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   OLG Brandenburg, 08.02.2022 - 6 U 34/21   

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https://dejure.org/2022,3233
OLG Brandenburg, 08.02.2022 - 6 U 34/21 (https://dejure.org/2022,3233)
OLG Brandenburg, Entscheidung vom 08.02.2022 - 6 U 34/21 (https://dejure.org/2022,3233)
OLG Brandenburg, Entscheidung vom 08. Februar 2022 - 6 U 34/21 (https://dejure.org/2022,3233)
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Volltextveröffentlichungen (3)

  • Entscheidungsdatenbank Brandenburg
  • rabüro.de

    Zur Rechtswidrigkeit einer Vergütungsvereinbarung mit Mandanten, denen PKH bewilligt wurde

  • rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)

    Unwirksamkeit einer anwaltlichen Vergütungsvereinbarung; Zusätzliche Rechtsanwaltsvergütung auf Grundlage einer Vergütungsvereinbarung nach Bewilligung von Prozesskostenhilfe; Voraussetzungen einer Gebührenüberhebung; Wettbewerbsrechtlicher Unterlassungsanspruch

Kurzfassungen/Presse

  • Wolters Kluwer(Abodienst, Leitsatz/Tenor frei) (Leitsatz)

    Unwirksamkeit einer anwaltlichen Vergütungsvereinbarung; Zusätzliche Rechtsanwaltsvergütung auf Grundlage einer Vergütungsvereinbarung nach Bewilligung von Prozesskostenhilfe; Voraussetzungen einer Gebührenüberhebung; Wettbewerbsrechtlicher Unterlassungsanspruch

Verfahrensgang

Papierfundstellen

  • NJW-RR 2022, 856
 
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Wird zitiert von ...Neu Zitiert selbst (16)

  • BGH, 30.09.2004 - I ZR 261/02

    Telekanzlei

    Auszug aus OLG Brandenburg, 08.02.2022 - 6 U 34/21
    Diese Vorschrift ist eine Marktverhaltensregelung im Sinne des § 3a UWG (vgl. BGH, Urteile vom 26.09.2002 - I ZR 44/00 (Anwaltshotline), juris Rn. 41 und vom 30.09.2004 - I ZR 261/02 (Telekanzlei), juris Rn. 47; Köhler in Bornkamm/Feddersen/Köhler, 40. Auflage, § 3a UWG Rn. 1.258).

    Durch die darin liegende Geltendmachung einer gesetzlich unzulässigen Vergütung hat er zugleich den Rechtsbruchtatbestand des § 3a UWG i.V.m. § 352 Abs. 1 StGB verwirklicht (vgl. zu § 1 UWG a.F. bzw. § 4 Nr. 11 UWG a.F. i.V.m. § 352 Abs. 1 StGB bereits BGH, Urteile vom 30.09.2004, aaO Rn. 47 und vom 26.09.2002, aaO Rn. 41).

    Zwar kann die vorgenannte Regelung als lauterkeitsrechtlich relevante "Höchstpreisvorschrift" im Sinne des § 3a UWG verstanden werden, denn bei zwingenden berufsrechtlichen Vergütungsvorschriften der Bundesrechtsanwaltsordnung und des Rechtsanwalts-vergütungsgesetzes handelt es sich um Marktverhaltensregelungen (vgl. zu § 4 Nr. 11 UWG a.F. BGH, Urteil vom 30.09.2004, aaO Rn. 42; Köhler, aaO, § 3a UWG Rn. 1.258).

    Zum anderen kann es nach der speziell auf anwaltsvergütungsrechtliche Vorschriften bezogenen Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs "ungeachtet der Wirksamkeit der getroffenen Gebührenvereinbarung [...] auch generell unlauter sein, wenn der Anwalt eine höhere als die gesetzliche Vergütung vereinbart, ohne auf den Umstand der Gebührenüberschreitung hinzuweisen" (Urteil vom 30.09.2004, aaO Rn. 47)." Es kann deshalb wettbewerbsrechtlich schon zu beanstanden sein, sich vor Beginn der Tätigkeit und vor Eintritt der die etwaige Fälligkeit der Vergütungsforderung begründenden Umstände eine überhöhte Vergütung vertraglich einräumen zu lassen (vgl. BGH, aaO und Urteil vom 26.09.2002, aaO Rn. 41).

    Die Regelung in § 122 Abs. 1 Nr. 3 ZPO ist zwar keine unmittelbar vergütungsrechtliche Mindest- oder Höchstpreisvorschrift, die nach der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs als berufsausübungsbezogene Marktverhaltensregelungen anzusehen sind (vgl. BGH, Urteil vom 30.09.2004, aaO Rn. 42; Köhler, aaO, § 3a UWG Rn. 1.258), sie steht mit dem dort gegenüber bedürftigen Mandanten angeordneten "Liquidationsverbot" (Musielak/Voit, ZPO, 18. Auflage, § 122 Rn. 7) einer solchen aber gleich.

  • BGH, 26.09.2002 - I ZR 44/00

    Anwalts-Hotline

    Auszug aus OLG Brandenburg, 08.02.2022 - 6 U 34/21
    Diese Vorschrift ist eine Marktverhaltensregelung im Sinne des § 3a UWG (vgl. BGH, Urteile vom 26.09.2002 - I ZR 44/00 (Anwaltshotline), juris Rn. 41 und vom 30.09.2004 - I ZR 261/02 (Telekanzlei), juris Rn. 47; Köhler in Bornkamm/Feddersen/Köhler, 40. Auflage, § 3a UWG Rn. 1.258).

    Durch die darin liegende Geltendmachung einer gesetzlich unzulässigen Vergütung hat er zugleich den Rechtsbruchtatbestand des § 3a UWG i.V.m. § 352 Abs. 1 StGB verwirklicht (vgl. zu § 1 UWG a.F. bzw. § 4 Nr. 11 UWG a.F. i.V.m. § 352 Abs. 1 StGB bereits BGH, Urteile vom 30.09.2004, aaO Rn. 47 und vom 26.09.2002, aaO Rn. 41).

    Eine Vergütungsvereinbarung dieser Art ist ungeachtet der Wirksamkeit der getroffenen Gebührenvereinbarung jedenfalls dann im Sinne des § 3a UWG unlauter, wenn der Rechtsanwalt damit eine höhere als die ihm gesetzlich zustehende Vergütung vereinbart, und dies geeignet ist, den Mandanten zu einer den Rechtsanwalt gegenüber Mitbewerbern bevorteilenden (Zusatz-)Zahlung anzuhalten (vgl. BGH, Urteile vom 26.09.2002 - I ZR 44/00 (Anwalts-Hotline), juris Rn. 41 und vom 26.09.2002 - I ZR 21/02 (Telekanzlei), juris Rn. 47).

    Zum anderen kann es nach der speziell auf anwaltsvergütungsrechtliche Vorschriften bezogenen Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs "ungeachtet der Wirksamkeit der getroffenen Gebührenvereinbarung [...] auch generell unlauter sein, wenn der Anwalt eine höhere als die gesetzliche Vergütung vereinbart, ohne auf den Umstand der Gebührenüberschreitung hinzuweisen" (Urteil vom 30.09.2004, aaO Rn. 47)." Es kann deshalb wettbewerbsrechtlich schon zu beanstanden sein, sich vor Beginn der Tätigkeit und vor Eintritt der die etwaige Fälligkeit der Vergütungsforderung begründenden Umstände eine überhöhte Vergütung vertraglich einräumen zu lassen (vgl. BGH, aaO und Urteil vom 26.09.2002, aaO Rn. 41).

  • BGH, 31.05.2012 - I ZR 45/11

    Missbräuchliche Vertragsstrafe

    Auszug aus OLG Brandenburg, 08.02.2022 - 6 U 34/21
    So hat der Bundesgerichtshof in der Vergangenheit die Abmahnung eines Mitbewerbers wegen Klauseln in der Widerrufsbelehrung auf Verstöße nach § 307 BGB geprüft (Urteil vom 31.05.2012 - I ZR 45/11, juris Rn. 44).

    bb) Die Voraussetzungen für einen AGB-rechtlichen Verstoß gegen § 307 Abs. 1 BGB, der auch nach der höchstrichterlichen Rechtsprechung eine Marktverhaltensregelung im Sinne des § 3a UWG darstellt (vgl. BGH, Urteil vom 31.05.2012 - I ZR 45/11, juris Rn. 44; Köhler, aaO, § 3a Rn. 1.288), liegen gleichwohl nicht vor.

  • BGH, 12.06.2006 - II ZB 21/05

    Erstattung der Mehrwertsteuer auf die Gebühren des beigeordneten Rechtsanwalts

    Auszug aus OLG Brandenburg, 08.02.2022 - 6 U 34/21
    Die bedürftige Partei soll nicht mit Kosten belastet werden, zu deren Aufbringung sie nicht in der Lage ist" (Beschluss vom 12.06.2006 - II ZB 21/05, juris Rn. 8).

    Der Gesetzgeber wollte mit der Regelung des § 122 Abs. 1 Nr. 3 ZPO gerade sicherstellen, dass kein Bürger an der gerichtlichen Durchsetzung seiner Rechte deshalb gehindert wird, weil er nicht zur Aufbringung seiner Rechtsanwaltskosten in der Lage ist (BT-Drucks. 8/3068, S. 17; BGH, Beschluss vom 12.06.2006 - II ZB 21/05, juris Rn. 8).

  • BGH, 19.12.2007 - XII ZR 61/05

    Unangemessene Benachteiligung der Mieter und Käufer von

    Auszug aus OLG Brandenburg, 08.02.2022 - 6 U 34/21
    Nur wenn der Verwender durch das Gesetz eröffnete rechtsgeschäftliche Gestaltungsmöglichkeiten nutzt, sind entsprechende Klauselbestimmungen der AGB-rechtlichen Inhaltskontrolle unterworfen (BGH, Urteile vom 20.03.2014 - VII ZR 248/13, juris Rn. 29; und vom 19.12.2007 - XII ZR 61/05, juris Rn. 17).
  • BGH, 20.03.2014 - VII ZR 248/13

    Generalunternehmervertrag: Wirksamkeit von Regelungen zur

    Auszug aus OLG Brandenburg, 08.02.2022 - 6 U 34/21
    Nur wenn der Verwender durch das Gesetz eröffnete rechtsgeschäftliche Gestaltungsmöglichkeiten nutzt, sind entsprechende Klauselbestimmungen der AGB-rechtlichen Inhaltskontrolle unterworfen (BGH, Urteile vom 20.03.2014 - VII ZR 248/13, juris Rn. 29; und vom 19.12.2007 - XII ZR 61/05, juris Rn. 17).
  • BGH, 08.11.2007 - I ZR 60/05

    Nachlass bei der Selbstbeteiligung

    Auszug aus OLG Brandenburg, 08.02.2022 - 6 U 34/21
    Der Rechtsbruchtatbestand setzt zwar grundsätzlich eine Zuwiderhandlung gegen die gesetzliche Vorschrift voraus, das inkriminierte Verhalten muss also den Tatbestand dieser Norm vollständig erfüllen (BGH, Urteil vom 08.11.2007 - I ZR 60/05, juris Rn. 11).
  • BGH, 21.02.2008 - I ZR 142/06

    Aufhebung der Beiordnung eines Rechtsanwalts wegen Störung des

    Auszug aus OLG Brandenburg, 08.02.2022 - 6 U 34/21
    Auch der Anwalt, der vor der Beiordnung Wahlanwalt war, kann daher eine vor der Beiordnung entstandene Verfahrensgebühr nach der Beiordnung gegenüber dem Mandanten nicht mehr geltend machen" (Beschluss vom 21.02.2008 - I ZR 142/06, juris Rn. 5; ebenso bereits OLG Köln, NJW-RR 1995, 634; OLG München, MDR 1991, 62;OLG Karlsruhe, Urteil vom 30.11.2006 - 19 U 76/06, juris Rn. 17).
  • OLG Karlsruhe, 30.11.2006 - 19 U 76/06

    Zulässigkeit der Verrechnung von durch den beigeordneten Anwalt eingezogenen

    Auszug aus OLG Brandenburg, 08.02.2022 - 6 U 34/21
    Auch der Anwalt, der vor der Beiordnung Wahlanwalt war, kann daher eine vor der Beiordnung entstandene Verfahrensgebühr nach der Beiordnung gegenüber dem Mandanten nicht mehr geltend machen" (Beschluss vom 21.02.2008 - I ZR 142/06, juris Rn. 5; ebenso bereits OLG Köln, NJW-RR 1995, 634; OLG München, MDR 1991, 62;OLG Karlsruhe, Urteil vom 30.11.2006 - 19 U 76/06, juris Rn. 17).
  • OLG Köln, 02.08.1994 - 10 WF 131/94

    Bewilligung von Prozeßkostenhilfe; Beigeordneter Rechtsanwalt;

    Auszug aus OLG Brandenburg, 08.02.2022 - 6 U 34/21
    Auch der Anwalt, der vor der Beiordnung Wahlanwalt war, kann daher eine vor der Beiordnung entstandene Verfahrensgebühr nach der Beiordnung gegenüber dem Mandanten nicht mehr geltend machen" (Beschluss vom 21.02.2008 - I ZR 142/06, juris Rn. 5; ebenso bereits OLG Köln, NJW-RR 1995, 634; OLG München, MDR 1991, 62;OLG Karlsruhe, Urteil vom 30.11.2006 - 19 U 76/06, juris Rn. 17).
  • OLG München, 21.09.1990 - 11 W 2427/90
  • BGH, 06.09.2006 - 5 StR 64/06

    Gebührenüberhebung durch Rechtsanwälte (Honorarvereinbarungen; Sittenwidrigkeit;

  • OLG Hamm, 12.01.2018 - 7 W 21/17

    Zulässigkeit der isolierten Aufhebung der Beiordnung eines

  • BGH, 22.04.2004 - I ZR 21/02

    Klinikpackung II

  • OLG Düsseldorf, 15.09.2008 - 24 U 223/07

    Maßgebende Kriterien für die Bemessung der Geschäftsgebühr

  • LG Cottbus, 12.05.2021 - 1 O 56/21
  • LG Cottbus, 22.06.2022 - 1 O 174/21
    Vor diesem Hintergrund trifft die Erwägung des Beklagten, dass es für eine nicht nach § 3a Abs. 3 S. 1 RVG a.F. bzw. Abs. 4 S. 1 RVG n.F. unwirksame Vergütungsvereinbarung von vornherein keinen sinnvollen Anwendungsbereich gebe, in dieser Totalität selbst dann nicht zu, wenn diese Regelung entgegen den oben dargelegten Zweifeln auf Vergütungsvereinbarungen anwendbar ist, die vor Prozesskostenhilfebewilligung geschlossen worden sind (vgl. zum Ganzen Brandenburgisches Oberlandesgericht, Urteil vom 08.02.2022 - 6 U 34/21 -).
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