren Meinungsäußerung kommt ihm die besondere Überzeugungs- und Beweiskraft des Faktums zu, wobei der Zitierte als Zeuge gegen sich selbst ins Feld geführt wird (vgl. BVerfG, Beschl. v. 03.06.1980 - 1 BvR 797/78, BVerfGE 54, 208).

    Demjenigen, der eine Äußerung als Zitat des Betroffenen wiedergibt, werden keine wesentlichen oder gar unzumutbaren Erschwerungen oder Risiken auferlegt, wenn er verpflichtet wird, korrekt zu zitieren (vgl. BVerfG, Beschl. v. 03.06.1980 - 1 BvR 797/78, BVerfGE 54, 208).

  • BGH, 08.06.1989 - I ZR 135/87

    Emil Nolde; Verletzung des allgemeinen Persönlichkeitsrechts eines verstorbenen

    Auszug aus LG Köln, 11.12.2019 - 28 O 11/18
    Die Schutzwirkung des Art. 1 Abs. 1 GG ist bei der Frage, ob nach dem Tod des Betroffenen weiterhin Schutzansprüche bestehen, wertend mit heranzuziehen und führt zum Fortbestand des allgemeinen Wert- und Achtungsanspruchs, der das fortwirkende Lebensbild eines Verstorbenen weiterhin wenigstens gegen grobe ehrverletzende Beeinträchtigungen schützt (vgl. BVerfG, Beschl. v. 24.02.1971 - 1 BvR 435/68, NJW 1971, 1645; BGH, Urt. v. 20.03.1968 - I ZR 44/66, NJW 1968, 1773; BGH, Urt. v. 08.06.1989 - I ZR 135/87, NJW 1990, 1986; BGH, Urt. v. 17.05.1984 - I ZR 73/82, MDR 1984, 997; BGH, Urt. v. 04.06.1974 - VI ZR 68/73, NJW 1974, 1371; OLG München, Urt v. 28.07.1989 - 21 U 2754/88, NJW-RR 1990, 1435).

    Auch der Bundesgerichtshof (Urt. v. 08.06.1989 - I ZR 135/87, NJW 1990, 1986) hat in der Fälschung von Bildern eine Verletzung des postmortalen Persönlichkeitsrechts gesehen und dies unter Verweis auf die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts vom 03.06.1980 (1 BvR 185/77, BVerfGE 54, 148) mit dem Unterschieben einer nicht getätigten Äußerung verglichen, also auch letztere ersichtlich als Beeinträchtigung des postmortalen Geltungsanspruchs angesehen (vgl. dazu auch Schönberger , Postmortaler Persönlichkeitsschutz, Bielefeld 2011, S. 108 f.).

  • BVerfG, 25.08.2000 - 1 BvR 2707/95

    Zur "Gedenkmünze" für Willy Brandt

    Auszug aus LG Köln, 11.12.2019 - 28 O 11/18
    Während das Grundrecht aus Art. 2 Abs. 1 GG nur einer lebenden Person zukommen kann, weil es auf die freie Entfaltung der Persönlichkeit ausgerichtet ist und damit die Existenz einer wenigstens potentiell oder zukünftig handlungsfähigen Person, also eines lebenden Menschen als unabdingbar voraussetzt, wird die Persönlichkeit eines Menschen im Hinblick auf die nach Art. 1 Abs. 1 GG unantastbare Menschenwürde über den Tod hinaus geschützt (vgl. BVerfG, Beschl. v. 22.08.2006 - 1 BvR 1168/04, NJW 2006, 3409; BGH, Urt. v. 06.12.2005 - VI ZR 265/04, VersR 2006, 276 m.w.N.; BVerfG, Beschl. v. 25.08.2000 - 1 BvR 2707/95, NJW 2001, 594; BVerfG, Beschl. v. 05.04.2001 - 1 BvR 932/94, NJW 2001, 2957).

    Steht fest, dass eine Handlung das postmortale Persönlichkeitsrecht beeinträchtigt, steht zugleich ihre Rechtswidrigkeit fest, ohne dass der Schutz im Zuge einer anschließenden Güterabwägung relativiert werden kann (vgl. BVerfG, Beschl. v. 25.08.2000 - 1 BvR 2707/95, NJW 2001, 594; BVerfG, Beschl. v. 05.04.2001 - 1 BvR 932/94, NJW 2001, 2957; BVerfG, Beschl. v. 22.08.2006 - 1 BvR 1168/04, NJW 2006, 3409; BGH, Urt. v. 16.09.2008 - VI ZR 244/07, GRUR 2009, 83).

  • BGH, 04.06.1974 - VI ZR 68/73

    Persönlichkeitsschutz Verstorbener - Grobe Entstellung - Angehörige -

    Auszug aus LG Köln, 11.12.2019 - 28 O 11/18
    " Für die Wahrnehmung des postmortalen Ehrenschutzes hat die Rechtsprechung aber keine verbindliche Reihenfolge der "nächsten Angehörigen" aufgestellt und ersichtlich eine Mehrzahl von Antragsberechtigten zugelassen, von der auch nur einer im Einvernehmen mit den anderen zur Wahrung des postmortalen Persönlichkeitsschutzes berechtigt sein kann , wenn er ein ausreichendes Rechtsschutzbedürfnis dartut (vgl. BGHZ 50, 133 [140] = NJW 1968, 1773 = LM Art. 5 GrundG Nr. 27 L Mephisto; BGH, NJW 1974, 1371 =LM Art. 5 GrundG Nr. 35 = VersR 1974, 1080; OLG München, AfP 1989, 747 [748])." (OLG Köln, a.a.O.).

    Die Schutzwirkung des Art. 1 Abs. 1 GG ist bei der Frage, ob nach dem Tod des Betroffenen weiterhin Schutzansprüche bestehen, wertend mit heranzuziehen und führt zum Fortbestand des allgemeinen Wert- und Achtungsanspruchs, der das fortwirkende Lebensbild eines Verstorbenen weiterhin wenigstens gegen grobe ehrverletzende Beeinträchtigungen schützt (vgl. BVerfG, Beschl. v. 24.02.1971 - 1 BvR 435/68, NJW 1971, 1645; BGH, Urt. v. 20.03.1968 - I ZR 44/66, NJW 1968, 1773; BGH, Urt. v. 08.06.1989 - I ZR 135/87, NJW 1990, 1986; BGH, Urt. v. 17.05.1984 - I ZR 73/82, MDR 1984, 997; BGH, Urt. v. 04.06.1974 - VI ZR 68/73, NJW 1974, 1371; OLG München, Urt v. 28.07.1989 - 21 U 2754/88, NJW-RR 1990, 1435).

  • OLG München, 28.07.1989 - 21 U 2754/88

    Anspruch auf Unterlassung einer Äußerung ; Veröffentlichung des Urteilstenors ;

  • OLG Köln, 24.09.1998 - 15 U 122/98

    Postmortaler Ehrenschutz; Wahlwerbung

  • OLG Köln, 29.05.2018 - 15 U 65/17

    Kohl gg. Schwan

  • RG, 26.06.1914 - II 109/14

    Gesellschaft m. b. H. Erhöhung des Stammkapitals.

  • OLG Köln, 12.07.2018 - 15 U 151/17

    Umfang des postmortalen Schutzes des allgemeinen Persönlichkeitsrechts

  • BVerfG, 10.10.1995 - 1 BvR 1476/91

    "Soldaten sind Mörder"

  • BVerfG, 03.06.1987 - 1 BvR 313/85

    Strauß-Karikatur

  • BVerfG, 14.02.2005 - 1 BvR 240/04

    Bildverfremdungen

  • BGH, 16.09.2008 - VI ZR 244/07

    Rechtsschutzbedürfnis und Feststellungsbedürfnis der Klage eines Theaterverlags

  • BGH, 06.12.2005 - VI ZR 265/04

    Zum postmortalen Geldentschädigungsanspruch

  • BGH, 21.06.2011 - VI ZR 262/09

    Wiedergabe einer im Rahmen einer Pressekonferenz gefallenen Äußerung

  • BVerfG, 19.12.2007 - 1 BvR 1533/07

    Verletzung des postmortalen Persönlichkeitsrechts durch Theaterstück -

  • OLG Frankfurt, 15.10.2009 - 16 U 39/09

    "Ende einer Nacht"

  • BGH, 17.05.1984 - I ZR 73/82

    Klage auf Unterlassung von Werbung wegen Verstoßes gegen das Namensrecht -

  • OLG Hamm, 05.10.2001 - 9 U 149/01

    Benennung einer Schule nach einer verstorbenen Person der Zeitgeschichte, hier

  • OLG Düsseldorf, 16.06.1999 - 15 U 171/98

    Postmortaler Persönlichkeitsschutz gegenüber Äußerungen in einer

  • BGH, 10.07.2015 - V ZR 206/14

    Herausgabeanspruch bei Interview-Tonbändern

  • OLG Köln, 29.05.2018 - 15 U 64/17

    Keine Geldentschädigung für Erbin von Helmut Kohl für Kohl-Protokolle -

  • BGH, 20.12.2007 - IX ZR 207/05

    Umfang der richterlichen Hinweispflicht

  • OLG Köln, 01.08.2014 - 6 U 20/14

    Befragter hat Anspruch auf Herausgabe von Tonbändern mit Interviews

  • OLG Köln, 29.05.2018 - 15 U 66/17

    Kohl gg. Schwan

  • LG Köln, 12.12.2013 - 14 O 612/12

    Vermächtnis. Die Kohl-Protokolle

  • KG, 03.03.2009 - 7 U 132/08

    Hinweispflicht des Gerichts: Grenzen bei Unschlüssigkeit des Parteivortrags

  • OLG Köln, 29.05.2018 - 15 U 64/17

    Keine Geldentschädigung für Erbin von Helmut Kohl für Kohl-Protokolle -

    Diese wird beim Landgericht Köln zu Az. 28 O 11/18 geführt, wegen der Einzelheiten der Klageschrift wird auf den Anlagenordner zum Schriftsatz vom 29.01.2018 (Bl. 4326 d.A.) verwiesen.
  • OLG Köln, 06.02.2024 - 15 U 314/19

    Dr. Kohl-Richter gegen Dr. Schwan u.a.

    Auf die Berufung der Klägerin und des Beklagten zu 1) wird das Teilurteil des Landgerichts Köln vom 11.12.2019 - 28 O 11/18 - hinsichtlich des den Beklagten zu 1) betreffenden Unterlassungstenors dahingehend abgeändert, dass.

    Auf die Berufung der Klägerin wird das Teilurteil des Landgerichts Köln vom 11.12.2019 - 28 O 11/18 - hinsichtlich der Beklagten zu 3) dahingehend abgeändert, dass die Beklagte zu 3) unter Klageabweisung im Übrigen verurteilt wird, es zu unterlassen, die nachfolgenden Passagen zu veröffentlichen oder zu verbreiten:.

    Die Klägerin beantragt zuletzt sinngemäß, I. unter Abänderung des Teilurteils des Landgerichts Köln vom 11.12.2019 - 28 O 11/18 - dem Beklagten zu 1) zusätzlich zu untersagen, 1. die im landgerichtlichen Urteil unter Abschnitt (e) auf den Seiten 274 bis 288 angeführten Passagen zu veröffentlichen oder zu verbreiten, wenn dies geschieht wie in dem Buch "Vermächtnis - Die A.-Protokolle" (gebundenes Buch, 256 Seiten, ISBN N01, PF. Verlag München);.

    unter Abänderung des Teilurteils des Landgerichts Köln vom 11.12.2019 - 28 O 11/18 - die Beklagte zu 3) zu verurteilen, es zu unterlassen, die im Klageantrag zu 1), Seite 73 bis 183 des landgerichtlichen Urteils, genannten Passagen zu veröffentlichen oder zu verbreiten, wenn dies geschieht wie in dem Buch "Vermächtnis - Die A.-Protokolle" (gebundenes Buch, 256 Seiten, ISBN N01, PF. Verlag München);.

    unter Abänderung des Teilurteils des Landgerichts Köln vom 11.12.2019 - 28 O 11/18 - die Beklagten zu 3) entsprechend dem erstinstanzlichen Klageantrag zu 6. a), b) und c), Seite 208 bis 210 des landgerichtlichen Urteils, zur Auskunftserteilung zu verurteilen;.

    Nach Konkretisierung dieses Begehrens in der letzten mündlichen Verhandlung beantragt der Beklagte zu 1) zuletzt, I. das Teilurteil des Landgerichts Köln vom 11.12.2019 - 28 O 11/18 - abzuändern und die Klage gegen den Beklagten zu 1) insgesamt abzuweisen;.

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